Saudi-Arabien, März / April 2024

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Aktuelle Route 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


18.04.2024

 

Um kurz nach 11 Uhr trafen wir uns mit dem Verschiffungsagenten und ließen unser Heim in seiner Obhut zurück. Schlüssel, Fahrzeugschein und das Carnet, dass bei unserer Einreise nach Saudi-Arabien vom Zoll nicht gestempelt wurde, mussten wir abgeben. Die beiden letztgenannten Papiere haben wir ihm ungern übergeben. Aber er erklärte, dass er die zwingend für den Zoll im Hafen braucht und sie dann an die Agentur in Hamburg schickt. 

Ein Bild von den Benzinpreisen haben wir noch für euch: Hier bezahlt man 2,33 Saudi-Riyal für einen Liter, das sind 0,58€. Diesel war noch günstiger.

Am Abende sind wir in das Restaurant "Shababik" gefahren, wieder so ein leckeres libanesisches Essen. Das war ein wunderbarer Abschluss.

Morgen Mittag fliegen wir von Jeddah über Istanbul nach Frankfurt und sind dann am Samstag, 20.04.2024 wieder daheim. 

Ein ungeplant schnelles Ende unserer Reise, die im August 2023 in Namibia begann. Vieles haben wir gesehen und erlebt, es war eine spannende Zeit.

 

Voraussichtlich Ende Mai wird unser Heim in Bremerhaven ankommen, dann Fahrt zur Werkstatt nach Güstrow, anschließend sind Arbeiten am Heim in Koblenz geplant. Zwei Jahre Afrika und Naher Osten haben ihre Spuren hinterlassen. 

 

Danke Euch fürs mitreisen, hier ist jetzt erst einmal Pause, bis wir mit dem Heim wieder unterwegs sind. Hoffentlich spätestens im August diesen Jahres.

 

 


17.04.2024

 

Das nicht reparierte Heim konnten wir um 14 Uhr wieder aus der Werkstatt holen.

Vormittags hatten wir unseren Verschiffungsagenten aus Jeddah kontaktiert, ob wir morgen unser Heim schon bei einem Spediteur abgeben können. Dort bleibt es dann stehen, bis es in den Hafen transportiert wird. Wir wollen jetzt nicht noch 3 Wochen in Jeddah bleiben (ein Reisen mit unserem Heim ist ja nicht möglich und auf solange Hotel in Jeddah haben wir auch nicht wirklich Lust). 

Der Agent wollte uns noch den Ort für die Abgabe des Heims schicken. Das soll ja morgen um 10:00 erfolgen. Bis zum schlafen gehen kam da aber noch nichts. 

Warten ist echt anstrengend.-)

 


15.04. und 16.04.2024

 

Wir haben den gestrigen Tag auf einem Parkstreifen im Industriegebiet Jeddah nahe der Mercedes-Werkstatt verbracht, da die Werkstatt ja erst heute, am 16.4. wieder öffnete. Es war überraschend ruhig, auch die Hunde kamen nicht wieder.

Während Uli sich heute im Anmeldebereich der Werkstatt aufhielt, packte Martina die Reisetaschen, denn anders als in Afrika oder im Oman, darf man hier in der Werkstatt nicht im Auto warten. Wir hatten gehofft, erst die Diagnose zu erhalten und wollten uns dann danach um ein Hotel zu kümmern. 

Die Werkstatt liegt leider 30 km außerhalb, so dass unser bevorzugtes Taxiunternehmen Uber hier nicht fährt, und auch kein anderes Taxi zu bekommen war. Freundlicherweise hat die Werkstatt dann einen Fahrer organisiert, der uns ins Zentrum zum Hotel brachte. 

Nachmittags war klar, dass Teile defekt sind, die es in Saudi-Arabien nicht gibt. Damit ist eine Reparatur vor der Verladung auf das Schiff nach Deutschland nicht mehr möglich, denn bis die Ersatzteile im Land und durch den Zoll sind, das dauert. Und unser Heim müssen wir spätestens am 05.05.2024 im Hafen abgeben. Das ist alles zu knapp, so dass wir entschieden haben, das defekte Heim zu verschiffen.

Abends sind wir dann noch über den Souk in der Altstadt gebummelt. Mit Beleuchtung und offenen Läden sieht es deutlich schöner aus als beim letzten Mal tagsüber.

Vor unserem Hotel steht der (im Jahre 2014 eingeweihte) zweithöchste Flaggenmast der Welt, 171 Meter ist er hoch. Eine Viertelstunde dauerte das Hissen der saudi-arabischen Flagge, um 21 Uhr war sie oben angekommen. Sie ist 49,5 mal 33 Meter groß und wiegt über 500 kg. Unten hat der Mast einen Durchmesser von 4 Metern, an der Spitze dann noch 2 Meter. Beleuchtet wird der Mast von 13 Strahlern, die für die 13 Provinzen von Saudi-Arabien stehen. Wir hatten Glück, als wir um 20:45 vom Souk zurück kamen wurde die Flagge gerade gehisst.

 

 

 


14.04.2024

 

Wir waren zeitig um 9 Uhr am Parkplatz Winterpark. Umso erfreuter waren wir, als 10 Minuten später schon unser Abschlepper ankam. War doch im Telefonat von 10-12 Uhr die Rede gewesen. Das Verladen dauerte nur 30 Minuten, daher war schon um 10.30 Abfahrt, 720 km bis Jeddah, eigentlich. 

Zwischendurch haben wir uns arg über die Route gewundert, 100 km Umweg bis nach "Umlui" an der Küste. Wir saßen ja hinten auf dem LKW im Heim, da konnte man in aller Ruhe die Route verfolgen (und sich wundern). In Umlui stoppten wir dann, und dann machte der Umweg auf einmal Sinn. Es wurde noch ein LKW aufgeladen. Von hier aus zur Werkstatt 513 km. Bei unserer Frage, ob der LKW auch in die gleiche Werkstatt kommt oder woanders abgeladen wird, klappte die Verständigung mit dem Fahrer nicht wirklich. Von daher, wir werden sehen.-)

Und wir haben gesehen. Als wir nur noch 50 km von der Werkstatt weg waren, fing der Fahrer auf einmal an für uns nicht nachvollziehbare Dinge zu tun. Er drehte um, fuhr 40 km die gleiche Strecke wieder zurück. Bog dann irgendwann nach Mekka ab (wo wir ja nicht hin dürfen). Letztendlich hat er kurz vor Mekka auf dem Seitenstreifen der Straße angehalten. Hier wurde dann der LKW abgeladen.

Als wir dann um 3:00 endlich an der Werkstatt waren, hatten wir statt der erwarteten 720 km nun 1.000 km hinter uns. Wir waren schon ziemlich geschafft. Wie der Fahrer das ausgehalten hat,… wir wissen es nicht. So nen bisschen kaputt sah er ja auch aus. 

Da die Werkstatt komplett abgesperrt war haben wir uns einen Übernachtungsplatz in einer Seitenstraße im Industriegebiet gesucht. Nachdem dann das Dutzend Hunde, das hier rumlief sich an uns gewöhnt hatten und das bellen wieder einstellten sind wird dann ziemlich zügig eingeschlafen.

 


11.-13.04.2024

 

Die Tage haben wir mit Lesen/Stricken/Leute beobachten verbracht und sind zu dem riesigen Loch in der Felswand gelaufen. Ist schon beeindruckend, was die Natur so zaubert. Von oben hat man einen tollen Blick und wir waren erstaunt, um uns herum viele Plantagen mit Dattelpalmen und anderem Obst zu sehen. Muss also partiell Wasser vorhanden sein. 

Aber es gibt auch nicht so schöne Plätze drumherum. Zwei junge Saudis haben nicht weit von uns entfernt im Zelt übernachtet. Leider haben sie ihren ganzen Müll einfach stehen gelassen. Ebenso werden vorhandene Kuhlen als Müllplatz genutzt. Dabei stehen eigentlich genügend Mülltonnen zu Verfügung, aber natürlich gerade nicht da, wo man sie braucht. 

Schade finden wir, dass wir nicht weiter in dieser grandiosen Felslandschaft fahren können, denn es gibt einige besondere Felsbögen, die hätten wir schon gerne gesehen. 

Am 13. hat sich unser Abschleppunternehmen gemeldet, morgen werden wir am Parkplatz Winterpark aufgeladen. Also haben wir heute noch den Schatten unter dem Pilz mit dem grandiosen Blick auf den Elefantenfelsen genossen. Immer wieder kamen Besucher vorbei. Manchmal wundert man sich über die Anzahl der Personen, die aus einem PKW krabbeln. 6 Erwachsene plus 5 Kinder, dazu im Kofferraum noch eine Kinderkarre und ein Klappstuhl.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


10.04.2024

 

Ramadan ist vorbei, jetzt sind wir in den Feiertagen. Das war bereits heute früh zu spüren. Schon vor dem Aufstehen waren Scharen an Besuchern unterwegs, auch unter unserem Fenster (im Schatten des Heims) standen sie und haben sich fröhlich unterhalten.

Da ab heute das Lokal "Salt" am Elephant Rock wieder offen hat sind wir dann am frühen Abend rüber gegangen und haben uns dort dann Burger mit Pommes gegönnt. (das ist das Speisenangebot hier). War ganz ok, aber was uns echt überrascht hat, wie voll der Ort heute war. Es waren vor allem viele Einheimische, die den Abend hier verbracht haben. Neben Essen und Getränken gab es auch die Möglichkeit, sich eine Shisha zu leihen. Es gibt viele Sitzmöglichkeiten, meist so angelegt, dass die jeweilige Familie zumindest etwas Abstand zu den anderen hat. 

 


09.04.2024

 

Die Werkstatt hat sich gemeldet und um Vorkasse fürs Abschleppen gebeten. Damit wächst unsere Überzeugung, dass wir am 15.4. wirklich auf einen Abschlepper treffen, der uns nach Jeddah bringt. 

Ansonsten war heute, wie erwartet, wenig los. Wir haben die Zeit damit verbracht das Heim schon ein bisschen für das Verschiffen fertig zu machen (Sandbleche im Heim verstaut, Dieselkanister in den Tank geleert) und ansonsten gelesen und Martina hat das erste Mal auf dieser Tour das Strickzeug raus geholt.

 

 

 

 

 

 

 


08.04.2024

 

Heute ist Montag und in Saudi-Arabien wird ab morgen bis zum nächsten Sonntag nicht mehr gearbeitet. Alle Versuche über Mercedes das Abschleppen in die Werkstatt zu organisieren sind gescheitert. Der Tenor war immer „organisier das selber“, wir reparieren, wenn du dann hier bist (und wir wieder offen haben).

Da hatten wir dann heute Mittag die Faxen dicke. Wir haben an den Vorstandsvorsitzenden von Mercedes Saudi-Arabien (ein Deutscher) eine Beschwerdemail geschickt. Eine gute Stunde darauf kam schon ein Anruf von einem Mercedes-Mitarbeiter aus Jeddah. Erst hat der uns auch vertröstet, er ist erst am 16. wieder im Büro und kann dann alles für uns arrangieren. Immerhin eine Reaktion, aber dass das Abschleppen solange warten muss ist Käse…

Nach einer weiteren Stunde rief er dann nochmal an. Wir vermuten, er musste Rückmeldung geben und der Vorstandsvorsitzende war mit seiner Antwort an uns nicht einverstanden. Jetzt gab es die Möglichkeit uns jederzeit abschleppen zu lassen und Mitarbeiter wären auch während der Feiertage in die Werkstatt gekommen, um die Fehlerdiagnose durchzuführen. Nur Ersatzteile könnten sie erst wieder am 16.4. ordern.

Wir uns dann darauf geeinigt, das wir am 15. abgeschleppt werden, also am 16. früh vor der Werkstatt stehen und es dann losgeht.

Drückt uns die Daumen, dass es klappt.  

Außerdem haben wir dann heute die Verschiffung für das Heim von Jeddah nach Bremerhaven beauftragt. Wir wollen ja im Juni daheim sein. Das klappt über Jordanien und Israel so nicht mehr. Und zur Not könnte das Heim mit dem defekten Differential auch verschifft werden, es fährt ja noch.

 


07.04.2024

 

Da gerade das ganze Prozedere mit dem Abschleppdienst stockt, haben wir beschlossen, etwas außerhalb von Al Ula für die nächsten Tage in der Natur zu stehen, zum Glück empfangen wir auch hier Anrufe und haben Internet.

Uns gegenüber liegt der "Elephant Rock". Dieser 52 Meter hohe Felsen ist eine Sandsteinformation, die über Millionen von Jahren durch Regen, Wind und Sand erodiert ist. Er hat dabei die Form eines Elefanten angenommen. Abends wird er dann auch beleuchtet.

Neben uns ist ebenfalls ein interessanter Felsen, er sieht wie ein Pilz aus. Da nutzen wir doch gerne seinen Schatten.

 

 

 

 

 

 

 


06.04.2024

 

Ganz langsam und vorsichtig sind wir heute in den Ort Al Ula gefahren, denn der Kühlschrank war leer und der Wassertank musste gefüllt werden. Beides war einfach, denn Supermärkte und Wasseranlage sind immer geöffnet. Unsere Wäsche wollten wir waschen lassen und das war recht schwierig, denn alle anderen Geschäfte sind geschlossen und der Betrieb geht eigentlich erst um 16 Uhr los. Aber wir haben die einzige Wäscherei gefunden, die schon mittags geöffnet hatte. Abholen konnten wir die saubere Wäsche dann um 23 Uhr. Ja, andere Zeiten hier! 

Aber wir nutzten die Wartezeit und gingen zum Abendessen in ein italienisches Restaurant. Anschließend bummelten wir nochmal durch die nächtliche Old Town. Da waren zwar mehr der kleinen Läden geöffnet, aber immer noch keine Besucher. 

Übernachtet haben wir in der Stadt Al Ula in der Nähe der Wäscherei.

 


05.04.2024

 

Nachdem klar war, dass heute bzgl. des Heims nichts passiert, haben wir uns wieder dem touristischen zugewandt.

Die Oasenstadt Al Ula liegt inmitten eines Tales, begrenzt von steilen rötlichen Sandsteinfelsen, am Rand des Wadis wachsen viele Dattelpalmen. In der Nähe gibt es die Ausgrabungsstätte "Hegra" oder auch "Madain Saleh" genannt. Die haben wir heute morgen besucht, nur mit einer geführten Tour kommt man auf das seit 2008 zum UNESCO-Kulturerbe erklärten Gebiet.

Die antike Stadt Hegra war eine Handelsmetropole, die ursprünglich von den Nabatäern (ein Verbund antiker nordwestarabischer Nomadenstämme) errichtet wurde. Der Ort liegt an einer alten Handelsroute, die Hauptstadt der Nabatäer, "Petra" in Jordanien, liegt 500 km entfernt. Auch dort gibt es die berühmten Felsengräber. 

Die über 100 Felsengräber in Hegra stammen aus der Zeit vom ersten vorchristlichen bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert. Einige der Gräber haben gemeißelte Inschriften in nabatäischer Schrift und sind außen mit 2 Fünf-stufigen Motive, Adlern, Blumen und Schlangen verziert. Die größten und am meisten verzierten Gräber wurden ganz bewusst so angelegt, dass sie vom Stadtzentrum Hegras aus sichtbar waren. Während unserer geführten Tour durften wir in die Grabkammer Nr. 26 hinein, die für eine Familie bestimmt war. In die Felswände wurden Nischen gearbeitet, die  mit Holz und Lehm verschlossen wurden. 

In den Gräbern wurden Bronzearmbänder, Münzen, Dattelkerne und vieles mehr gefunden. Die menschlichen Überreste gaben Auskunft darüber, dass die Verstorbenen mit einer Mischung aus Fetten und Harzen des Weihrauchbaumes einbalsamiert wurden. 

Das Grab von Lihyan, Sohn von Kuza, bekannt auch als "Qasr al Farid" wurde aus einem alleinstehenden Felsen herausgearbeitet, es ist jedoch unvollendet. Er muss eine sehr wichtige Persönlichkeit gewesen sein, denn wenn es fertig geworden wäre, wäre es mit 22 Metern Höhe die größte Grabkammer in Hegra gewesen. Anhand der Fassade konnte man die Bauweise nachvollziehen. Die Nabatäer haben von oben angefangen den Felsen zu bearbeiten. Im vorderen Bereich wurden Rinnen zwischen die Felsen gehauen. In diese wurde dann Holz gelegt und mit heißem Wasser übergossen. Dadurch wurden die Blöcke dann „gesprengt“ und konnten leichter abgetragen werden. Die rauen Flächen der Fassade wurde dann mit Hilfe von Lavasteinen glatt gerieben. 

Der "Al Diwan", der große Versammlungsraum ist ein in den Felsen gearbeiteter Würfel, vorne offen, mit Sitzmöglichkeiten an den drei Wänden. Dies war ein besonderer Ort für das nabatäische Volk. Der "Siq" ist eine natürlich geformte Passage, die in ein heiliges Gebiet innerhalb des Jabal Ithlib-Aufstamms führt. In diesem Bereich befinden sich Inschriften, Schreine, Altäre und Heiligtümer. trinkenNebenan befinden sich Nischen, in die nabatäische Gottheiten gemeißelt waren. 

Es ist beeindruckend, was die Menschen vor 2.000 Jahren mit einfachstem Handwerkszeug so herstellen konnten. Und es hält noch immer. 

Am Nachmittag sind wir mit dem Bus zur Konzerthalle "Maraya" gefahren. Es gilt als das größte verspiegelte Gebäude. Innerhalb von 10 Wochen wurde es von über 1.000 Handwerkern und Fachleuten erbaut, die Außenverkleidung der Konzerthalle besteht aus 9.740 Quadratmetern Spiegelfläche und das Gebäude ist 26 Meter hoch. 

Wir waren nur kurz drinnen, es gibt dort zur Zeit eine Kunstausstellung von Künstlern aus Saudi-Arabien, weshalb man auch im Augenblick kostenlos dorthin fahren kann. Aber wir durften mit dem Rucksack und dem Fotoapparat nicht hinein, abgeben wollten wir aber nichts, so brennend hat uns die Ausstellung nicht interessiert. 

Man kann um das Gebäude herumgehen und dabei die vielen Menschen beobachten, die von sich ein (oder 100) Selfie benötigen. Interessant sind jedoch die Spiegelungen der Felsen, des blauen Himmels und einiger Wölkchen in der Fassade. So manches Mal kann man kaum erkennen, wo das Gebäude endet. 

Anschließend sind wir wieder zum Heim auf dem Parkplatz Winterpark zurückgekehrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


04.04.2024

 

Auf Nachfrage bei Mercedes hat die Dame, mit der Uli immer telefoniert, einen Kontaktmann gefunden. Der wollte alle Daten haben, aber als Uli am Nachmittag nachfragte, sagte er, dass er für Jeddah nicht zuständig sei. Uli also wieder die Dame angerufen, aber nun war Donnerstagnachmittag, da passiert nichts mehr. Sie selber arbeitet am Sonntag wieder und hofft, dass sie dann einen Kontakt zu der Werkstatt Jeddah herstellen kann. Also auch für uns "Wochenende".

Am Abend sind wir mit dem Taxi  zu der "Old Town" nach Al Ula gefahren, die historischen Lehmhäuser der Altstadt rund um das Fort werden wieder hergestellt. Da das auch eine Touristenattraktion ist, gibt es viele kleine Geschäfte, die bei Dunkelheit schön beleuchtet sind. Aber um 20 Uhr waren immer noch viele Läden geschlossen und kaum Menschen dort. 

Nach dem ganzen Stress mit dem Differential haben wir beschlossen uns mal etwas zu gönnen. Wir haben einen Tisch im "Entrecôte Café de Paris" reserviert. Die Speisenauswahl ist hier recht unkompliziert. Als Vorspeise gibt es grünen Salat, ein Brötchen mit Butter und Olivenpaste. Als Hauptgericht gibt es Entrecôte und dazu dünne Pommes. Einzige Wahlmöglichkeit ist welches Entrecôte man möchte, teuer (Filet), sehr teuer (Black Angus Filet) oder noch etwas teurer (zwei verschiedene Arten Wagyu). Das besondere ist die Sauce, die mit der Gewürzmischung "Café de Paris" und Butter hergestellt wird. Erfunden wurde sie in den 1930er Jahren in Genf. Das Steakfleisch war super zart und die Sauce ein Gedicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


03.04.2024

 

Das neue Geräusch ist nicht gut, Uli hat den ganzen Vormittag damit verbracht, zu klären, ob wir selbst was reparieren können. Leider gibt’s da keine Möglichkeit. Nun sind wir auf der Suche nach einem Abschleppwagen der uns nach Jeddah in die Mercedes Werkstatt bringt. Heute ist Mittwoch, Freitag ist wieder Wochenende und es wird nicht gearbeitet und zusätzlich hat ganz Saudi-Arabien ab Montag, dem 08.04., Urlaub von ihrem König zum Feiern des Zuckerfestes (Ende Ramadan)  erhalten. Alles hat geschlossen, der erste Arbeitstag ist dann erst Samstag der 13.4.  Irgendwie echt blödes Timing von uns. 

Mittags haben wir dann telefonisch die Mercedes Werkstatt erreicht. Die melden sich heute oder morgen (heute haben wir nichts mehr gehört). Die Mitarbeiter der Rezeption des Touristenbüros hatten wir auch um Hilfe gebeten. Die sprechen halt englisch und wir dachten, sie als Einheimische wissen am ehesten wo wir nen Abschlepper her bekommen. Sie hatten versprochen sich zu melden, wenn sie eine Lösung haben. Als bis Nachmittags keine Info kam ist Uli nochmal fragen gegangen. Erst wusste keiner was, dann doch. Dann nochmal warten und zuletzt die Rückmeldung, für unsere Größe finden sie nix. Wir sollen mal in den Ort fahren und selber fragen. Zwischen unserer Frage nach dem Stand und der Rückmeldung hat aber, zumindest gefühlt, keiner etwas getan. 

So sind wir heute Abend nicht schlauer als heute früh. Wir haben ein defektes Differential. Zur Werkstatt sind es 700 km. Fahren sollte man die lange Strecke mit dem Defekt nicht. Und nun? Mal gucken, was der morgige Tag bringt.

 


02.04.2024

 

So richtig weiß sind die Vulkankrater natürlich nicht, eher sandfarben, jedoch wirken sie in der Umgebung der schwarzen Lavafelder im Sonnenlicht sehr hell. 

Nach unserem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Kraterrand. Von 1700 auf 1863 Metern, steiler Pfad, mit Gerölluntergrund. Nicht so einfach zu gehen, aber nach einer halben Stunde waren wir oben. Der Wind pfiff schon ordentlich, aber die Sonne schien noch. Zwei kleinere Hügel waren auf dem Kraterboden zu sehen, der Blick von oben auf die anderen Vulkane und die Landschaft war toll. 

Noch einen Schnack mit Silvia und Wolfgang, gegen 13 Uhr verließen wir die beeindruckende Vulkangegend. Am Horizont waren schon dunkle Wolken zu sehen und auf unserer Fahrt bis Al Ula begleitete uns immer wieder Regen. 

40 km vor Al Ula qualmte es im hinteren Bereich unter unserem Heim. Wir haben aus dem Differential Öl verloren, es war so heiß, das der Schlauch auf der Entlüftungsöffnung geschmolzen war. Wir sind sehr vorsichtig bis in eine Werkstatt in Al Ula gefahren. Dort wurde festgestellt, dass fast kein Öl mehr drin ist. Leider war nach 10 Minuten die Werkstatt zu, das Abendgebet mit Fastenbrechen ist Pflicht, alle fuhren nach Hause. Gegen 20 Uhr waren sie, wie versprochen, wieder da. Uli ist dann mit dem Mechaniker losgezogen, Öl kaufen. Dann galt es, den undichten Deckel des Differentials wieder abzudichten. Da gab es natürlich nichts passendes, daher wurde dann aus einem Pappkarton ein Ring als Dichtungsring ausgeschnitten und der durch Hitze verschmorte Verschluss wurde mittels 2-Kompentenkleber neu aufgebaut. Kommunizieren ging nur mittels Google-Übersetzer, ist ziemlich mühsam bei technischen Problemen, aber geht!

Nacht um 1.30 Uhr kamen wir auf dem 21 km entfernten Parkplatz „Winterpark“ an. Leider ist jetzt ein neues Schleifgeräusch im Schub-Betrieb zu hören. Darüber denken wir nach, nachdem wir etwas geschlafen haben.

 

 

 


01.042024

 

Von der Straße 15, die nach Norden führt, sind wir morgens auf eine kleine Teerstraße Richtung Al Hayit abgebogen. Aber nicht der Ort ist das Ziel, sondern die Vulkanlandschaft Harrat Khaybar mit dem schwarzen und zwei weißen Vulkanen. Dahin ging es zuerst auf einer Piste mit grobem Sand, dann durch steinige Lavafelder. Der Weg wurde schmaler, war durch Regen ausgewaschen, tiefe Fahrspuren, enge Kurven und immer wieder dicke Steine rechts und links am "Fahrbahnrand". Nicht so einfach. Dabei hatten wir die verschiedenen Vulkankrater schon im Blick. Zuerst ging es am schwarzen Vulkan vorbei, dann kamen wir zum hohen weißen Vulkan. Dort kann man nicht hinauf gehen oder fahren, es ist zu steil.

Dann ging es um ein weiteres Lavafeld und wir kamen auf der nun etwas besseren Piste am Fuße des zweiten weißen Vulkans entlang. In der Nähe eines Dornenbusches fanden wir einen Stellplatz für die Nacht. So haben wir beide Vulkane im Blick, vor uns liegt ein bizarres Lavafeld, sogar mit ein paar Blümchen. 

Leider zogen dunkle Wolken auf und bei 17 Grad auf 1.700 Höhenmetern war es mit dem Wind doch zu frisch um weiter draußen zu sitzen. Am späten Nachmittag trafen Silvia und Wolfgang bei uns ein, wir hatten uns hier verabredet. Wie das dann immer so ist, ein reger Austausch, woher, wohin, was empfiehlt ihr? Es war ein sehr netter Abend mit den beiden. 

 


31.03.2024

 

Heute ging es zunächst bis nach Medina. Die Sehenswürdigkeiten hatten wir ja bereits aus unserem Programm wegen Ramadan-Öffnungszeiten gestrichen. Wir wollten nun noch eine SIM Karte für Ulis Handy besorgen und im Carrefour mal wieder leckere Baguette kaufen. Hat dann alles irgendwie nicht geklappt. Den Carrefour gab es nicht mehr und im Telefonladen wollten sie keine SIM verkaufen,… Egal, dann eben nicht.

Nachdem wir die Küstenregion verlassen hatten, änderte sich das flache Land in Berglandschaft. Beeindruckende Farben, einige Dornenbüsche erinnerten uns an Afrika. In der Nähe von Wadis gibt es Palmen und weil es in letzter Zeit geregnet hat, sind auch grüne Gräser am Straßenrand zu sehen.

Über 400 km sind wir heute wieder gefahren und machen unsere Nachtpause auf 830 Metern Höhe, angenehme Temperaturen. 

 

 

 

 


29.03.2024 und 30.3.2024

 

Die Nacht war angenehm ruhig, keine feiernden Saudis und auch keine Leute von der  Coast Guard, die uns aus dem Schlaf geklopft haben (was wohl, wenn man am Roten Meer steht sehr häufig vorkommt). 

Wir brauchen dringend einen Erholungstag und bleiben deshalb mal stehen. 

Um 5 Uhr früh kam dann allerdings der erste Angler, parkte 3 Meter von uns entfernt unter "unserem" Sonnenschirm. Später am Vormittag kamen dann noch mehr Angler, ein Wunder, dass sie unsere ausgefahrene Treppe nicht als Sitzplatz nutzten. IScheint wir haben bei der Platzwahl den besten Angelplatz erwischt.-) Die angebotenen, frisch gefangenen Fische haben wir dann doch abgelehnt, die waren uns doch zu klein.

Früh am nächsten morgens kommen die nächsten Angler. Sie sind total leise, man merkt erst, dass sie neben einem stehen, wenn man aus dem Fenster guckt. Als wir später draussen sitzen sehen wir, wie sie im Minutentakt etwa 20 cm große Fische aus dem Meer holen. Da wird dann schon klar, warum sie genau hierher kommen

 


28.03.2024

 

Saudi-Arabien im Ramadan zu besuchen,…. Keine gute Idee.

Heute früh wollten wir unsere Wäsche zum Waschen bringen. Eine Hotelwäscherei, die das auch für externe Kunden macht, war nur 500 m weit weg. Laut Internet von 8:00 bis 17:00 offen. Wir also unsere zwei Säcke Wäsche gepackt und los. Wir standen dann vor verschlossenen Türen, andere Öffnungszeiten standen auch nirgends. Ok, knapp nen Kilometer weiter ist eine Wäscherei, die von 7:00 bis 0:00 offen haben soll. Als wir dann da waren, war da auch zu. 

Anschließend sind wir die Altstadt angucken gefahren. Über den Gassen hängen Wimpel und Lichterketten, der Schmuck für den Ramadan. Außer uns beiden nur jede Menge Sicherheitsleute und viele Bauarbeiter, denn das ganze Viertel ist zur Zeit Baustelle, die unteren Etagen der alten Häuser waren durch Bauzäune abgeschirmt. Die hölzernen Balkone waren beeindruckend, heutzutage stören aber die vielen angebrachten Klimaanlagen das Gesamtbild. Ein Souk, der durch die Altstadt verläuft, war geschlossen, obwohl es inzwischen fast Mittag war. 

Da waren wir dann schon ziemlich sauer. Als dann nach dem Einkauf die Zufahrt zur Moschee, die wir besichtigen wollten, nicht mehr zugänglich war, hatten wir die Faxen dicke. Wir haben ziemlich enttäuscht Jeddah verlassen. Auf unserer weiteren Route durch Saudi-Arabien werden wir nur noch Naturpunkte anfahren. Alles andere macht hier grad überhaupt keinen Sinn. Nachts um 1:00 durch die Viertel zu laufen zur Besichtigung ist nicht so unser Ding. 

Von daher sind wir noch 100 km nördlich gefahren und stehen erneut am Roten Meer. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


27.03.2024

 

Auf nach Jeddah: Der kürzeste Weg führt über Mekka, aber dort ist die Durchfahrt für Nicht-Muslime verboten. Deshalb muss man den Ort weiträumig umfahren. Bis auf ein Teilstück, das zur Zeit noch Baustelle ist, fährt man auf einer 3-spurigen Autobahn (je Richtung). 

In Jeddah, der zweitgrößten Stadt in Saudi-Arabien, herrscht viel Verkehr. Die Verkehrsführung in den Städten ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Denn vor jeder Linksabzweigung kommt fast immer noch eine Ausfahrt für einen U-Turn. Wer den U-Turn benutzt und als Nächstes sofort rechts abbiegen will, muss im schnellfahrenden Verkehr (Tempo 80 ist meist erlaubt) innerhalb von 100 Metern eben mal 4 Spuren wechseln. Dass da eigentlich jedes Auto vorne, hinten und an der Seite verbeult ist, ist kein Wunder.

Bis zur Corniche, die am Roten Meer liegt, sind wir heute gefahren und übernachten auch dort auf einem Parkplatz und haben sogar einen kleinen Vorgarten. Gegenüber liegt die "King Fahd Fontaine", benannt nach dem König Fahd bin Abdulaziz, der das Land von 1982-2005 regierte. Am Abend beginnt das große Schauspiel: Das Salzwasser aus dem Roten Meer schießt aus einem gelb-goldenen Weihrauchbrenner bis zu 312 Meter hoch und wird von 500 LED-Strahler beleuchtet. Die Fontaine gilt damit als die höchste der Welt. 

So ab 17 Uhr fanden sich immer mehr Menschen ein, alle haben einen Teppich als Sitzunterlage dabei und nach Sonnenuntergang beginnt das Fastenbrechen. Wir saßen neben unserem Heim und wurden von den Saudis auch mit Datteln, einem leckeren süßen, noch warmen Gebäck und Wasser bedacht. Ganz zum Schluss schenkten uns zwei Frauen auch noch Schokolade. 

Zwar spielten die Kinder bis 5 Uhr früh und die Erwachsenen unterhielten sich, aber es war doch recht ruhig so dass wir mittendrin doch recht gut schlafen konnten.

 


26.03.2024

 

Da während des Ramadans weder die Geschäfte/Restaurants noch die Sehenswürdigkeiten zu "unseren" Zeiten geöffnet sind, haben wir heute früh um 7 Uhr die Stadt Riad verlassen und sind in Richtung Jeddah unterwegs. 650 km haben wir bis 15 Uhr geschafft, dazwischen eine kurze Frühstückspause. Aber es sind noch immer 320 km bis Jeddah, Saudi-Arabien ist echt groß. 

Die Häuser sind längst nicht so schön wie im Oman, es gibt viele Wohnblocks in der Nähe von Riad. Unterwegs dann Kamele, viele weiße und dunkle. Die Landschaft flach und karg, jedoch auf fast 1.000 Höhenmetern. 

Die Autobahn hat ähnlich viel LKW-Verkehr wie die A2, aber bei drei Spuren und wenigen PKW ist ein überholen gut möglich. Wobei die LKWs hier fast 100 km/h fahren, vorgeschrieben sind 80 km/h.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


25.03.2024

 

Saudi-Arabien liegt auf der Arabischen Halbinsel, grenzt an das Rote Meer und den Persischen Golf und hat Landesgrenzen mit vielen Staaten. Hauptstadt und auch größte Stadt ist Riad, die zweitgrößte ist die Hafenstadt Jeddah am Roten Meer. Saudi-Arabien ist durch seine Ölexporte eines der reichsten Länder der Welt. Leider merkt man das den Straßen nicht an. Im Oman und in den Vereinigten Arabischen Emiraten waren sie überall wie neu, in Saudi-Arabien sind sie teilweise löchrig und sehr uneben, mit Fahrbahnrillen. Statt zu reparieren oder auszubessern steht nur das Schild "Slow down", verlangsame deine Geschwindigkeit. 

Reifensuche Teil zwei: Heute waren wir besser vorbereitet, hatten ein Foto vom gewünschten Reifen, mit Beschreibung auf arabisch. Hundertzwanzig Kilometer durch Riad, nur ein Händler sagte gleich „vergiss es, haben wir nicht“. Alle anderen hatten letztendlich auch nichts. Aber der Weg zur Erkenntnis war schon zeitintensiv. Einer meinte ja, er hat die im Lager, muss da nur mal schnell hin, hatte aber erkennbar vorher mit jemanden dazu telefoniert, der nichts hatte,… Er kam mit Fotos zurück, im Lager waren dann Fabrikate, die wir nicht wollten, ein Händler ist uns sogar mit dem PKW noch nachgefahren, weil er jetzt eine Lösung hatte, war aber nix… 

Unsere letzte Hoffnung war dann ein 4x4 Geschäft. Die machten aber erst um 14:00 auf, ist halt Ramadan. Wir haben zwei Stunden vor der Tür gewartet, ist schon praktisch, wenn man mit seinem Haus unterwegs ist. Aber, der Händler hatte nur einen gesuchten Reifen in der Ausstellung, keine weiteren im Lager (der Mann konnte gut englisch). Nachdem das klar war, zuckte er bedauernd die Schultern und wollte zum nächsten Kunden übergehen. Aber, da er Uli ja gut verstanden hat, hat der gefragt, warum es in ganz Riad diese Reifen nicht gibt. Das sei doch schließlich die Hauptstadt von Saudi-Arabien. Ob er einen Tipp hat, wo wir die Reifen in Jeddah bekommen können. Das hat er dann versucht, und mir anschließend vor dem Laden (damit es wohl seine Kollegen nicht hören) einen Tipp gegeben, wo wir die Reifen in Riad bekommen. 

Unfassbar, der Händler hatte sie dann auf Lager, sprach passabel englisch, war ziemlich teuer. Egal, wir haben jetzt drei neue Reifen. 

Der Verkehr in Riad ist schon sehr speziell. Wenn man auf einer vierspurigen Straße ganz rechts steht sagt das nix darüber aus, wo man an der Ampel hin will. Immer wieder biegt der Fahrer, der ganz rechts steht trotzdem links ab. Spureinhalten ist unbekannt, Blinker unnötig. Meist geht das gut aus. Aber es haben doch mehr Autos massive Beulen in der Seite als anderswo. 

Eigentlich wollten wir heute auch auf die "Sky Bridge", die Himmelsbrücke, die in 300 Metern Höhe zwischen den beiden Türmen eines Gebäudes gebaut ist. Nachdem sich am späten Nachmittag der ganze Sand in der Luft verzogen hatte, nahmen wir uns ein Taxi und ließen uns dahin bringen. Wir ärgerten uns schon ein wenig, weil die Sonne nur noch knapp am Horizont war. Aber es kam noch blöder, denn wegen Ramadan gibt's hier veränderte Öffnungszeiten. Die sind aber so geheim, die kann man nicht im Internet nachlesen. Vor Ort erfuhren wir, dass die Sky Bridge erst wieder von 21-1 Uhr geöffnet ist. Noch über 3 Stunden bis dahin. Also wieder zurück zum Womo, das diese Nacht vor dem Nationalmuseum steht. Dahinter gibt es einen ehemaligen Palast, sehr schön mit öffentlichem Park und nächtlicher Beleuchtung. Der Fischmarkt ist, so finden wir, mal in einem originellen Gebäude untergebracht. Nach dem Spaziergang gab es unser wohlverdientes alkoholfreies Feierabendbier. 

 


24.03.2024

 

Heute sind wir 630 km gefahren. Die Wüste Rub al Khali haben wir hinter uns gelassen, so viel konnten wir leider nicht von ihr sehen. Ein heftiger Wind trieb den Sand über die Straße, eingeschränkte Sicht wie bei Nebel. Der Sand prasselte ans Fahrzeug und hörte sich wie kleine Hagelkörner an. Bagger und Raupen waren damit beschäftigt, den Sand von der Fahrbahn zu schaffen, an so einem Tag wie heute sicher fast aussichtslos. Kurz kamen auch Regentropfen herunter, aber so wenig, nicht einmal die Straße war nass. 

Es gibt überall Geschwindigkeitsbegrenzungen und damit die auch eingehalten werden, stehen alle paar Kilometer kleine Metallkisten am Straßenrand und weil das nicht ausreichend ist, gibt es noch die über die Fahrbahn ragenden Blitzer. 

Als unser Tank dringend Nachschub benötigte, haben wir eine Tankstelle gefunden, die schon sehr speziell aussah. Aber bislang läuft unser Motor. 

Im Ort As Sayh (etwa 60 km vor Riad) hat Uli dann SIM-Karten kaufen können. Dies war die erste Möglichkeit nach der Grenze Oman/Saudi-Arabien. In der Wüste, die ja auch "Leeres Viertel" genannt wird, gibt's halt überhaupt nix. Danach wollten wir Reifen kaufen. Beim Verlassen des Telefonladens wurde Uli von einem Saudi zum Essen eingeladen. Wir sollten einfach mitkommen, Kaffee trinken und etwas essen. Einwände wie „wir können doch noch gar nicht essen / trinken, es ist doch Ramadan“ wurden abgetan, wir seien doch keine Moslems, da sei das doch überhaupt kein Problem,… letztendlich haben wir doch abgelehnt (die Reifen waren uns in diesem Augenblick doch wichtiger), aber irgendwie blöd war das dann schon..

Wir haben ja inzwischen zwei komplett abgefahrene Reifen, einer davon noch mit einem Loch und dann noch 2 weitere Reifen mit Flicken an Stellen, wo die eigentlich nicht lange halten. Daher wollten wir neue Reifen kaufen. Das ist hier nicht so einfach. Zwar liegen unglaublich viele Reifengeschäfte nebeneinander in einer Straße. Aber, die Mitarbeiter sprechen alle „nur“ arabisch, in unserem gesuchten Reifenformat hatte keiner Ersatz da, der uns gefallen hat. Etwas zeitaufwendig ist dann immer das Beenden des Gesprächs, auch wenn wir uns nicht verstehen geht das Verkaufen weiter: Andere Formate sind doch gar kein Problem, wir können ruhig einen schmaleren Reifen nehmen, die chinesischen Reifen sind echt toll, … letztendlich haben wir hier bei keinem Ersatz erhalten. Vielleicht haben wir morgen mehr Glück in Riad.  

 


23.03.2024

 

Heute ging es über die Grenze ins Königreich Saudi-Arabien. Ausreisen aus dem Oman dauerte eine Viertelstunde, die Einreise erforderte mehr Stationen: Stempel in den Reisepass, Röntgen unseres Heims mit anschließender Besichtigung, Kauf einer Auto-Versicherung. Aber nach einer guten Stunde war alles erledigt. Eine Geldautomaten gab es auch, aber SIM-Karten erst in Riad. 

Sofort nach der Grenze beginnen die roten Dünen der Wüste Rub al Khali. Auf der breiten Teerstraße kamen wir gut voran, bis unser Reifendruckmessgerät einen lauten Warnton von sich gab. Der Reifen hinten rechts hatte einen Riß und wir mussten mal wieder einen Reifenwechsel durchführen. Bei 38 Grad und Sandsturm. Nach einer halben Stunde konnten wir die Fahrt fortsetzen. Zwei Fotos zum Vergleich haben wir euch mal mit gebloggt: Ein neuer unbenutzter Reifen und daneben der kaputte, ohne Profil mit 30.000 km Laufleistung. Reifen möchte man am Heim nicht unbedingt sein.. 

Nach den Grenzübertritt fühlten wir uns gleich eine Stunde jünger. Ob es an dem stressfreien Übertritt lag, oder daran, dass wir in eine andere Zeitzone gekommen sind, wissen wir nicht so genau. Nach knapp 500 Kilometern Gesamtstrecke haben wir um 17 Uhr Feierabend gemacht und uns einen Platz im Sand ein paar hundert Meter von der Straße 95 entfernt gesucht. 

 


 

Vor Saudi-Arabien waren wir im Oman.