Marokko 2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


17.02.2025

 

Von der Strecke von unserem Übernachtungsplatz bis nach Zagora sind es etwa 124 km, davon sind aber die letzten 62 km geteerte Straße. 

Zuerst ging es über den trockenen See "Lac Maider", dessen Oberfläche zur Zeit aus aufgeplatztem Schwemmton besteht. Vor den Hügeln, bestehend aus leuchtend rotem Sand und schwarzem Gestein, ist es grün und eine riesige Schafherde ist am Grasen. Die weißen Kisten sind Bienenstöcke. Eine malerisch vor den Dünen liegende Herberge sieht aus wie aus 1001er Nacht. Durch den Regen haben sich sogar Pfützen auf der Piste gebildet, Schlamm spritzt weit hinauf am Womo. Für die ersten 22 km haben wir eine Stunde benötigt, das gab uns aber auch die Möglichkeit, die Landschaft zu betrachten.

In Oumjrane beginnt eine 8 km lange Teerstraße bis nach Tissemomine, danach wird es wieder eine steinige, teils rumpelige Piste mit „Wellblech“. Viele Akazien sind weithin zu sehen, auch ein rote Pflanze drängt sich aufs Bild. Schließlich haben wir die N17 erreicht, sehen auf der Fahrt nach Zagora bewirtschaftete Felder, viele davon sind mit Folientunneln abgedeckt.

Da es erst 13 Uhr war, machten wir noch eine andere Runde, die nördlich von Zagora begann. "Eine Strecke, deren Kernstück Oasengärten sind", so las es sich vielversprechend im Routenbuch. Der erste Anblick enttäuschte uns, in der Oase waren Palmen die sehr vertrocknet aussahen. Dann kamen wir durch eine Kiesebene, vor uns Berge. Wir wollten eigentlich bei einer Palmengruppe übernachten, saßen dort und tranken unseren Tee. Vier Esel beäugten uns und unzählige Fliegen umschwirrten uns. Da packten wir wieder ein und fuhren auf der Route weiter. Es kamen sogar noch grüne Palmen, aber die gesamte Strecke war eher langweilig. Nur die riesigen lila blühenden Büsche brachten ein wenig Farbe. Am Ende der Route entschieden wir uns, wieder nach Zagora zurückzufahren und kehrten auf einem Campingplatz ein. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


16.02.2025

 

Der Regen prasselte einmal in der Nacht doch sehr laut, aber es regnete nur kurz. Am Vormittag kamen noch ein paar letzte Tropfen, ab Mittag wieder azurblauer Himmel. So konnten wir uns wieder draußen aufhalten und planten die nächsten Routen. 

Mit einem Tag Vorsprung sind Sabine und Elmar, die wir vor 2 Tagen kennenlernten und miteinander einen netten Abend verbrachten, auf unserer Route unterwegs und rieten uns, nicht die gesamte Strecke bis zum Ende zu fahren, da es eine materialmordende Piste sei. So werden wir morgen dann von hier aus eine kürzere Route bis Zagora nehmen. 

Wir beobachteten heute Wüstengimpel (Bucanetes githagineus), die um uns herum die Samen der flachen Bodenpflanzen pickten. Sie leben in Felswüsten und die Männchen mit ihren leuchtend roten Schnäbeln fallen zuerst auf. Auch die Saharasteinschmätzer flogen in den neben uns stehende Akazie.  

 


15.02.2025

 

Nachdem wir Gemüse gekauft haben (der kleine Laden ist hinter den Decken, so wird das Gemüse/Obst beschattet) und Uli einen mit bunter Wolle verzierten Berberhut geschenkt bekam, ging unsere Tour los.

Warum gab es den Hut geschenkt? Uli sucht ja schon länger einen Hut oder eine Mütze, der tolle Hut aus Afrika wurde uns ja bei der Verschiffung von Saudi Arabien nach Deutschland geklaut. Im ersten Laden gab es nur einen Strohhut mit den bunten Verzierungen. Den wollte Uli nicht, der Ladenbesitzer hatte zwar keinen anderen, aber kein Problem. Uli sollte sich auf den Stuhl vor dem Laden setzen, er würde aus anderen Läden Hüte holen. Naja, Uli ist dann doch gleich mitgegangen. Aber, alle Hüte waren zu klein. Da war der Ladenbesitzer dann arg unglücklich und hat Uli den guten Hut, den Uli zuerst nicht wollte, geschenkt. Und, der passt auch. (Die bunten Fäden hat Uli dann später entfernt, ist jetzt ein guter Hut geworden.-)

Wir wollen von Merzouga nach Zagora fahren. Das kann man über die langweilige Nationalstraße 17 machen oder man nimmt die spannendere Route quer durch das Gelände. In dem Buch "Marokko" der "Pistenkuh" ist die Route beschrieben. Sie führt zum Teil an der algerischen Grenze entlang und ist eine der längsten Wüstenstrecken im Süden Marokkos. Sie ist ungefähr 280 km lang und man sollte mit etwa 3 Tagen Fahrzeit rechnen. Im September 2024 fegte ein Wirbelsturm über Marokko hinweg und an den 2 Tagen fiel mehr Regen in dieser Region als der Jahresdurchschnitt. Es gab ziemliche Verwüstungen, die bis dahin trockenen Flussbetten (Oueds) führten Wasser. Was für die Pflanzen toll war, veränderte jedoch auch die Pisten durch die Oueds, das heißt, dass die Pisten, die in unseren Büchern vorgeschlagen werden, so manchmal halt nicht mehr existieren. Cordy und Edi, die die Strecke ungefähr 2 Wochen vor uns fuhren, haben sich von einem Guide den besten Weg über das Oued Rheris zeigen lassen. Wir durften wieder ihren Spuren folgen. 

Nachdem die Teerstraße aufhörte, begann die steinige, gut zu befahrende Piste. Anfangs begegneten uns noch viele LKWs, die von den zahlreichen Steinbrüchen kamen. Dann wechselten sich sandige und steinige Passagen ab. Schließlich fuhren wir auf einer platten Ebene, die bei Nässe sicher rutschig ist, kamen darauf in ein Dünengebiet. Die Fahrspuren eigneten sich, weil recht schnelle Kurven aufeinander folgten, wohl eher für Quadfahrer, als für ein fast 8 Meter langes Wohnmobil. Bei vier Kurven sind wir echt „Steilwand gefahren, die Kurven zwischen den Dünen waren recht eng, und in dem notwendigen Tempo ist man dann jeweils die Düne mit der einen Seite echt hoch gefahren. Einer hat gegrinst, eine hat sich festgehalten.-)

Dann hatten wir die trockene Flussniederung Rheris erreicht, konnten auf Flusskieseln gut hinüber, aber am anderen Ufer empfing uns feinster Puderzucker-Sand, der sogenannte "Fechfech". Wir sollten eigentlich einen etwas steilen Hang hinauf, ging aber nicht. Wir sind nach 2/3 stecken geblieben. Aber, runter im Rückwärtsgang ging es dann zum Glück noch. Dann sind wir erstmal zu Fuß testen gegangen. Bis über die Knöchel sanken wir im Sand ein. Glücklicherweise zeigten uns andere Spuren, dass man drumherum fahren konnte, nicht ganz so steil, aber auch weicher Sand. Ging aber ohne Problem. Gutes Auto. Der feine Sandstaub umhüllte uns teilweise ganz und im Inneren unseres Heimes ist auch gut „gestreut“. Kommt halt immer was durch die Ritzen.

Anschließend erreichten wir die Route der Pistenkuh und folgten der nun weiter. Wir kamen in ein Tal, dass sicher immer Wasser im Boden hat, denn es wuchsen so viele Büsche, sehr überraschend nach den vielen grauen Kiesflächen und das Grün war schön anzusehen. An den Bergen mit dunklen Felsen gab es jetzt auch angewehten roten Dünensand. Nach etwa 1/3 der Fahrstrecke fuhren wir in ein Seitental und fanden einen guten Platz für die Nacht an einer Sanddüne. Es ist eine Regenfront für die Nacht angekündigt, aber etwas erhöht stehend, auf steinigem Untergrund fühlen wir uns sicher. Da es morgen noch weiter regnen soll und auch die Umgebung schön ist, bleiben wir zwei Nächte an diesem Platz.

 


14.02.2025

 

Heute sind wir einen Rundkurs in der Nähe von Merzouga gefahren. Die Route ging in den südwestlichen Zipfel von Marokko. Eine breite Piste führte uns über viele Kiesebenen, rechts begleitete uns eine schwarze Bergkette. Gegenüber vom (für uns eher wie eine Abraumhalde aussehenden) Jebel Bega lag eine höherer Berg, schwarzes Gestein und roter Sand dazwischen. Die zahlreichen Oueds (Trockenflussbett) waren trocken, teilweise feinsandig und es grünte und blühte in gelb und lila. 

Die Grenze nach Algerien ist nur wenige Kilometer entfernt und deshalb kamen wir an einem Militärposten vorbei. Bei dem Soldaten haben wir unseren „Fiche“ (einen Zettel mit den Daten von Fahrzeug und uns) abgegeben und konnten dann weiter durch das militärische Gebiet fahren. 

Weite Schotter- und Kiesflächen, irgendwann erblickten wir die roten Dünen von der Erg Chebbi. Da sind wir heute drumherum gefahren und kamen nur einen Kilometer vor dem Restaurant Nora heraus. Schon die Speisekarte war urig, auf einem Leder waren die Speisen aufgeführt. Die Spezialität ist die Berberpizza. Sie war sehr lecker, in Brotfladen eingehüllt sind Gemüse, kleine Fleischstücke und gehacktes Ei. Würden wir glatt wieder bestellen. 

Auf einer Holztafel im Lokal war das Alphabet der Berber aufgezeichnet. 

Für die Nacht stehen wir auf einem anderen Campingplatz direkt an den Dünen der Erg Chebbi, denn auf der heutigen Route fanden wir keinen schönen Platz.  

 

 

 

 


13.02.2025

 

Überschrift des Tages: Fahren in der Sandkiste

In dem trockenen Flussbett ging es dann weiter. Wir haben dann noch mehr Luft aus den Reifen gelassen, damit kamen wir besser durch den tiefen feinen Sand. Die rötlichen Dünen der Wüste "Erg Chebbi" kamen in Sicht. Die Wüste erstreckt sich von Nord nach Süd auf einer Länge von 40 km und hat eine Breite von 6,5 km. Die höchste Düne bei Merzouga ist 150 Meter hoch. 

Kurze Zeit darauf kurvten wir, dem Track folgend, durch die Dünen. An einem steilen Hang mit feinstem Sand scheiterten wir. Es ging nicht hinauf. Wir nahmen dann eine andere Spur, von denen es hier reichlich gibt. Erstaunlicherweise gibt es viele Pflanzen, der trockene Fluss muss unterirdisch Wasser haben, davon zeugen auch die an dem Ufer stehenden Brunnen. Unglaublich viele Herbergen haben sich hier angesiedelt, denn die Dünen ziehen vor allem Quadfahrer an. 

Auf dem Weg zum Ort Merzouga mussten wir noch mehrmals durch die Dünen fahren. Der Gegenverkehr mit PKW's nahm zu, wir erreichten die R702. Nur noch 5 km Richtung Norden und wir kehren über Nacht im Camping des "Haven La Chance" der Ortschaft Hassilabied ein.

Im Restaurant probierten wir heute drei neue Gerichte aus. Das eine heißt "Kalia" und ist eine Spezialität der Region. Kleingeschnittenes Fleisch wird mit Tomaten und Zwiebeln im Tajinetopf geschmort und mit Ei in der Mitte serviert. 

Das andere nennt sich "Kefta-Tajine", Hackbällchen in Tomatensauce, darauf waren ebenfalls zwei aufgeschlagene Eier. Das Berberomelett hatte nur Gemüse mit dem Ei obendrauf. Nun kennen wir schon mehrere marokkanische Gerichte. 

 


12.02.2025

 

Wir hatten eine sehr ruhige Nacht, der Mond schien hell, morgens dann ein wunderschöner Sonnenaufgang um 7:36 Uhr.

Da wir die im Buch angegebene weitere Route der Künstlerpiste langweilig fanden, nahmen wir eine kürzere Strecke zur N17. Das Ende stellte sich als sehr abenteuerlich heraus, vor uns ist bestimmt noch kein großes Fahrzeug dort entlang gefahren. Fotos gibt's nicht, die Kamerafrau musste sich festklammern. Aber alles ging gut, wir erreichten die N17. Von dort ging es erst nach Erfoud, kleiner Einkauf auf dem Markt. Als wir einparkten, sprach uns gleich ein Marokkaner auf deutsch an, der uns dann in seinen Laden führte (die Gegend rund um Erfoud ist bekannt für seine Fossilien). Und so zeigte er uns seine Schätze und wollte die natürlich auch verkaufen. Viele der gefundenen Fossilien waren schon bearbeitet, aber so richtig gefallen hat es uns nicht. Für einen kleinen unbearbeiteten Krebsschwanz wollte er dann €30 haben. Da wir die Preise nicht einschätzen können, haben wir (mal wieder) nichts gekauft.

Erfoud verließen wir auf der R702 in Richtung Wüste und sind einem Track gefolgt, der uns freundlicherweise von Cordy und Edi (kennen wir schon aus Sambia und später haben wir unsere Fahrzeuge gemeinsam in den Oman verschifft) zur Verfügung gestellt wurde. Nun geht es durch steinige Landschaft, kleine Dünen, Bäume wie im südlichen Afrika, nur die Giraffen fehlen. An einer relativ niedrigen Bergkette machten wir unsere Teepause und Martina bummelte den Hang hinauf und kam mit Versteinerungen zurück. Die sind vielleicht nicht richtig wertvoll, aber sie sind selbst gefunden.

Dann ging es weiter, ziemlich lange durch ein tiefsandiges Flussbett und gleich danach fanden wir unseren Platz für die Nacht an einem großen Felsen, das erste Mal haben wir sehr wenig Internet.

 

 

 

 

 

 


11.02.2025

 

Heute sahen wir erstmals in Marokko  das Schild "Achtung Kamele". Und prompt gab es dann tatsächlich die erste Kamelherde direkt neben der Straße. 

Von Tinghir folgten wir der N10 Richtung Errachidia, bogen aber kurz vorher ab, um die sogenannte "Künstlerpiste" zu fahren. Nach 3 km geteerter Straße fuhren wir durch das kleine Dorf Ksar Tarda, danach begann auch schon die unbefestigte, gut sichtbare Piste aus steinigen und manchmal sandigen Passagen. Anfangs hatten wir  Oasen, erkennbar an den bearbeiteten Feldern und Palmen, einmal sahen wir sogar eine Beregnungsanlage für junge Olivenbäume. 

Nach einer kleinen Düne bogen wir ab zu unserem ersten Ziel von insgesamt 3 Bauwerken, die der deutsche Künstler Hannsjörg Voth (geboren 1940 in Bad Harzburg) hier in der Marha-Ebene in Marokko geschaffen hat. 

Die "Stadt des Orion", erbaut von 1997-2003, symbolisiert die 7 Sterne des Orion. Die Türme der Stadt wurden so angeordnet, dass es von oben wie das Sternbild aussieht. Durch Schlitze in den Außenwänden können zu bestimmten Zeiten bestimmte Sterne/Sternbilder observiert werden. Leider kann dieses Werk, genauso wie die beiden noch folgenden, nur noch von außen angesehen werden um weitere Beschädigungen zu vermeiden. 

Nicht weit entfernt befindet sich das zweite Bauwerk, die "Goldene Spirale", erbaut 1992-1997. Über einem Brunnen wurde die Spirale errichtet, das Innere erreichte man über eine Rampe. Es gab Arbeits-und Wohnräume, aber wie gesagt, nur von außen zu betrachten. 

Das dritte ist die "Himmelstreppe", das älteste der 3 Bauwerke, wurde von ortsansässigen Handwerker in der Zeit von 1980-1987 erbaut. 52 Treppenstufen führen auf eine Plattform hinauf, darunter liegen auch hier Arbeitsräume, die Herr Voth auch mehrere Winter lang bewohnt hat. 

Bei allen 3 Bauwerken konnte man Tickets kaufen und hätte dafür bis direkt an die Gebäude gedurft. Uns reichte jeweils der Blick von der aus Steinen gefertigten Absperrung. Wer mehr über die Bauwerke wissen möchte, der Künstler Hannsjörg Voth hat auch eine Webseite.

Auf dem Parkplatz der Himmelstreppe machten wir eine Teepause, die Aussicht auf das Bauwerk gefiel uns. So fragten wir kurzerhand den anwesenden Mann und nun übernachten wir hier. So eine Stille, einfach unglaublich. Nur ein Saharasteinschmätzer (Oenanthe leucopyga) besuchte uns und erfreute uns mit seinem vielfältigen Gesangsrepertoire.

 

 

 

 

 


10.02.2025

Nun folgte heute der zweite Teil über das Atlasgebirge. Bisher hatten wir ja eine zweispurige geteerte Straße. Nun ging es auf noch nicht modernisierter Strecke weiter, aber es gab reichlich Baustellen. In den Ansiedlungen, die es wieder vermehrt gab, führte eine schmale Straße. Es ließ sich aber immer gut fahren. Jetzt sahen wir auch Furten, aber nirgends war Wasser zu sehen. Eine sehr trockene, steinige Landschaft. Nur rund um die Dörfer waren kleine Felder angelegt und viele kleine Baumplantagen (Obst?) säumten den Weg. Der höchste Punkt auf unserer Route war auf 2.673 Metern.

Schließlich erreichten wir den Beginn der Todra Schlucht. Der Oued Todra hat sie auf seinem Weg nach Süden in die letzten Gebirgsketten des Hohen Atlas eingeschnitten. 

Die bis zu 300 Meter hohen Steilwände der Schlucht leuchteten in der Sonne rotbraun. Dazu kamen dann schon wieder grüne Pflanzen, ein schöner Kontrast. Am Ende der Schlucht, auf etwa 1400 Metern Höhe waren viele Souvenirstände, die Schlucht ist ein touristisches Highlight, mehrere Omnibusse standen dort. 

Wir bleiben 10 km vor dem Ort Tinghir und übernachten bei einem Hotel mit Camping, direkt an dem Fluss, der aus der Schlucht kommt und mit Blick auf Dattelpalmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


09.02.2025

 

Nach 38 Kilometern (1 Stunde Fahrt) und schönen Aussichten hatten wir unsere erste Piste in Marokko beendet. Da es in der Nacht kalt war, gab es noch viele Flächen mit Rauhreif. 

Danach ging es von Khedifra (hier saß auf fast jeder Laterne ein Storch) weiter südlich. Unterwegs machten wir eine kleine Teepause mit Blick. Unser Pistenbuch schlug eine weitere Strecke über das Atlasgebirge vor. Es klang schon noch ein bisschen abenteuerlich, da Furten und Felsüberhänge beschrieben waren. Aber das Buch ist aus dem Jahre 2018. Seitdem hat sich viel getan, diese Straße (N12) wurde verbreitert, bislang kamen weder die angekündigten Furten noch Felsüberhänge. Aber wunderschöne Landschaft, schneebedeckte Bergspitzen, die Vegetation wurde karger und wir fuhren bis auf 2.256 Meter hoch. Dort haben wir an dem See Tislit einen genialen Platz für die Nacht gefunden. Morgen fahren wir dann noch 100 km auf dieser Strecke. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


08.02.2025

 

Nach einer ruhigen Nacht (in Nähe der Medina hatten wir Lärm erwartet) ging es hinaus aus Fès. Der Autoverkehr ist generell in den Städten sehr lebhaft und speziell. Vor und hinter einem Kreisel ist die Straße zweispurig. Im Kreisel, obwohl zweispurig weiter gekennzeichnet, fährt man dann doch nur einspurig hindurch. Dabei kann es sein, dass man auch nochmal schnell von rechts überholt wird. Aber alles gut überstanden. 

Auf der N8 ging es stetig bergan, durch Ifrane und Azrou hindurch. Hinter Azrou gibt es einen Bereich, in dem Berberaffen heimisch sind. Die haben wir uns angesehen, alles sehr touristisch aufbereitet. Händler wollen Nüsse verkaufen, damit die Affen gefüttert werden können. Die sind aber teilweise so satt und haben kein Interesse am Futter. Auch auf geschmückten Pferden kann man reiten. Nun ja. 

Nicht weit davon sind wir in unsere erste Pistenfahrt eingestiegen. Es geht auf der P7217 auf 1.700 Metern Höhe entlang. Schnee neben der Straße und vereiste Stellen auf der Fahrbahn haben uns begleitet. Die ehemals geteerte Straße war nur noch in schmalen Stücken vorhanden, ausgefranste Ränder (ja, wir sind doch in Afrika). 

Ein kurzer Abstecher zu einem See, der aber wohl seit einigen Jahren kein Wasser mehr hat. Steinige Landschaft auf den Hochplateaus, dazwischen immer wieder schattige Wälder mit hohen Zederbäumen. Es ist die hier vorkommende Atlas-Zeder, die bis 40 Meter hoch wird und in Höhenlagen von 1000-1800 Metern vorkommt, oft auch mit anderen Kiefern und Tannen. Ab und an Siedlungen der Nomaden, die auch große Schafherden beaufsichtigen. 

Dann trafen wir auf eine Berberaffenhorde, saß entlang oder sogar als Straßensperre mitten auf der Fahrbahn. Die bekommen wohl auch von Durchfahrenden so manches Leckerli. 

Danach gab es eine längere schlechte Wegstrecke, da hatte der Fahrer nichts von der Landschaft. Er war voll ausgelastet einen Weg mit möglichst wenig Schlaglöchern zu finden.  Nach dem See Ouiouane (noch 1.800 Meter hoch) war die Straße wieder geteert und zweispurig, so dass wir die letzten 14 km bis zu unserem Schlafplatz auf nur noch 1.228 Metern Höhe etwas schneller voran kamen. 

Unangenehm aufgefallen sind uns auf diesem Abschnitt die vielen Kinder und Jugendlichen, die uns anbettelten. Sie standen solange inmitten der Straße und erst im letzten Moment sprangen sie zur Seite. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


07.02.2025

 

Heute sind wir einmal quer durch Fès gefahren und parken nun direkt bei der Medina. 

Fès wurde im 8. Jahrhundert gegründet und hat heute mehr als 1,3 Millionen Einwohner. Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes, bis heute ist sie das Kunst- und Handwerkszentrum und hat die traditionelle Rolle als geistig-religiöses Zentrum behalten. Fès El Bali ist der älteste Teil der Stadt, unterteilt in mehrere Quartiere, von denen jedes eigene lokale Infrastrukturen (z.B. Moschee, Koranschule) hat. Wir hatten eine Stadtführung gebucht, unser Guide sprach sehr gut deutsch und wir waren nur zu zweit. Es gibt in der Medina zwei breitere Hauptachsen, die durch kleine Gassen, manchmal nur 50 cm breit, miteinander verbunden sind. Da es heute Freitag ist, sind viele der Läden geschlossen, aber die Anzahl der geöffneten reichte durchaus. Die Straßennamen sind teilweise dreisprachig angegeben: oben in arabisch, unten französisch und in der Mitte in der Sprache der Berber. 

Wir haben die Möglichkeit erhalten, eine alte, stillgelegte Koranschule anzusehen (in die noch genutzten dürfen wir nicht hinein). Zweistöckig, mit vielen kleinen Zimmern, 2 Innenhöfe, die nicht überdacht sind, so dass die Kacheln am Boden schon zerstört sind. 

In das Mausoleum von Moulay Idris II. durften wir netterweise vom Eingang hineinblicken (Nichtmuslime dürfen nicht hinein). Prachtvolle Wandverkleidungen im Eingangsbereich lassen auf ein noch prachtvolleres Innern schließen. Die Wände bestehen aus drei verschiedenen Materialien: unten Kacheln, in der Mitte reichverschnörkelter Stuck und oben dann schöne Holzschnitzereien aus Zedernholz.

Eine an der Außenwand angebrachte sternförmige Kupferplatte ist mit einer Öffnung versehen, damit man spenden kann. Dadurch kommt man dann in den Genuss der "baraka", der heiligen Kraft Idris II. Oder man hält einfach nur die Hand darauf und wünscht sich was.

Dann ging die "Verkaufsveranstaltung" los, aber in jedem Geschäft erhielten Erklärungen zu den Gewerken. Von oberhalb der Terrasse des Ledergeschäftes konnten wir auf die Arbeitsstätte der Gerbereien sehen. Freitags wird am Nachmittag leider nicht mehr gearbeitet. In den riesigen Bottichen werden Naturfarben zum Gerben verwendet, die Häute werden zum Trocknen aufgehängt. Am teuersten ist die Färbung mit Safran, wir sahen nur kleine gelb gefärbte Leder. 

In der Weberei wurde uns ein Webstock gezeigt, beim Gewürzhändler wurde kurz die Herstellung von Arganöl (alles nur mit der Hand) erklärt. Beim Antiquitätenhändler bestaunten wir nicht nur die sehenswerten Truhen und andere tolle Einrichtungsgegenstände, sondern auch die Fußböden und Wände die aufwendig mit Fliesen gestaltet waren. Unser Guide war schon ziemlich enttäuscht, denn nirgends haben wir etwas gekauft.

Dann gingen wir noch zum, erst 1913 erbauten, "Bab Boujeloud", dem Haupttor zum Bereich der Medina. Es ist auf der einen Seite mit blauen (für die Stadt Fès) und auf der anderen Seite mit grünen (für den Islam) Fayencen reich geschmückt. 

In einem der Cafés mit Dachterrasse endete bei einem Tee mit Minze ("Marokkanischer Whisky") die Stadtführung.

Viel haben wir gesehen, aber seine Aussage, ohne Guide kann man sich sehr verirren, können wir nicht bestätigen. Am Ende des Tages sind wir über 10 km in der Medina zu Fuß unterwegs gewesen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


05.02.2025 und 06.02.2025

 

Nun sind wir schon 14 Tage unterwegs und haben über 3.000 km hinter uns. Zeit für eine Pause, auch um sich mal um die Wäsche zu kümmern. Der Campingplatz beim Hotel Diamant Vert in Fès bietet einen Wäscheservice an. Den haben wir genutzt, die Routen für die nächsten Tage mal genauer angeguckt, da soll es auf Nebenstrecken voran gehen. Mal gucken, ob sie schneefrei genug sind. Eine der Strecken geht bis auf 2620 Meter Höhe. Ansonsten haben wir einfach mal das Sitzen in der Sonne genossen. Zwar waren es hier „nur“ 18 Grad, aber bei 9 Stunden Sonne ohne Wind war das echtes T-Shirt Wetter.

Daher sind wir 2 Nächte geblieben, und haben Fès noch nicht besucht.

 


04.02.2025

 

Auf dem Weg nach Meknes liegen die Ruinen von Volubilis, seit 1997 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Die Stadt wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Berbern gegründet. Später bauten sie die Römer zu einer prächtigen Stadt aus, in der Blütezeit lebten bis zu 10.000 Menschen dort, aber bereits im 3. Jahrhundert ging es mit der Stadt bergab und geriet später in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert entdeckte man die Ruinenstätte, die als das römische Volubilis identifiziert wurde. Während der Ausgrabungen wurden viele gut erhaltene Überreste der römischen Stadt gefunden, zum Beispiel Badehäuser, Fußbodenmosaile, Triumphbögen und Straßen. Die Westseite der Basilika, der größten Ruine war das Gerichtsgebäude und Versammlungsstätte der Römer. Die drei Bögen des Gordian-Palastes gehörten zum Sitz des Statthalters der Provinz. Wir wandelten durch die Ruinen und es ist schon beeindruckend, wie fortschrittlich die Römer schon damals ihre Städte gebaut haben.

Dann ging es noch eine 3/4 Stunde Fahrt bis nach Meknes, in eine der vier Königsstädte von Marokko. Zur Zeit wird viel renoviert, so konnten wir das berühmte Stadttor "Bab Mansour", ein Tor mit drei Marmorsäulen aus Volubilis nicht anschauen (ein hoher Bauzaun versperrte die Sicht). Auch das "Mausoleum von Moulay Ismail" und das "Museum Dar Jamaika", ein Wesirspalast hatten heute leider geschlossen. So gingen wir über den "Place El Hedim" und von dort aus in den Souk von Meknes. Der Lebensmittelmarkt bot reichlich Datteln, Olivenberge, Gewürze und in einem Bereich auch Fleisch an. 

Auf einem Parkplatz in der Nähe übernachten wir, nicht schön, aber es geht. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


03.02.2025

 

Da das Wetter zur Zeit ein bisschen wie "April-Wetter" ist und es ab morgen aber sonniger werden soll, sind wir heute nur 70 km in Richtung unseres nächsten Besichtigungzieles gefahren. Wir übernachten direkt am Swimmingpool eines Motels. Gibt es sicher auch nicht so häufig.

 

 

 

 

 

 

 


02.02.2025

 

Obwohl wir unser Nachtquartier an einer vielbefahrenen Straße hatten, war es in der Nacht sehr ruhig. Heute Morgen dann viele Wolken um uns herum, als es dann gegen 11 Uhr aufklarte, sind wir los. 

Gestern haben wir auf dem Weg zum Wasserfall eine kleine Straße nach Chefchaouen entdeckt, die direkt bei dem von uns ausgesuchten Campingplatz endet (nur 14 km lang, "außen" rum sind es 23km). Wir waren uns nicht sicher, ob eine Durchfahrt für uns möglich ist, aber wir probierten es. Es ging kurvig bergauf, nach ein paar Kilometern führte die geteerte Straße in die Wolken. Als wir den Pass auf 800 Metern erreichten, schönster Sonnenschein. Und eine schöne Landschaft. Die ersten blau getünchten Häuschen kamen in Sicht, die Frauen mussten riesige Bündel an Strauchwerk schleppen. Männer und Kinder beaufsichtigten derweil maximal 6 Schafe oder Ziegen. 

Der Campingplatz "Azilan" liegt in 700 Metern Höhe, perfekt um das sehenswerte Städtchen Chefchaouen zu besuchen, das überwiegend von Berbern bewohnt wird. Es liegt im nordwestlichen "Rif-Gebirge" in einer Höhe von etwa 600 Metern. Der Verkauf von Hasch, obwohl der Konsum verboten ist, floriert hier noch immer, denn östlich von Chefchaouen liegt das größte Anbaugebiet von Hanfpflanzen. 

Der Fußweg hinab in die Stadt hat sehr viele unterschiedlich hohe Stufen, besteht aus unbehauenen Steinen und ist daher etwas mühsamer zu gehen. Aber die Altstadt mit den engen Gassen und den in allen Blautönen getünchten Häusern lädt zum Bummeln ein. Die blaue Farbe soll vor dem bösen Blick schützen, aber heute ist es wohl eher eine Touristenattraktion. Souvenirs wie Ledertaschen, Berberhüte (Strohhüte mit bunten Wollbommeln), Teppiche und Berbermäntel kann man überall erwerben. 

Zum Essen sind wir in ein Restaurant mit dem Namen "Aladin" eingekehrt. Fünf Stockwerke sind wir hinauf und hatten dann auf der Dachterrasse den besten Blick über Chefchaouen. Die Tajinen mit Shrimps und Anchovis sowie die marokkanische Suppe als Vorspeise waren sehr lecker. Wir hatten echtes Glück mit der Sonne, denn als wir fertig mit unserem Essen waren, war sie hinter den Wolken verschwunden. 

Da wir auch in der Altstadt ständig Treppen hinauf und hinunter gelaufen sind, haben wir uns für den Rückweg zum Campingplatz ein Taxi für 2,50€ gegönnt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


01.02.2025

 

Heute ging's nun ein Stückchen weiter. Zurück auf die N2, ein gut ausgebaute Nationalstraße, später abgebogen auf die P4105 und dann folgten wir auf einer kleineren Straße den Schildern bis zum Parkplatz der "Cascades d'Akchour" (Wasserfälle von Akchour). Nachdem wir die ganzen Souvenirstände und kleinere Restaurants passiert hatten, kamen wir zum Wanderweg, der in einer Schlucht entlang eines kleinen Baches führte. Stetig bergan ging es, mehrere kleinere Kaskaden plätscherten, die Vögel begleiteten uns mit Gesang. An einigen schattigen Plätzen am Wasser hatten sich kleine Stände mit Tischen und Stühlen angesiedelt, die Speisen und Getränke anbieten. Wir waren am späten Vormittag aber noch zu früh, alles hatte noch geschlossen. Nach gut 2 km hatten wir den kleinen Wasserfall  erreicht. Bei warmen Wetter kann man dort auch in den Felsenpools baden. 

Wieder zurück haben wir unseren ersten marokkanischen Tee mit Pfefferminze getrunken. Leider wurde der nicht schwungvoll aus einer Teekanne eingegossen, sondern einfach nur im Glas serviert. Schmeckte trotzdem gut.

Nur wenige Kilometer zurück, an der Kreuzung zur P4105 liegt die "Auberge Rueda", ein kleines Hotel mit Restaurant. Auf dem Parkplatz darf man für 50 Dirham (etwa 5€) auch mit dem Camper übernachten.

Im Restaurant haben wir eine "Tajine" mit Hühnchen und Gemüse gegessen. Das in der Tajine geschmorte Gericht wird wie das Gefäß genannt. Es ist aus Lehm gebrannt und hat einen kegelförmigen Deckel mit einer Spitze, die wie ein Schlot geformt ist. Die vor allem in Marokko verbreitete Zubereitung von Tajines stammt aus der Berberküche. In Tajines geschmort werden Fleisch- (vor allem Lamm und Huhn), Fisch- und Gemüsegerichte, dazu wird ein Fladenbrot gereicht. Das Gefäß schützt das Essen mit seiner relativ dicken Wand vor dem Anbrennen und leitet die Hitze in seinem Innern gleichmäßig weiter. Unser Essen war schmackhaft und wir werden sicher noch die eine oder andere Tajine probieren.

 


31.01.2025

 

Wir sind ja die letzte Woche viel gefahren. Stehen hier an einem echt schönen Platz mit angekündigt den ganzen Tag Sonne (bei 16 Grad). Wir haben daher beschlossen einfach mal stehen zu bleiben und den Tag zu geniessen.

Hat geklappt! .-)

 

Noch ein bisschen was zu Marokko:

Marokko, offiziell Königreich Marokko, ist ein Staat Nordwesten von Afrika. Durch die Straße von Gibraltar ist er vom europäischen Kontinent getrennt. Im Norden liegt das Mittelmeer, im Westen der Atlantische Ozean und im Osten befindet sich Algerien. 

Im Süden liegt die von Marokko annektierte Westsahara. Die Vereinten Nationen verlangen die Durchführung eines Referendums über den endgültigen völkerrechtlichen Status des Gebietes.

Die Hauptstadt Marokkos ist Rabat, weitere bekannte Städte sind z. B. Casablanca, Marrakesch, Fès, Tanger, um nur einige zu nennen. 

Marokko hat etwa 37,8 Millionen Einwohner, wobei davon etwa 2/3 in den Städten wohnen. Die Landessprache ist Arabisch, daneben gibt es verschiedene Berberdialekte. Im Norden Marokkos wird auch spanisch gesprochen, französisch ist im gesamten Land die Handelssprache. Mal sehen, wie weit wir mit unseren Sprachkenntnissen so kommen.

Am wärmsten ist es im Juli, da sind es in der Wüste 55 Grad, aber nur 30 an der Küste. Da wir aber nicht zu dieser Jahreszeit in Marokko sind, können wir das nicht überprüfen (will man vielleicht auch nicht).

Der höchste Berg ist der Djebel Toubkal mit 4.167 Metern (die Zugspitze hat 2.962m).

Wir freuen uns schon auf die Rundreise durch Marokko: hohe Berge, Wüsten, Meeresküste, Datteln, marokkanische Speisen, morgen geht's richtig los.

 


30.01.2025

 

In der Nacht hat der Regen ganz ordentlich auf unser Dach geprasselt. Morgens war die Regenwolke weitergezogen und wir machten einen schönen Spaziergang auf der Corniche. Die Sendemasten werden hier als Palme verkleidet. Nett anzusehen. 

Sehr viele Störche habe wir gesehen, an manchen Stellen waren die Wiesen schwarz-weiß. Auch an einem vierbeinigen Lastenträger kamen wir vorbei. Schafe, Ziegen, Esel und Pferde grasen gerne auch neben der Straße. 

Da wir beide noch von der vielen Autobahnfahrerei erschöpft sind, war heute nur Einkaufen im Supermarkt "Carrefour" angesagt. 

Anschließend sind wir zu einem Stausee gefahren und haben dort einen schönen Platz gefunden. Im Sonnenschein haben wir dann den gekauften Kuchen aufgefuttert, aber als die Wolken mehr wurden, war es doch zu frisch fürs draußen sein. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


29.01.2025

 

Frühes aufstehen war angesagt, um 6:00 sind wir losgefahren. 15 Minuten zum Hafen.

Die Fähre fuhr mit ein bisschen Verspätung um 8:30 ab und war relativ leer. Daher ging dann auch die Abwicklung zur Einreise, die schon auf der Fähre erfolgte, recht schnell. Bei ruhiger See sind wir dann entspannt nach Marokko übergesetzt. 

Dort im Hafen von Tanger Med warteten wir in einer längeren Schlange von Fahrzeugen aller Art, damit wir mittels eines Röntgen-LKW durchleuchtet wurden. Vor der Ausfahrt aus dem Hafengebiet kam dann noch ein Zöllner an Bord, öffnete aber nur die Klappen mit unserer Kleidung und erkundigte sich zweimal nach einer Drohne. Danach durften wir los und es war erst 11:15 Uhr. 

Während wir auf den Zöllner warteten, parkten vor uns etwa 12 Kleinbusse, alle mit geöffneten Hecktüren, davor, auf dem Asphalt, war schon ein großer Teil des Gepäcks ausgeräumt und der andere Teil noch im Fahrzeug. Sah ein bisschen aus wie Flohmarkt, aber auch da musste noch ein Zöllner die Ladung überprüfen. Da hatten wir es mit dem Röntgen doch viel komfortabler. 

Auf dem kurzen Weg von 30 km bis zum heutigen Übernachtungsplatz sahen wir viel Polizeipräsenz, mal sehen, wie es weiter im Landesinneren ist.

Wir stehen an der Corniche (=Strandpromenade) von Fnideq, netter Blick aufs Wasser, bewölkt und windig.

 


28.01.2025

 

Abfahrt bei 15 Grad, immer auf der A-92N, blühende Mandelbäume auf kargen Flächen. Vor uns ein schöner Regenbogen und nachdem wir ihn passiert hatten, kam auch der Regen. Auf 1380 Meter hatten wir dann nur noch ein Grad, die Schneeräumfahrzeuge waren im Einsatz, da der Regen jetzt als Schnee runter kam. Wir hatten Glück, das hatte wohl grad erst begonnen, nur die Fahrbahnränder waren weiß.

Später ging es hinab, es wurde alles grün, Olivenhaine in reichlicher Zahl.

Die beiden Campingplätze, die wir uns ausgesucht hatten, waren voll. Daher sind wir noch bis zum Stadtrand von Algeciras gefahren, wo wir bei "Carlos" ein Ticket für die Überfahrt nach Tanger Med gekauft haben. Sie startet morgen früh um 8 Uhr, da soll es laut Wettervorhersage noch nicht so windig sein. 

Unsere Drohne haben wir auch bei Carlos gelassen, eine Einfuhr ist in Marokko streng verboten.

 


27.01.2025

 

Unsere Kühlbox im Heck kühlt zu viel. Auf +10 Grad eingestellt sind unser Gemüse, die Grapefruits und der Joghurt gefroren. Im nächsten Ort gab es zwar eine Firma, die das beheben könnte, aber dafür müssten wir für 2 Wochen die Kühlbox dort lassen. Das ist uns aber zu lange, so fahren wir weiter und schalten die Box ab.

Während unserer Fahrt sahen wir viele Orangenbäume, die noch immer Früchte tragen. Riesige Flächen mit Olivenbäumen und Obstplantagen (ohne Blätter und Früchte konnten wir nicht erkennen, welche Sorte) säumten den Weg.

Südlich von Murcia haben wir unseren nächsten Platz für die Nacht gefunden, jetzt sind es nur noch knapp 500 km bis zur Fähre nach Algeciras. 

PS: Der Wind weht sehr heftig, die "Hexenbesen/Bodenroller" überquerten die Straße. Wir haben jetzt 25 Grad draußen mit lockerer Bewölkung, Sonnenuntergang um 18:24 Uhr.

 


26.01.2025

 

Nach dem Frühstücken ging es wieder auf die Autobahn A 9, grobe Richtung Barcelona. Viele Weinreben entlang der Straße und eine Zeitlang begleiteten uns schneebedeckte Berge. Noch einige Kilometer durch Frankreich, dann hatten wir kurz nach 11 Uhr Spanien erreicht. Dort benutzten wir die Autobahn AP-7 mit dem malerischen Namen "Autopista del Mediterráneo“ (Mittelmeerautobahn). Die höchste Tagestemperatur hatten wir mit 18 Grad, grüner Oleander in der Straßenmitte, noch ohne Blüten.

Nach über 500 km hatten wir unser Tagesziel, den "Spätzle-Fritz" erreicht. Ein riesiger Parkplatz auf dem bis zu 50 Wohnmobile Platz haben zum Übernachten. Man wird von Günther, dem Platzwart eingewiesen bzw. scherzhaft ausgedrückt, gestapelt. Dadurch stehen alle ein wenig enger beieinander, aber es passen mehr Womos drauf. Wir hatten Glück und standen ganz am Ende, es war sehr ruhig. Anbei gibt es ein Restaurant, dass auch einige Spätzle-Gerichte auf der Speisekarte hat. Aber da haben wir schon manches Mal besser gegessen.

Gute Nachricht: Unser Dieselverbrauch hat sich wieder normalisiert, wir hoffen, dass jetzt der Fehler behoben ist.

 


25.01.2025

 

Auf dem Weg zu unserem nächsten Stellplatz wollten wir noch bei einem Bäcker echtes französisches Baguette kaufen. Aber das Örtchen besteht neben einigen kleinen Geschäften nur aus Campingplätzen. Und gerade ist keine Saison, also haben sowohl die Geschäfte als auch der Bäcker geschlossen. Nun ja, verhungern werden wir deshalb nicht.

So kamen wir schon am frühen Vormittag bei unserem Übernachtungsplatz an, gingen bei schönstem blauem Himmel am Strand spazieren und saßen noch lange in der Sonne vor unserem Heim. Das war mal richtig erholsam, einen Tag Fahrpause zu haben. 

Morgen geht's dann weiter südlich, nach Spanien. 

 

 

 

 

 

 

 


24.01.2025

 

Heute wollten wir es bis in die Nähe des Fährhafens von Séte schaffen. Es gibt dort ein Meeresfrüchte-Restaurant, in dem wir einen Tisch reserviert haben. Und auf dem Parkplatz darf man auch übernachten. 

Aber: Die Motorwarnleuchte ging wieder an (und unser Dieselverbrauch war die beiden letzten Tage auch um etwas 5 Liter auf 100 km höher als normal). Es ist Freitag, 14 Uhr. Was nun tun? Rücksprache mit der Braunschweiger Werkstatt gehalten und dann haben wir kurzentschlossen die Mercedes Werkstatt in der Nähe von Montpellier aufgesucht. Der Werkstattleiter konnte ein wenig englisch. Er erklärte uns, dass die Fehlermeldung zu dem Partikelfilter nicht das Problem ist. Der Fehler ist woanders zu suchen. Er sah in unseren Motorraum, guckte unter das Auto und stellte dann fest, dass der Schlauch zum Abgassensor abgerutscht war. Er hat den Schlauch wieder befestigen lassen und dann wurden noch mal ein Systemtest mit den Mercedestools gemacht. 

Ob das nun die endgültige Lösung ist, werden wir erst wissen, wenn wir eine längere Strecken fahren. Der höhere Verbrauch müsste dann weg sein, denn durch den fehlenden Schlauch am Sensor hat der Motor die ganze Zeit versucht, den Russfilter frei zu brennen. Um die dafür hohen Temperaturen im Filter zu erreichen, wird mehr Diesel benötigt. Wir werden also zumindest eine erste Indikation nach einigen hundert Kilometer haben, ob jetzt alles wieder ok ist. Wenn der Verbrauch wieder normal ist und kein Fehler kommt, dann war es das.

Aber da in Marokko keine Abgasreinigung wie in Europa verwendet wird, erwarten wir, dass man uns da im Fall eines weiteren Bestehen des Problems nicht gut helfen kann. Deshalb haben wir unsere Fähre nach Marokko storniert und werden weiter durch Spanien bis nach Algeciras fahren, um dort die kurze Fährstrecke nach Marokko zu nehmen. Falls der Fehler erneut auftritt bleibt wohl nur die Heimreise. Wenn wir bis dahin ohne Probleme kommen (sind noch fast 1.500 km), dann war der gelöste Schlauch wirklich das Problem.

Morgen machen wir jedoch erstmal einen Tag Pause. Mal das Mittelmeer angucken.

Da die Werkstatt uns sehr schnell geholfen hat, konnten wir das Essen im Restaurant dann doch noch geniessen. Es gab ein Meeresfrüchte-Büffet, Austern, Muscheln, Schnecken, Langusten, Crevetten,… alles bis zum Abwinken. Dazu eine Flasche Weißwein. Nach dem Durcheinander tagsüber dann ein super Abschluss des Tages.

 


23.01.2025

 

Der Grenzübergang nach Frankreich ist unspektakulär. Man fährt einfach über den Rhein, schon ist man drin. Da steht nicht mal mehr ein Schild, dass man jetzt in Frankreich ist.

Bis nach Dole sind wir heute gefahren. Das ist ein nettes Städtchen, direkt an der Lahn gelegen. Mit einer Stiftskirche, der Collegiale Notre Dame, erbaut um 1509, restauriert von 2006-2009. Sehr schön hell, trotz der vielen dicken Säulen. Kleine Gässchen, viele kleine Geschäfte und eine Fassadenmalerei, die uns sehr beeindruckte. Das Auge wird so getäuscht, es ist alles nur aufgemalt auf einer glatten Häuserwand. Selbst wenn man direkt davor steht, sieht es plastisch aus. Der Mann auf dem Foto mit den erhobenen Händen, man steht davor und ist sicher, dass die Hände aus der Wand raus kommen. Wirklich toll. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


22.01.2025

Wir sind bei schönstem Sonnenschein (ist ja erwähnenswert, weil es in den letzten Tagen nur Nebel gab) aufgebrochen, das Ziel war ein Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe von Mannheim. Geplante Fahrzeit: gute 4 Stunden. Eine halbe Stunde Stau kam hinzu. Dann hat uns das Heim noch in eine Werkstatt gelockt. Beim Fahren ging die gelbe Motorwarnleuchte an. Ansonsten war weiter alles normal. Da die Lampe nicht ausging sind wir nach einer Weile auf einen Rastplatz gefahren. Motor aus. Nach zwei Minuten neu gestartet. Alles ok, keine Warnlampe mehr. Aber nach weiteren 50 km dann doch wieder die Warnleuchte. 

Naja, so wollten wir dann doch nicht nach Marokko. Also zur nächsten Mercedes Werkstatt. Dort hat man uns zum Glück schnell helfen können. Der Fehler war ein Hinweis, dass der Russpartikelfilter voll war. Aber, das ist soweit normal, dann brennt das Auto ihn halt frei und alles ist wieder gut. So war das auch bei uns. Nur hat das Auto den Fehler (der ja gar keiner ist) nicht gelöscht, sondern Alarm geschlagen. 

Da fragen wir uns, Mercedes, was soll diese sch**** .

Witzigerweise war der Servicemanager in der Werkstatt aus Tanger in Marokko und gab uns gleich seine Visitenkarte mit. Wenn wir in Marokko Probleme haben, sollen wir ihn anrufen. Sein Bruder wohnt noch dort und ist ein wichtiger Beamter. Wer weiß also, wofür der Stopp gut war.-)

Nach knapp 2 Stunden Aufenthalt in der Werkstatt ging die Fahrt dann bis zu unserem geplanten Ziel.

 


 

Vor Marokko waren wir in Schottland.