Marokko, März 2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Weiter geht unsere Tour in Spanien.

 

 

18.03.2025

 

Gestern war einfach mal ein Tag mit schlechtem Wetter den wir im Heim verbracht haben. Da es sehr windig sein sollte haben wir beschlossen mit der Überfahrt zu warten, bis es etwas ruhiger ist. Wir haben die Zeit genutzt und ein bisschen Spanien und Portugal vorgeplant.

Heute ging es nun zur Fähre nach Spanien. Wir haben im Internet gesehen, dass aktuell bis heute 10:00 keine Fähren fahren. Unsere „Wunschfähre“ wurde als eine der ersten für 10:30 angezeigt. Da wir mindestens zwei Stunden vorher am Hafen sein müssen und da noch gut eine Stunde zu fahren ist, ging es bei uns um 7 Uhr los. 

Unterwegs nochmal den günstigen marokkanischen Diesel getankt (1,16 Euro / Liter), an dem schottisch anmutenden grünen Hügelland vorbei, dann um 8 Uhr im Hafenbereich von Tanger Med angekommen. 

Wegen des Sturmes war der Hafen noch immer komplett geschlossen. Aber auf der Anzeigetafel stand, dass unsere Fähre um 10.30 Uhr fährt. Das war offensichtlich falsch, wir konnten in einer App zum Schiffsverkehr sehen, dass unsere Fähre (wie auch alle anderen) noch im Hafen von Algeciras in Spanien waren. Das konnte also niemals klappen. So war es dann auch.

Bis Mittags tat sich nichts am Schalter der Fährgesellschaft, sie selbst wussten nichts. Dann konnten wir einchecken und erhielten unsere Tickets für eine Fähre, angebliche Abfahrt 13:30 Uhr. Das wäre in einer Stunde gewesen, die Fähre war aber gerade erst in Algeciras losgefahren. 

Aber immerhin liefen die üblichen Stationen Polizeikontrolle, Zoll und Röntgengerät fürs Heim, dann warteten wir in der Schlange am Kai weiter. Die Abfahrt war dann in marokkanischer Zeit um 16:40 Uhr (mit einer anderen Fähre als auf dem Ticket ausgewiesen).

Nach 1,5 Stunden Fahrt, wieder vorbei an Gibraltar, kamen wir in Algeciras an. Wir hatten Glück und konnten als zweite von der Fähre fahren.  Da war dann auch die spanische Pass- und Zollkontrolle schnell erledigt und wir fuhren zu dem Parkplatz, den wir auch schon nutzten, bevor wir nach Marokko reisten. Denn beim Verkäufer der Fährtickets hatten wir ja unsere Drohne eingelagert, die holen wir dann morgen früh ab. 

 

 

 


16.03.2025

 

Den Wäscheservice haben wir verschoben, es gibt zwar eine Waschmaschine, aber keinen Trockner. Das Trocknen  auf der Leine könnte aber im Augenblick dauern, denn es sind weitere Regenschauer vorhergesagt. 

Heute sind wir zu Fuß in der Medina von Tanger unterwegs gewesen. Am Ende kamen dann 7,5 Kilometer zusammen. Die ganze Stadt ist auffällig sauber, es liegen keine Plastikflaschen und -tüten herum. Die schmalen Gassen hatten auch hier manchmal blaue Türen oder schön gearbeitete Holztüren.In den Läden waren die üblichen Souvenirs zu erhalten, bei manchem fragten wir uns, ob das nicht original aus China kommt. Aber auch Lebensmittel wurden verkauft und die sahen sehr frisch aus. 

Nach einem kleinen Lunch gingen wir auf der 3 km langen Corniche zurück. Auf der einen Seite das türkisfarbene Meer, neben uns die vierspurige Straße, (wobei die jeweils rechte Spur als Parkraum genutzt wird). Dann kommt schon der steile Hang, der aber wunderschön mit vielen unterschiedlichen Pflanzen gestaltet ist. Oben auf dem Hang dann die alte Stadtmauer und als Kontrast weiße Gebäude. Dieser Teil von Tanger hat uns gut gefallen.

Wir hatten übrigens wieder mal Glück mit dem Sonnenschein. Erst als wir wieder bei unsrem Heim waren zogen die grauen Wolken auf. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


15.03.2025

 

Der Parkplatz neben der Medina von Asilah war nachts doch sehr ruhig, das hatten wir aufgrund der vielen streunenden Hunde anders erwartet.

Zuerst ging es heute zum nordwestlichsten Punkt Afrikas, dem "Cap Spartel". Hier fließen zwei Meere zusammen, das Mittelmeer und der Atlantik. Von dem Leuchtturm aus konnten wir bei bestem Wetter bis nach Spanien blicken. Die See war ein bisschen bewegt, das kleine Schiff hatte ganz schön mit dem Wellengang zu kämpfen. Und ja, das toll angelegte Gelände rund um das Cap Spartel ist recht touristisch. Aber am heutigen Samstag hatten wir Glück, es waren nur wenige Besucher da, auf dem Leuchtturm waren wir die meiste Zeit ganz allein.

Anschließend haben wir in Tanger im Carrefour unsere Vorräte ergänzt und fuhren noch 2 km zu einem Campingplatz, den man über eine Serpentinenstraße mit 25% Steigung erreicht. Unser Heim schaffte das ohne Problem, einige andere Wohnmobile hörte man lange bevor man sie sah. Frontantrieb bei so einer Steigung lässt die Reifen ganz schön schleifen.-)

Nun stehen wir also bei einem Hotel, dass aber wegen Ramadan nur den Campingplatz betreibt, auch das Restaurant hat geschlossen. Sie nutzen die Zeit zum renovieren. Uns egal.

Wir planen hier 3 Nächte zu bleiben, denn wir wollen uns Tanger ansehen und den Wäscheservice in Anspruch nehmen.

 

 

 

 


14.03.2025

 

Der Tag begann mit einem Ruck.

Wir waren gerade am Aufstehen als das Heim plötzlich einen Ruck tat. Wir also raus gucken. Der Camper vor uns hatte uns beim Ausparken angefahren. Er sah aber keinen Gesprächsbedarf, bei uns waren ja nur ein paar Schrammen in der Stoßstange, er hatte dagegen die Rückleuchte kaputt. Er rangierte fröhlich weiter und seine Frau wies ihn weiter hilflos ein…. Wir sind dann kopfschüttelnd wieder rein. Das zweite Mal auf dieser Tour, dass wir erleben, dass Franzosen ein Auto anfahren und meinen das geht sie nix an. 

Heute sind wir wieder ein ganzes Stück Richtung Norden gefahren. Die Landschaft hat für uns jetzt nichts mehr, was wir uns unter Marokko vorstellen. Große Bäume, grüne Felder und überdachte Plantagen. Aber auch Storchennester, die in mehreren Etagen angelegt sind, oder im gelben „M“.

Nach insgesamt 280 km sind wir im Ort Asilah angekommen. Ein kleines Städtchen mit 25.000 Einwohnern und direkt am Atlantik gelegen. Es gibt eine sehenswerte Medina, alles wirkt sehr gepflegt. Die blauen Türen und Fensterläden setzen wunderbare Farbakzente zu den weißen Hauswänden. Viele bunte Fassadenmalereien verschönern die Wände. Das machte richtig Spaß, in der Medina zu bummeln und die kleinen Gassen zu entdecken. Umringt ist die Medina von dicken hohen Mauern aus der portugiesischen Zeit (15. Jahrhundert). 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


13.03.2025

 

Der Campingplatz liegt perfekt zwischen zwei Häuserzeilen, denn es ist heute sehr stürmisch. An unserem Stellplatz merkt man davon aber nichts. Deshalb bleiben wir noch einen Tag und warten das stürmische Wetter ab. 

Der Wind hielt uns aber nicht davon ab, mal ein kleine Runde durch den Ort zu drehen. Erst am Meer entlang, das aber nun wirklich eindeutig nicht blau war, sondern rotbraun. Erst hinten bei den riesigen Schiffen leuchtete es türkis. 

Es ist nur ein kleiner Ort mit wenig Touristen, deshalb öffnen die Restaurants auch erst nach 17 Uhr. Da haben wir uns halt selbst was zu essen gemacht. Thunfischcreme mit Avocado war eine gute Alternative.-)

Es war trocken am Tag, abends dann wieder ordentlich Regen. Zwischendurch hatten wir dann auch mal Besuch der Hühner vom Platz.

 


12.03.2025

 

Da wir in der Nähe einer Moschee übernachtet haben und es noch Ramadan ist, gibt es am Abend 1,5 Stunden lang Gebete und um 3:30 Uhr nachts begann dann das 1,5 stündige Gebet vor dem Sonnenaufgang. Diese werden auch über Lautsprecher nach draußen übertragen. Da ist der Schlaf dann zwar kürzer, aber das geht den Marokkanern ja auch so. 

Kurz vor 9 ging's dann für uns hinaus aus Marrakesch und wir nahmen die Autobahn nach Casablanca. Wir wollten uns die "Große Moschee Hassan II." (Grande Mosquée Hassan II) ansehen. Je näher wir Casablanca kamen, umso grüner wurde es, Schafe konnten auf grünen Flächen futtern. Die Hinweisschilder auf der Autobahn gab es in Arabisch und Berberschrift, danach dann in „unserer“ Schrift.

Ein tollen Parkplatz, nur 5 Gehminuten von der Moschee entfernt, haben wir gefunden, sogar mit Wächter. 

Nur mit einer geführten Tour dürfen auch Nicht-Muslime in die Moschee und die Führung gab es sogar in deutscher Sprache. Also die Tickets für 14 Uhr gekauft, damit kann man auch durch ein kleines Museum laufen und sich die Stuckarbeiten und Schnitzereien auf Holz ansehen.  

Die Moschee wurde von 1987 -1993 gebaut, auf einer speziellen Plattform mit 60 Meter in der Tiefe verankerten Stahlrohren, denn sie steht direkt im Wasser. Die ganze Moschee besteht im Grundkonstrukt aus Stahl, verkleidet mit Marmor, Stuck und Holz. Das Minarett mit seinen 200 Metern Höhe ist schon von weitem zu sehen. Der Gebetssaal ist in seiner Größe beeindruckend: Auf dem mit Marmor gestalteten Boden finden 20.000 Gläubige Platz, 5.000 Frauen beten auf den beiden seitlichen "Balkonen", mit einem Sichtschutz aus Holz (damit die Männer nicht abgelenkt werden). Das hölzerne Dach wird bei trockenem Wetter während der Gebetszeit geöffnet. 

Danach ging es in die Waschräume (Hamman), die eine Etage unter dem Gebetsraum liegen. Sehr großzügig gestaltet und auf viele Männer ausgelegt. Die Frauen haben einen eigenen Bereich, der während der Führung nicht gezeigt wird. 

Danach sind wir raus aus Casablanca in den Ort Mohammedia gefahren und das war Stress pur. Im Schritttempo, die Motorradfahrer, die sich überall durchschlängeln, Linksabbieger, die sich mal eben von der ganz rechten Spur durchaus auch mal dreispurig hinstellen und den geradeausfahrenden die Fahrspur blockieren. Also, wir haben für die 30 Kilometer über 1,5 Stunden gebraucht. Großstadt, viel Verkehr, jeder versucht die beste Fahrspur zu nehmen und teils überschwemmte Straßen.

Für das Abendessen hatten wir uns ein Sushi Restaurant ausgesucht, das gab es nicht mehr, stattdessen kehrten wir dann bei Mc Donalds ein. 

Der Campingplatz mit dem malerische Namen "L'océan bleu" (blauer Ozean, müssen wir morgen mal überprüfen) war nur noch 5 Minuten entfernt, wir bekamen glücklicherweise auch noch einen Platz, es war ja mittlerweile schon 17:30 Uhr. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


11.03.2025

 

Über die Autobahn A3 (mit Maut, aber nur 15€ für etwa 200 km - verglichen mit der Maut in Frankreich echt günstig) ging es von Agadir nach Marrakesch. Dabei guckten  die noch mit Schnee bedeckten Gipfel des Hohen Atlas zwischen grauen Wolken hindurch. Die waren aber weit entfernt, wir hatten wieder einen sonnigen Tag. 

In Marrakesch ist viel (hektischer) Verkehr, was ja auch nicht verwundert, gibt es doch in der viertgrößten Stadt Marokkos mehr als 1 Million Einwohner. Wir haben einen Parkplatz, auch zum Übernachten, in der Nähe der Koutoubia Moschee gefunden. Das Minarett ist das architektonische Wahrzeichen von Marrakesch. Steinornamente, die an jeder Seite anders gestaltet sind, zieren die Außenseiten des Turmes, der eine Gesamthöhe von 77 Metern hat.

Über den Platz "Djemma El Fna" (übersetzt: Versammlungplatz der Getöteten - heute aber eher Unterhaltungsbühne) gingen wir durch den Souk mit seinen verschlungenen Gassen bis zum "Le Jardin Secret" (Der geheime Garten). 2016 wurde er erst innerhalb der Medina (Altstadt) angelegt, hinter hohen Mauern erwartet man ein solches Kleinod nicht. Eigentlich sind es zwei Gärten, einer mit exotischen Pflanzen aus 5 Kontinenten, der andere ist ein islamischer Garten, der klassisch mit vier größeren Beeten, Sichtachsen und einem Springbrunnen in der Mitte angelegt ist. In den Beeten stehen Zitrusbäume, an vielen hängen Orangen oder Zitronen, einige blühen, es duftet herrlich. Das Wasser für diesen Garten (und für Marrakesch) stammt aus dem Hohen Atlas, fließt durch unterirdische Tunnel, die vor über 1000 Jahren angelegt wurden. 

Dann gingen wir weiter zur "Medersa Ben Youssouf", einer Koranschule aus dem 14. Jahrhundert. Im Jahr 1960 wurde der Lehrbetrieb eingestellt und der Bau als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Die Medersa betritt man durch ein mit reichlich Schnitzereien verziertes Holztor den mit Marmorplatten ausgelegten Innenhof, in dessen Mitte sich ein großes Brunnenbecken (für die rituelle Waschung) befindet. Die Wände werden mit 3 Materialien gestaltet: Der untere Bereich hat Kachelmosaike (auch als Spritzschutz gegen den Regen, denn es gibt in diesem Bereich kein Dach), in der Mitte befinden sich Stuckornamente, weiter oben dann schön verziertes Zedernholz. Durch die Renovierung im Jahr 1999 ist alles noch sehr gut erhalten, ganz im Gegensatz zu der dem Verfall preisgegebenen Koranschule, die wir in Fès besichtigt hatten. 

Auch in das Obergeschoss darf man, dort befinden sich, durch mehrere Lichthöfe aufgelockert, die kleinen und völlig schmucklosen Schlafkammern der Studenten. In einem  Raum ist nachgestellt, wie es bewohnt ausgesehen hat. 

Anschließend waren wir hungrig und in den engen Gassen des Souks fanden wir ein libanesisches Restaurant, mal was anderes als Tajine essen. In den Gassen sind nicht nur Fußgänger unterwegs, sondern auch Radfahrer und noch viel mehr Motorräder. Die rasen mit einer Geschwindigkeit dort entlang, da man muss schon aufpassen. So ein hektischer Souk, das hat uns nicht so gefallen.

Und das Gebäck durfte man übrigens im Souk auch nicht fotografieren. Wir hatten das Schild nicht gesehen und ein Foto gemacht. Da kam ein älterer Mann aus dem Laden geschossen und zeigte ganz aufgeregt auf das aufgeklebte Schild mit dem durchgestrichenen Fotoapparat. Naja, Foto gelöscht (und später wieder hergestellt), kein Gebäck gekauft, und alle sind zufrieden.

 

 

 


10.03.2025

 

Wir machten einen Tag Pause. Viel Regen war ja auch angekündigt. Da haben wir die trockenen Zeiten zwischendurch genutzt, endlich mal wieder den Wassertank zu füllen und diverse andere Kleinigkeiten zu erledigen, die ja auch irgendwann mal gemacht werden müssen.

Jetzt steht auch unser aktueller Plan für die restliche Zeit in Marokko, mal gucken was da draus wird.

 


09.03.2025

 

Für heute hatten wir uns eine Route entlang des Atlantiks ausgesucht, die vom Ort Aglou startete. Durch den Regen letzte Nacht zogen wir immerhin diesmal keine Sandwolke hinter uns her. Wir folgten den Sandspuren entlang der Steilküste, mal näher zum Wasser hin oder, um Senken zu umfahren, etwas ins Innere. Die Landschaft gefiel uns sehr und auch das Fahren machte Uli Spaß. Mehrere ziemlich steile Aufstiege (diesmal ohne die lästigen Felsen) gab es. Wir haben wieder gelernt, dass das Heim mehr kann, als wir uns trauen würden… Selbst die Stellen, wo wir ein mulmiges Gefühl hatten ist das Heim „einfach“ hoch gefahren. 

Die Spur unserer Route war immer gut zu erkennen, aber an einer "Kreuzung", wo mehrere Spuren aufeinandertreffen, nahmen wir eine Spur, die uns direkt zu einem Zaun mit Stacheldraht führte. Da sollten wir eigentlich weiterfahren und hinter dem Zaun war die Fahrspur auch deutlich zu sehen. Andere hatten wohl auch schon das Problem und so folgten wir den Spuren am Zaun entlang, irgendwann muss er doch aufhören. Weit gefehlt, nun ging es noch um 90 Grad nach links Richtung Küste, bis die Spur vor uns nicht mehr zu erkennen war. Uli wollte schon wenden, Martina erkundete zu Fuß, ob sich nicht eine andere Möglichkeit findet. Und die gab es. Nur noch 300 Meter am Zaun entlang, vor der Küste endete der Zaun und wir trafen dann auf eine breite Sandpiste, die uns zum Ort Agbalou führte. Da es dort einen Fluss gibt, wird auch ausgiebig Landwirtschaft betrieben. Von hier ging es dann geteert weiter. 

Eine kurze Stippvisite beim Nationalpark "Sousse Massa", aber der Fußweg führte nicht direkt am Wasser des Oued Massa entlang, wir sahen auch keine Tiere, so dass wir schließlich umkehrten und von dort direkt zum Camping Takat fuhren. 

Wir hatten erneut so ein Glück mit dem Wetter, immer sonnig als wir unterwegs waren und erst um 17 Uhr begann es zu regnen. 

 


08.03.2025

 

Unser erstes Ziel heute waren die Ruinen des „Forts Bou Jerif“. Dort kann man parken und sich in den Ruinen umsehen bzw. den tollen Blick auf die Landschaft genießen. Die Lehmwände bröckeln so langsam vor sich hin, nichts wird erhalten. 

Weiter ging es zwischen den Hügeln entlang, noch waren die Pflanzen recht niedrig. Das änderte sich so nach und nach, immer mehr Kakteen und Büsche wuchsen am Hang. Wir passierten eine Oasenstadt mit angelegten Feldern, sogar ein Spielfeld für Ballsportarten war vorhanden.

Es ging bergauf und bergab, leider waren die Feigenkakteen an den Berghängen alle vertrocknet. Ein nicht so schönes Bild. Wir waren verwundert, dass die anderen Pflanzen und Kakteen gesund ausssahen.

Bei den Siedlungen gibt es Wasser, da pflanzten die Bewohner kleine Feigenkakteen an und so manch alter verdorrter Feigenkaktus trieb neu aus. Drücken wir ihnen die Daumen, dass ihr Projekt klappt.

Wir fuhren durch Sidi Ifni, das Fischrestaurant hatte Mittags leider geschlossen (Ramadan), übernachten wollten wir auf den überfüllten Campingplätzen dort nicht. 

Also weiter auf der Küstenstraße Richtung Norden. Das Wetter verschlechterte sich, deshalb nur ein kurzer Stopp oberhalb des Felsens mit dem Loch (The Arche of Legzira). 

Mit dem Erreichen des Adlerhorstes (Le nid d’Aigle) auf nur 250 Metern Höhe und trotzdem im Augenblick in den Wolken, war unsere Tour für heute zu Ende. Als es kurz zwischen den Regenschauern aufklarte, konnten wir den Atlantik in 2 km Luftlinie sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


07.03.2025

 

Durch steinige trockene Flussbetten, mal einen Hang etwas hinauf oder hinunter, folgten wir weiterhin dem Rundkurs. Es bildeten sich immer mehr graue Wolken, aber es blieb trocken. 

Von Tan Tan aus fuhren wir erst auf der N1 und nahmen dann eine Straße quer durchs Land, um den "Plage Blanche" (weißer Strand) zu erreichen. Die anfangs geteerte Straße wandelte sich nach wenigen Kilometern in eine Wellpblechpiste um. So ein Gerüttel. Leider gab es landschaftlich nicht viel her. 

Erst zum Schluss wurde es nochmal spannender, wir mussten noch einen Fluß überqueren. Den tiefen Abhang hinunter war die Piste sehr gut bearbeitet, unten in der Senke ein paar Kurven auf sandigem Boden, durch eine schmale Furt mit flachem Wasser, den anderen Hang dann wieder hinauf. Alles gut machbar. 

In der Nähe des Strandes gibt es einen großen angelegten Parkplatz, dort bleiben wir für die Nacht.

Das Wetter wurde immer besser, tolle Sonne, wie immer Wind.

 


06.03.2025

 

Von der Lagune am Khenifiss Nationalpark bis nach Tan Tan nutzten wir die N1. Eigentlich wollten wir ja die 250 km lange Piste von Tan Tan bis nach Assa entlang des Oued Draa fahren. Da aber wieder für die nächsten Tage Regenschauer  vorhergesagt sind, lassen wir das (harte Lehmoberfläche wird zu schlammigen Morast).

Wir folgten daher von Tan Tan aus einer Nebenstraße (geteert) und bogen dann auf eine steinige Piste ab und begannen einen Rundkurs durch die Hügel. Durch eine kleine Talenge erreichten wir das "Guelta Mouelah". Ein Guelta ist eine Sonderform einer natürlichen Wasserstelle in der Sahara. Entweder ist es eine natürliche Zisterne in einer Felsformation oder wie hier, eine größere Pfütze in einem sonst trockenen Oued, der Wasserstand/die Ausdehnung ist abhängig von den Regenfällen. 

Einige Palmen stehen am Wasserlauf und grüne Büsche anbei, es scheint, dass das Wasser doch länger verfügbar ist. Gesehen haben wir die zwitschernden Vögel nicht, aber Esel und Kamele liefen vorbei.

Wir stehen am Fuß eines Hügels und blicken auf das Guelta und auf einen Berg, der wie ein liegender Löwe aussieht. Es ist heute stark bewölkt und in dem kalten Wind mochten wir, trotz Jacken, irgendwann nicht mehr sitzen. So warm ist Morokko doch noch nicht.

PS: Auf dem ersten Bild seht ihr unser heutiges Brot.

 


05.03.2025

 

An der Lagune gefällt es uns gut, wir bleiben noch eine weitere Nacht. Die Fischer fahren in ihren kleinen Booten auf der Lagune und ziehen regelmäßig Netze und Leinen ein. Dann sind wir neugierig an den Bootssteg gegangen, ein Fischer brachte gerade seinen Fang an Land: Tintenfische und Seeteufel (und winzig kleine Schollen). Er nahm die Seeteufel aus und wir kauften zwei größere Seeteufelschwänze (so nennt man den Fisch ohne Kopf) für umgerechnet 5€. Wir haben sie nicht gewogen, aber in Deutschland zahlt man für 1kg Seeteufelschwanz mindestens 70€. 

Die grillten wir am späten Nachmittag, das Fischfleisch hatte einen sehr milden Geschmack, war saftig und es gab keine Gräten. Dazu gegrillte Zwiebeln und Spitzpaprika, eine leckere Mahlzeit. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


04.03.2025

 

Die Westsahara haben wir nun Richtung Norden verlassen, die Landschaft ist schon sehr trist, steinig und nur die Sanddünen lockern das Bild auf. Alle paar hundert Meter gibt es kleine Bauten am Strand. Die sind für  das Militär, in der Westsahara sind es Blechhütten und in Marokko Steinhäuser. Die sind auch alle bewohnt, denn überall hing Wäsche auf der Leine. 

In Tarfaya haben wir uns Brot gekauft. Das war zunächst ein bisschen schwierig, denn es ist ja Ramadan und da wird tagsüber kein Brot benötigt. Erst warteten wir bei einem kleinen Laden, denn Martina hatte verstanden, dass dort in 10 Minuten Brot zu kaufen sei. Nach 20 Minuten hat sie nachgefragt. Der Ladenbesitzer konnte aber mit Französisch nix anfangen und rief 3 Mädels, ungefähr 13 Jahre alt, zu sich. Die haben verstanden, dass wir Brot kaufen möchten und führten Martina in eine Nebenstraße. Da gab es zwar einen Bäcker, der hatte aber nur süßes Gebäck. Aber die drei waren pfiffig und fragten sich weiter durch, bis wir zu einer Bäckerei kamen. Das Brot kam gerade aus dem Ofen, man konnte es kaum anfassen. Es schmeckte später sehr lecker.

Unser heutiges Ziel war der Nationalpark Khenifiss der 2006 gegründet wurde, um Wüsten-, Feuchtgebiets- und Küstendünenlandschaften zu schützen.

Der Park mit einer Fläche von 1.850 km2 liegt an der Küste des Atlantiks zwischen den Städten Tan-Tan im Norden und Tarfaya im Süden. Die Nationalstraße 1 führt durch den Park, aber es gibt keinerlei Schilder mit Hinweis auf den Nationalpark (dabei wollte die Regierung ihn zu einer großen Touristenattraktion machen). Der Küstenabschnitt umfasst die Khenifiss-Lagune, die größte Lagune an der marokkanischen Küste. Im Winter wird die Lagune von vielen  Vögeln zum Überwintern genutzt. Der Teil im Landesinneren umfasst Dünen und Kalksteinplateaus und ist typisch für Sahara-Landschaften. 

Der Wind bläst kräftig, die Möwen gleiten vorbei, vor dem Meer ist noch eine Dünenreihe zu sehen. Hier bleiben wir auch für die Nacht. 

Es ist interessant zu sehen, wie groß die Lagune bei Flut wird, die bei unserer Ankunft noch zu sehenden Grasflächen waren dann überspült. 

 


03.03.2025

 

Vom Wasserfall bis zum Ort Laayoune waren es 126 km. Zuerst mussten wir durch den vom Wasser gebildeten Canyon, dann kam auch gleich eine steile Auffahrt auf das Plateau. An der obersten Kante (auch noch die steilste Stelle) mussten wir über dicke Steine, konnten erst dann erkennen, dass die Piste nach rechts weitergeht (und links der Berg aufhört). Da steigt dann der Puls, mit einem Vorderrad in der Luft spontan rechts abbiegen, nichts für schwache Nerven.-)

Aber dann ging es für 20 km auf einer ebenen Steinpiste weiter, sehr eintönig und wenig Vegetation. Dann begann mitten im nirgendwo schon die Teerstraße, obwohl die nächste Ansiedlung noch 15 km entfernt war. Warum und für wen solch eine Straße, fragt man sich da. Aber für uns nach der ganzen Rumpelei doch sehr angenehm. 

Nach dem kleinen Ort El Hagounia blockierten immer wieder Sanddünen die Straße, da fährt man dann links oder rechts von der Straße runter um die Dünen herum. Geht also, die Straße muss nicht geräumt werden. War nur nervig, weil so viele Umfahrungen nötig waren.

Wir befinden uns nun im Gebiet der Westsahara, das von Marokko beansprucht und nach dem Abzug der ehemaligen Kolonialmacht Spanien im Jahr 1975 größtenteils annektiert wurde. Die Stadt Laayoune wurde zur Hauptstadt der Provinz bestimmt. Um den Anspruch auf die Westsahara als Teil Marokkos zu bekräftigen, investierte der Staat viel Geld in den Ausbau der Infrastruktur und begann mit der forcierten Ansiedlung von Marokkanern. Die Wasser- und Stromversorgung wurde verbessert, breite Straßen angelegt. Viele große Parks mit Pavillons laden zum Verweilen ein und grüne Pflanzen entlang der Einfallstraßen stellen ein schönes Bild dar. Mittlerweile hat Laayoune mehr als 220.000 Einwohner. 

Als wir nach den Tagen in der Wüste in die Stadt fuhren waren wir von dem vorherrschenden Grün schon sehr beeindruckt. Nachdem wir kurz im Supermarkt in Laayoune waren, sind wir dann noch zu unserem Übernachtungsplatz ans Meer gefahren.

Auf der Straße bis nach Foum El-Oeud, unserem südlichsten Punkt der Reise, warteten große Sanddünen am Straßenrand, die die Fahrbahn überqueren wollen. Hier wird ihnen aber mit Hilfe eines Schaufelbaggers geholfen. Da konnten wir auf der Straße bleiben.-)

Nun sind wir wieder am Atlantik und die Kanarischen Inseln sind nur noch 100-200 km entfernt. 

 


02.03.2025

 

Östlich von Akhfenir beginnt eine Piste, die uns bis zum Wasserfall "Khaoui Naam" brachte. Die Strecke war abwechslungsreich, vor allem die Landschaft mit den im Sonnenlicht fast weißen Tafelbergen war schön. Oft führte die Piste auf steinigem Untergrund entlang. Wie angekündigt gab es ein paar sehr steile / schräge und steinige Anstiege, aber das ging mir dem Heim ganz gut. Zweimal sind wir an einer Stelle, die wir hinab fahren sollten ausgestiegen und haben erst einmal geguckt. Eine Stelle haben wir umfahren, die andere war dann doch ok. 

Von daher, die Strecke war so, wie wir es erwartet hatten. Zumindest bis der kleine Sandhaufen kam.

Umfahren war nicht möglich, rechts war ein Abhang mit bröckelndem Kalkgestein, da wollten wir zumindest mal nen Meter Abstand halten. Links seit Kilometern ein Zaun. Also mussten wir über den Sandhügel, der wohl neu angeweht war, drüber. Der war "nur" etwa 1 Meter hoch, aber wir hatten die steile und weiche Seite der Düne. 

Dünen haben zwei Seiten. Eine steht zum Wind und ist relativ fest. Die andere liegt auf der Lee-Seite, wo der Wind nicht hinkommt. Dort ist der Sand weich. Das war die Seite, die wir hoch mussten.

Sah ja schon nicht einfach aus. Also erst einmal etwas Sand abgetragen, Luft aus den Reifen gelassen und die Längssperre eingelegt. Kurz probiert mit einem ersten Hochfahrversuch den Sand etwas zu festigen und dann rüber. Naja, zumindest so ein bisschen. Dann ging nix mehr. Weder vor noch zurück.

Fazit, mach es halbherzig, dann wird das nix. (Luftdruck natürlich nicht ganz abgelassen, dann dauert das aufpumpen ja so lange, Sand nur nen bisschen abgetragen, wer will schon viel schaufeln, und die hintere Quersperre auch nicht eingelegt, die geht manchmal schlecht wieder raus. Und natürlich auch keine Sandbleche hingelegt, die hätte man ja erst losmachen müssen).

Daher nun das volle Programm. Reifen auf Minimumluftdruck. Sand unter dem Auto wegschaufeln, Räder soweit freischaufeln. Sandbleche drunter und Sperre im Stand einlegen (was sogar mal ging).

Nun ging es immerhin rückwärts von dem Sandhaufen runter. 

Dann kam Uli mit viel Schwung über die Zwerg-Düne geschossen. So schnell, dass leider kein Video davon existiert.

Nach etwas mehr als einer Stunde Aktion (inklusive Reifen aufpumpen) konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. 

Bei einem weiteren Halt, um den Blick auf die Kalksteinplateaus zu bewundern, haben wir ganz viele Schneckenhäuser in der trockenen Fläche gefunden.

Eine letzte steile Auffahrt und wir hatten das letzte Plateau erklommen, denn nur oberhalb der Schlucht kann man den Wasserfall erreichen. Die trichterförmige Kaskaden sehen spektakulär aus, aber leider gab es grad kein sichtbares Wasser, das da runter lief. Man hörte nur leise, dass das Wasser irgendwo runter tropfte.

Egal, wir haben heute unterwegs eine schöne Landschaft gesehen und werden die Nacht hier in der Einsamkeit verbringen.

 


01.03.2025

 

Unglaublich, der Plan für heute hat geklappt. Die ersten 6 km bis zur Autobahn zurück waren wieder rumpelige Piste, aber dann erneut flotte Fahrt auf dem "Tiznit-Dakhla-Express-Highway". Im Hafenort "Tan Tan Plage", in dem Fischkonserven hergestellt werden (deshalb auch Fische im Kreisel), wollten wir noch Brot kaufen und es war auch gerade Markt. Da kamen dann noch Mandarinen und Gemüse dazu. 

Weiter nach Süden auf der schnurgeraden Autobahn, der Atlantik oft in Sicht.

Einen Platz hoch auf der Steilküste, die Mündung des Oued Ma Fatma mit einer Flamingokolonie unter uns, haben wir uns für die Nacht ausgesucht. Möwen kreischen, Wellen rauschen. Mal was anderes als Berge und Dünen.

 


 

Unsere Marokko Tour in 2025 hat hier begonnen