Oman, März 2024

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Aktuelle Route 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Weiter geht unsere Reise in Saudi-Arabien

 

 

22.03.2024

 

An unserem letzten Tag im Oman haben wir die Festung von Jabrin besichtigt, die etwa 10 km vom Ort Bahla entfernt liegt. An der Kasse haben wir uns einen Audioguide ausgeliehen, das war ein Telefonhörer, der uns als Museumsführer die Erklärungen auf deutsch ins Ohr flüsterte. 

Ursprünglich wurde die Festung nur als Sommerresidenz von Bal'arab ibn Sultan ab dem Jahre 1670 bewohnt. Als er zum Iman bestimmt wurde, verlegte er seinen Regierungssitz nach Jabrin und die Festung wurde als politisches Zentrum genutzt. Es gab einen "Flüster-Raum", der klein und abhörsicher war. Ein anderer Raum, der für Gespräche genutzt wurde, hatte dagegen über der Tür einen fast unsichtbaren Spalt, da war dann nichts mehr geheim.

Während seiner Regierungszeit geriet er in Streit mit seinem Bruder und der Palast wurde mit zusätzlichen Mauern und Türmen ergänzt. Von den Wehrtürmen konnten die Soldaten in alle Richtungen blicken, die Kanonenkugeln und andere Munition wurde im unteren Bereich (feuergeschützt) gelagert und mittels eines Flaschenzuges dann nach oben befördert. 

Auf einer Treppe lag auf der 4. Stufe ein loses Holzbrett, beim Hinaufgehen knarzte es und unerwünschte Gäste wurden so gehört. Nachts wurde das Brett entfernt, so dass der darunter liegende Hohlraum zum Verhängnis wurde.

Es gab drei nebeneinanderliegende Speiseräume, das Essen wurde von der Küche durch schmale Gänge bis in den 2. Stock geliefert. Serviert wurde es auf großen Kupferplatten, die so schwer waren, dass sie von 2 Männern getragen werden mussten.

Diverse Truhen und andere Gebrauchsgegenstände, Teppiche und Kissen, veranschaulichen das Leben in früheren Zeiten. Aufwändige Holzschnitzereien und wunderbar bemalte Holzdecken vervollständigen das Bild. 

Es gab auch ein Dattellager, durch das Eigengewicht der Datteln entstand ein Dattelsaft, der in großen Gefäßen aufgefangen wurde. In Friedenszeiten wurde dieser Sirup in der Küche genutzt, in Kriegszeiten erhitzte man den Sirup und goss ihn durch Spalten in der Außenmauer auf die Feinde. 

Der Iman hatte ein Lieblingspferd und für das gab es einen super kleinen Pferdestall im 2. Stock. Das Pferd musste immer über eine Treppe hinaufgebracht werden. 
Diese Festung von Jabrin hat uns durch die Erklärungen und die Möblierung viel besser gefallen als gestern die Festung von Bahla. 

Nun geht die Route immer Richtung Saudi-Arabien, im Ort Ibri ergänzten wir noch einmal unsere Lebensmittel, denn die Hauptstadt Riad, unsere erste Station, liegt noch über 1.100 km entfernt. 

Für die Nacht haben wir uns einen Platz neben kleineren Dünen ausgesucht, nur noch 60 km sind es bis zur Grenze nach Saudi-Arabien.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


21.03.2024

 

Nur noch 1km Fahrt waren es heute Morgen bis zum kleinen Dorf "Al Khitaym", an dem der Wanderweg 6, besser bekannt unter "Balcony Walk", beginnt. Der Wanderweg führt direkt am Hang der Schlucht Al Nakhur entlang, die auch als der "Grand Canyon des Omans" bezeichnet wird. Der schmale Trampelpfad geht auch über Felsen, da muss man schon ein bisschen klettern. Und immer direkt am Abgrund entlang, da ist Trittsicherheit erforderlich. Die Aussicht ist spektakulär, leider ein wenig diesig. Aber es geht tief hinab, gegenüber liegt der Gipfel vom Jebel Shams. An einem Hang liegt das Auto, das im letzten November über den Klippenrand gerollt ist, zum Glück kein Personenschaden. Nach 1,5 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Wir fuhren dann bis nach Bahla, wo wir vor der Festung auf dem Parkplatz übernachten.

Die Festung "Hisn Tamah" ist die größte des Landes, ist UNESCO-Kulturerbe und wurde 20 Jahre lang bis 2015 mit traditionellen Methoden restauriert. Wir haben uns  alles angesehen, sind die Türme raufgegangen (mal wieder viele Treppen), haben Fledermäuse entdeckt und waren von der Festung beeindruckt. Leider gab es keine richtigen Erklärungen zu den Räumlichkeiten. In den Räumen war es durch die dicken Lehmwände und die vielen kleinen Öffnungen, durch die der Wind kam, erstaunlich angenehm (wir sind jetzt wieder runter auf 550 Höhenmetern und es sind 33 Grad)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


20.03.2024

 

Heute ging's dann zur Bergoase "Misfat al Abriyyin". Sie liegt auf 900 Metern und die Häuser wurden kunstvoll auf die Felsen gebaut. Es gibt ein umfangreiches Falaj-System (kleine Wasserkanäle) und damit wird das Dorf und die vielen Terrassenfelder bewässert. Dattelpalmen, Granatäpfel, Bananen und Futtergras wachsen dort. Die Gassen (mit vielen Treppenstufen wegen der Hanglage) sind schmal, ein gekennzeichneter Wanderweg führt hindurch, so dass die Privatsphäre in den anderen Bereichen gewahrt wird. 

Von dieser schönen grünen Oase fuhren wir in Richtung "Jebel Shams", der mit seinen 3.009 Metern der höchste Berg Omans ist. Der Gipfel ist militärisches Sperrgebiet, also nur angucken, nicht hinauf fahren. 

Zwischendurch wurde die kurvige Straße wieder zur Piste und für die Nacht haben wir oberhalb des Wadi Nakhar, gegenüber des Jebel Shams, einen Platz gefunden. Auf 2.000 Metern Höhe ist es abends nur mit langer Hose und Jacke draußen auszuhalten, die Nacht waren es 14 Grad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


19.03.2024

 

Vom Meer ging es heute wieder auf 2.000 Metern hinauf. Über Rustaq, durch das Wadi Sahtan, das wirklich ein schönes Tal ist. Da hier Wasser vorhanden ist wachsen Dattelpalmen und die Bewohner haben sich kleine Felder angelegt. Dann ging es links ab auf eine gute Piste und wir erreichten das Wadi Bani Awf und querten immer wieder das flache Wasser des Flusses. 

Wir fuhren die Route einer "Erlebnistour" nach und folgten der Piste bis zur Bergoase Sayt. Und das war wirklich ein Erlebnis, denn die Piste war schmal, führte immer direkt am Hang entlang und war steil mit manchen engen Kurven. Hinunter in die Oase wollten wir dann nicht fahren, sondern machten eine kurze Pause auf einem Platz oberhalb. Wir waren auf 1.000 Metern.

Bis zur geteerten Straße waren es noch 13 km. Aber die hatten es echt in sich. Es ging tatsächlich noch steiler hinauf und es waren noch engere Kurven, dazu ein loser Steinuntergrund. Dann fing das Heim auch wieder an zu qualmen, so dass hinter uns alles vernebelt war. Jetzt bloß keinen Motornotlauf! Die Strecke war in kurzen Abschnitten so steil, dass das Heim nur im ersten Gang der Untersetzung noch grad so hochgekommen ist. In einer Spitzkehre sind wir dann hängen geblieben. Die Kombination sehr steil, enge Kurve und Geröll führte dazu, dass unsere Räder durchgedreht haben. Nix ging mehr. Die Handbremse hält das Auto auch nicht, aber zum Glück haben wir ja Automatik. Also mit links gebremst und mit rechts Gas gegeben. Adrenalin pur in unserem Körper. Wir sind dann ganz vorsichtig einen Meter zurückgerollt, immer mit der Sorge, wenn wir jetzt ins rutschen kommen. Sind wir aber nicht, und dann konnten wir auch wieder anfahren.

Nach einer Stunde Fahrt waren wir dann auf den 2.000 Höhenmetern auf der Passhöhe "Sharaf al-Alamayn" und der Teerstraße angekommen und blieben für die Nacht auf dem Parkplatz stehen. Unsere Nerven mussten sich erst mal wieder erholen. Wir wissen jetzt, dass das Heim eine Bergziege in seiner Ahnenreihe haben muss.-)

Zu Beginn der Dämmerung kam ein Auto mit 4 Omanis zum Fastenbrechen und breiteten ihre Decke direkt am Hang aus. Die 2 Frauen und 2 Männer bedeuteten uns, dass wir uns dazu setzen sollten. Die von ihnen mitgebrachten Speisen haben uns auch lecker geschmeckt. Leider war es sehr windig und kalt, wir verabschiedeten uns bald und gingen ins Heim.

Nach diesem anstrengenden Tag haben wir unsere letzte Flasche Rotwein mit Genuss getrunken, denn nach Saudi Arabien darf man keinen Alkohol mitnehmen. 

 

 

 

 

 

 

 

 


18.03.2024

 

Obwohl wir keinen Termin bei der Mercedes-Werkstatt in Maskat hatten, konnten wir unser Heim sofort in die Werkstatt-Halle fahren. 

Hier wurde dann Öl für die Servolenkung nachgefüllt, eine undichte Stelle haben sie aber leider nicht gefunden. Das müssen wir also weiter beobachten. Für die Ölundichtigkeit beim Turbolader hatten sie leider keine Ersatzteile, daher fahren wir also mit dem Leck erst einmal weiter. Nachdem wir hier grad mal auf einer Grube standen hat Uli dann den Unterboden untersucht, und dabei festgestellt, dass eine Bremsleitung etwas undicht ist. Das wurde dann auch gleich noch mit behoben. Mittags waren wir dann schon fertig. Als wir bezahlen wollten wurde dies dankend abgelehnt, es war ja nur ein bisschen Service. (2 Stunden Arbeit).

Dann war es mal wieder Zeit, unseren Wassertank aufzufüllen. War ein bisschen schwierig, erst bei der dritten Stelle war es für uns möglich. Die ersten beiden waren für für eher wenig Wasserbedarf gedacht, da mögen wir dann unseren großen Tank nicht befüllen.

Anschließend haben wir 20 km westlich vom Ort Barka einen Platz auf dem Sandstrand gefunden, direkt am Golf von Oman und mit Blick auf eine Felsinsel mit Festung darauf. 

 


17.03.2024

 

Durch die Terrassenfelder gibt es einen Wanderweg und so sind wir heute morgen bei schönstem Sonnenschein von Al Qhasar durch Al Ayn und noch ein kleines Stück weiter gelaufen. 1,5 Stunden waren wir zwischen den Terrassenfeldern unterwegs, der Wanderweg war sehr gut gekennzeichnet und bestand hauptsächlich aus ungleichmäßigen Treppenstufen. Nur einmal mussten wir durch ein trockenes Flussbett eher klettern als gehen. Spektakuläre Aussichten in die Täler, auf die Berge und natürlich die Terrassenfelder. Schon beeindruckend, wie an den steilen Hängen durch Mauern die Beete entstanden sind. Bewässert wird mittels des Fajal-Systems. Wir haben auch endlich die Rosen gesehen, aus deren Blütenblättern das berühmte Rosenwasser hergestellt wird. Die Rosen haben schon Knospen, aber wir sind wohl zwei Wochen zu früh für die Blüte, den Duft der Rosen hätten wir schon gerne gerochen. An den Granatapfelbäumen sind die ersten Blätter und Knospen zu sehen, geerntet wird im September. 

Anschließend sind wir noch zum Wadi Bani Habib gefahren. Dort könnte man vom Aussichtspunkt hinunter ins Wadi laufen und sich die verfallenen Ruinen eines alten Dorfes ansehen. Wir hatten aber schon reichlich Bewegung, so dass wir nur von oben schauten und fotografierten. 

Auf diesem Sayt-Plateau sind uns die vielen hübschen Hausfassaden aufgefallen. Bunte Fenster und viel Blink-Blink an den Säulen. 

Beim Starten unseres Motors war da plötzlich ein Geräusch, das wir noch nicht kannten. Uli hat einen leeren Behälter für die Servolenkung gefunden. Nun gab es eine Planänderung und wir fuhren nach Maskat, dort ist eine Mercedes-Werkstatt. 

Waren ja nur 160 km entfernt, so dass wir nachmittags schon in Maskat ankamen und die Nacht in der Nähe des Meeres verbrachten. Ein Eiswagen kommt abends auf den Parkplatz der Corniche, ist ja wohl klar, dass wir uns da noch Softeis holten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


16.03.2024

 

Das im März 2023 eröffnete "Oman Across Ages Museum" zeigt die Entstehung und Geschichte Omans von der Frühzeit bis in die heutige Zeit. Auf Wunsch des Sultans Qaboos (1940-2020) entstand der Museumskomplex auf über 300.000 Quadratmetern. Er wollte einen Ort schaffen, der den Omanis, vor allem den jüngeren, von ihrem Land und ihrer Kultur erzählt. Mithilfe moderner Technologien und interaktiven Möglichkeiten erfährt man sehr viel über die Geschichte des Landes.

Schon der Außenbereich ist beeindruckend und so geht es im Inneren weiter. In den großen und hohen Räumen ist alles großzügig angeordnet. Auf riesigen Leinwänden werden Filme abgespielt, ohne Ton (sonst wäre es zu durcheinander und laut), aber mit arabischen und englischen Erklärungen. Der Rundgang beginnt mit der Entstehung des Omans durch die Plattentektonik, verschiedene Gesteinsarten werden im Boden unter Glas beleuchtet. Und so geht es immer weiter durch die Zeitalter, bis die ersten Besiedelungen entstehen und wie die Schifffahrt sich entwickelt hat. Wir hatten Spaß bei einer Interaktion, bei der man eine Festung verteidigen musste: Mit Kanonenkugeln und heißem Dattelsirup haben wir die Angreifer besiegt. 

Auch die neuere Zeit wurde ausführlich dargestellt, fast 3 Stunden waren wir dort. Und haben uns längst nicht alles ansehen können, irgendwann ist es einfach zu viel. Eine Gartenanlage gibt es auch zu sehen, im Kunstrasen stehen echte Bäume, von gelben und orangen Studentenblumen umpflanzt. In Hochbeeten werden bunte Blumen bewässert, Bänke sind vorhanden, stehen aber leider nicht im Schatten. Wenn ihr mal in der Gegend von Nizwa seid, unbedingt besuchen, es gibt sogar im Parkhaus Plätze für große Fahrzeuge. 

Danach fuhren wir auf den Jebel Akhdar, auch der "Grüne Berg" genannt. Eine kurvenreiche steile Straße führt hinauf, die nur mit Allrad-Fahrzeugen befahren werden darf. Deshalb gibt es unten, auf 700 Metern Höhe, einen Polizeiposten der das kontrolliert. Die 27 km lange Straße ist seit 2005 asphaltiert, bergauf sogar zweispurig. 

Der Jebel Akhdar gehört zu den fruchtbarsten Gegenden im Land, die Bewohner haben an den steilen Hängen Terrassenfelder angelegt. Das war schon aus der Ferne beeindruckend. 

Besucht haben wir den Aussichtspunkt, an dem sich die Lady Diana und Prince Charles im Jahre 1986 für 6 (!) Stunden aufgehalten haben (mit einem Hubschrauber angereist). Er hat die Aussicht gemalt und sie hat ein Buch gelesen. Da kann man schon mal mit werben ;-)) Aber die Aussicht war wirklich schön. 

Für die Nacht stehen wir auf einem Platz auf 1.963 Höhenmetern, kühle Luft, auch mal angenehm. 

 


15.03.2024

 

In Nizwa haben wir auf dem großen Parkplatz vor dem Ziegenmarkt die Nacht verbracht. Bis um 21 Uhr war es beschaulich. Dann fängt das Leben an, lebhafter Soukbesuch und Gespräche, Autorennen mit knallendem Auspuff. Erst um 2 Uhr kehrte Ruhe ein. 

Kurz nach 6 Uhr gingen wir zum überdachten Rondell des Ziegenmarktes. So nach und nach wurden Ziegen, Schafe sowie Kühe mit ihren Kälbern zur ersten Besichtigung an Pfosten befestigt. Erstaunlich viele andere Touristen waren auch schon da. 

Ab 7 Uhr wurden auf dem Kiesstreifen von Männern aller Altersklassen erst die Ziegen und Schafe an den Käufern vorbei geführt. Wir stellten fest, dass diese Männer richtige Schuhe trugen, denn sonst ist hier die Sandale/Schlappen üblich. Bei Interesse fühlten die Käufer das Tier ab und schauten in das Maul. So nach und nach wurden es weniger Ziegen. Schließlich kamen die Kühe, Kälber und Rinder an die Reihe. Während bei den kleineren Tieren alle gern vorne saßen, rückten sie nun eine Stufe weiter nach oben, denn öfter wurden die Tierführer plötzlich in die andere Richtung gezogen (da war das feste Schuhwerk von Vorteil). Nach einer Stunde war der Viehmarkt beendet. 

20 km südlich von Nizwa gibt es das "Oman Across Ages Museum", das heute jedoch geschlossen hat. Deshalb suchten wir uns einen Übernachtungsplatz in der Nähe und fahren morgen zum Museum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


14.03.2024

 

In Sinaw hatten wir in der Nähe des Viehmarktes übernachtet und so war es kein Problem, morgens kurz nach 6 Uhr dort zu sein. Der Markt findet Donnerstags auf einem großen Platz statt, außerhalb dieser Zeit gibt es dort nichts. 

In einem Bereich werden Schafe, Ziegen und Kälber verkauft, dabei bleiben sie fast immer auf der Ladefläche der Pickups. Man kauft das Tier von der Ladefläche und lädt es gleich auf die Ladefläche des eigenen Pickup um. Die Autoansammlung sieht von weitem so aus, wie die Verkaufsfläche eines Toyota Händlers. Es stehen da nur jede Menge an Toyota’s. Bei den kleinen Tieren sind auch viele Frauen anwesend. 

Der Verkaufsplatz der Kamele liegt 200 Meter entfernt und dort sind nur Männer. Die Kamele sind entweder am Pickup (auf der Ladefläche liegt leckeres Grünzeug) oder an Stangen festgebunden. Es geht sehr ruhig zu, beim Bieten auf ein Tier merken wir nicht, wer ein Gebot abgegeben hat. Wenn dann das Kamel zu einem Auto geführt wird, wird es richtig interessant. Denn sie werden auf die Ladefläche des Pickups aufgeladen. Dabei helfen dann Pakistani, die das Kamel erst vorne in die Knie zwingen und dann legt sich das Tier. Anschließend werden die Beine an den Körper gebunden und dann wird es gezogen, gehoben und geschoben, bis es darauf ist. Dabei brüllen die Kamele ununterbrochen, mögen sie wohl nicht so sehr. Ein größeres wurde mittels eines Flaschenzuges auf die Ladefläche gehoben. Wirklich spannend. Kurz nach 8 Uhr leerte sich der Platz, die Auktion war vorbei.

Dann fuhren wir noch zum Souk von Sinaw, weil wir dort gestern Schilder mit dem Hinweis auf Kamelmarkt gesehen hatten. Dort war aber nix. Ein kleiner Bummel über den Kleider- und Teppichmarkt (ähnlich wie der in Ibra) dann fuhren wir nach Nizwa. Ein kurzer Bummel über den Souk, die tönernen Gefäße gab es in reichlicher Auswahl. Morgen früh findet in Nizza ein Ziegenmarkt statt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


13.03.2024

 

In Ibra findet jeden Mittwoch ein Markt statt. Ein kleiner, überdachter Teil davon ist der Frauenmarkt, ein Markt von Frauen für Frauen. Männer haben keinen Zutritt, aber Touristen-Männer werden toleriert. Der Frauenmarkt entstand so: Im örtlichen Krankenhaus war in den 1980er Jahren immer mittwochs Frauentag. Irgendwann verkauften die Besucherinnen Kleidung (selbst hergestellt oder gebraucht) bis schließlich die Frauen eher den Markt als die Sprechstunde besuchten. Dann sollte er geschlossen werden, aber die Frauen kämpften dafür. Heute kann man immer noch in diesem Teil Kleider kaufen, heute sind sie „Made in China“. Dies wissen wir, weil Martina zwei Kleider mit langem Arm und bodenlang gekauft hat, beide zusammen für 21 Euro. Stoffe, Borten und Kinderkleidung gibt es ebenso. Drumherum haben männliche Händler ebenso Stände aufgebaut, auch große Teppiche werden angeboten. 

Gegenüber liegt der Souk von Ibra. Die meisten der kleinen Läden verkaufen Kleidung. Drinnen sitzen die Männer an den Nähmaschinen und stellen die glitzernden und funkelnden Kleider für die Frauen her. Auch für die Männer gibt es die Schneidereien, in denen die Dishdasha (meist weißes, knöchellanges Gewand) und die Kumma (bestickte Kopfbedeckung) verkauft werden. In den anderen Läden gibt es frisches Gemüse und Obst, Schlachtereien bieten Hähnchen und Fleisch vom Schaf an. In diesem Souk haben wir nur Omanis als Käufer gesehen, keine anderen Touristen. 

Anschließend sind wir 80 km bis zum Ort "Sinaw" gefahren, ein Kamelmarkt findet dort donnerstags statt, den wollen wir uns ansehen.

 


12.03.2024

 

Nun ging es heute über Sur zurück, auf der Straße, die wir schon kannten. irgendwann wird sie zur Autobahn, so dass wir nach 2 Stunden den Abzweig zum "Wadi Bani Khalid" nehmen konnten. Es ging durch kleine Ansiedlungen mit Palmen, einen Gebirgspass überquerten wir auf 720 Höhenmetern und parkten dann am Ende der breiten (!), betonierten Strecke. Auch noch heute wirkt sich der Regen aus, der Weg zu den Pools (Wasserbecken) war feucht und wir balancierten auf den Rändern des alten Falaj-Systems, das noch immer die Wasserversorgung der Ansiedlungen sicherstellt. 

Die Pools zwischen den teilweise bizarren Felsen werden durch unterirdische Quellen gespeist, auch hier darf man drin schwimmen. Mehrere Schilder weisen darauf hin, dass man aus Respekt vor der lokalen Kultur eine körperbedeckende Badebekleidung tragen soll. Das kleine Restaurant verkauft warme Speisen und Getränke. Das ist für uns erstaunlich, denn im Oman hat heute, 12.03., der Ramadan begonnen und da gibt es erst nach Sonnenuntergang Nahrung und Getränke. Und eigentlich sollen auch Touristen nicht in der Öffentlichkeit essen und trinken. Wir werden es weiter beobachten. 

Danach haben wir noch im Ort "Al Mudayrib" die um 1800 erbaute Lehmfestung angeschaut. Man kann da einfach so herumspazieren, kein Eintritt, keine Erklärungen. Was eigentlich schade ist, denn es gäbe bestimmt was zu erzählen. Interessant waren die holzgeschnitzten Türen, solche haben wir auch schon auf der Insel Sansibar gesehen. Von dem hohen Turm kann man Dattelpalmen-Plantagen sowie andere Lehmhäuser sehen. Mehrere Türme verteilen sich auf den nahen Hügeln. 

Weiter ging es bis in die Nähe der Stadt Ibra, dort übernachten wir mal wieder im nirgendwo. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


11.03.2024

 

Ein Tag voller Aktivitäten:

Schildkrötenbeobachtung zweiter Teil: Die Tour um 5 Uhr in der Früh muss man gleich bezahlen, der Guide fährt die Teilnehmer (mit uns heute nur 10, gestern Abend wären es 50 gewesen) direkt mit dem Bus an den Strand und gemeinsam wird der Strand abgesucht. Der Guide leuchtet mit seinem roten Licht und wir sahen schon mehrere Kriechspuren der Schildkröten. An diesem Strand kommen die Grünen Meeresschildkröten an Land. Sie graben meist drei Löcher, das erste und dritte zur Ablenkung, im zweiten legen sie die Eier ab und füllen anschließend das Loch wieder mit dem Sand. Der kleine Fuchs, den wir in der Dämmerung sahen, war jedoch gut im Auffinden, viele Eierschalen mit Eigelb lagen verstreut herum und seine Fußtapsen waren überall zu sehen.

Im ersten Strandbereich wurden wir nicht fündig, aber im nächsten. Es wurde auch schon ein bisschen heller, da konnten wir besser sehen. Die Meeresschildkröte war wohl gerade mit dem dritten Lochbuddeln fertig und zog sich mit ihren paddelförmigen Flossen in Richtung Meer, in das sie um 5.50 Uhr eintauchte. Wir fanden sie groß, aber es war "nur" eine mittelgroße. 

Danach fuhren wir zurück bis Sur und immer weiter an der Küste auf der "17" entlang und kamen zum "Wadi Tiwi". Dort führt eine betonierte Straße hinein, anfangs zweispurig. Durch den vielen Regen der letzen Tage waren einige flachere Furten zu durchqueren. Dann wurde die Straße schmal, sehr schmal und vor allem mit vielen engen Kurven und herunterhängenden Ästen. Irgendwann ging's für uns echt nicht mehr weiter, die Stromkabel hingen einfach zu tief. Wenden konnten wir erstmal nicht, also rückwärts um die Kurven. Dann gab es eine kleine Stelle, da hat Uli dann wenden können. Ab da konnten wir die Schönheit des Wadi mit seinen hohen Felswänden und den Palmen wieder genießen.

Nur ein paar Kilometer weiter gab es das "Wadi Shab". Unter der Autobahnbrücke werden die Tickets für die kurze Bootsfahrt verkauft. Denn nur mit dem Boot kommt man zum Wanderweg in das Wadi. Es wurden auch Wasserschuhe verkauft, da haben wir dann vorsichtshalber unsere mitgenommen. Und das war auch gut so. Denn schon nach 50 Metern begann der Pfad durch das Wadi-Wasser (höher als sonst durch Regen der vergangenen Tage). Also Schuhe gewechselt und weiter mit den Wasserschuhen gegangen. Über weißgewaschene Bachkiesel ging es, dann durch kniehohes Wasser. Trotzdem hat uns die Wanderung gefallen. Nach einer Stunde, an einem kleinen Wasserfall wurde der Pfad zusehends mehr zur Kletterei. Da haben wir den Rückweg angetreten. Interessante, hohe Felswände, teilweise ausgehöhlt, immer wieder türkises Wasser im Flussbett.

Es war immer noch früh genug, so dass wir noch am "Bimmah Sinkhole" gestoppt haben. Die Sinkhöhle hat einen ovalen Umriss, ist ummauert (eine Betontreppe führt hinab) und das leicht salzhaltige Wasser befindet sich in 20 Metern Tiefe. Durch ein Höhlensystem ist die Sinkhöhle mit dem nahen Meer verbunden. Man darf in dem grünlichen, klaren Wasser baden, was heute auch viele Leute taten.

Ums Eck gab es dann einen Platz auf der Klippe, natürlich mit Blick aufs Meer, das ist perfekt für die Nacht. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


10.03.2024

 

In der Nacht war es sehr stürmisch und es regnete mehrmals. Am Tag war es dann wieder trocken, sogar mit blauem Himmel.

In Sur sind wir zu den Dhauwerften gefahren. Dort wird die traditionelle Handwerkskunst vor dem Aussterben bewahrt und die omanischen Holzboote gebaut. Wir konnten nicht nur von unten gucken, sondern auch eine Leiter hoch steigen und in das noch unfertige Innere einer Dhau schauen. Beeindruckend sind die langen Nägel. 

Ein Museum gab es ebenfalls auf dem Werftgelände, auf arabisch und englisch wurde die Historie der Dhaus erklärt. Neben den Werkzeugen wurden auch in einem Schaukasten die Waren gezeigt, die aus anderen Ländern in den Oman verschifft wurden und was der Oman exportiert hat. 

Danach sind wir weiter nach "Ras al-Jinz", dem Naturschutzgebiet der Meeresschildkröten gefahren. Im Besucherzentrum werden geführte Touren sowohl am Abend wie auch am frühen Morgen angeboten, bei denen man die Schildkröten (vielleicht) sehen kann. In der Winterzeit kommen wenige, von Mai bis September kommen nachts bis zu 100 Meeresschildkröten zum Eiablegen an Land. Nach 2 Monaten schlüpfen die kleinen Schildkröten und versuchen möglichst schnell ins Wasser zu gelangen. Das kann man dann morgens sehen, so ab 4 Uhr beginnt das große Krabbeln. 

Ab 20 Uhr warteten wir im Zentrum, denn zuerst suchen die Guides den Strand ab und erst nachdem eine Schildkröte mit der Eiablage begonnen hat, darf man sie beobachten. Dann kann sie nämlich nicht mehr aufhören, während sie vorher bei Störungen abbricht und wieder ins Meer verschwindet. 

Bis um 22.30 Uhr wurde gesucht, dann war klar, dass es heute keine Beobachtung gibt. Toll finden wir, dass man die Tour nur bezahlen muss, wenn sie wirklich stattfindet. 

Wir hatten nur einen kurzen Weg ins Heim, denn auf Nachfrage durften wir sogar auf dem Parkplatz des Besucherzentrums übernachten. Morgen früh versuchen wir erneut unser Glück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


09.03.2024

 

Die Nacht war ruhig, um 3 Uhr waren sogar die Sterne zu sehen. Um 6.30 Uhr ging unsere Fahrt durch die Wüste weiter. Nach kurzer Zeit kamen wir an einer großen Moschee vorbei. So irgendwie im Nichts. Aber wir haben schon viele Menschen gesehen, die in der Wüste mit ihren Kamelen und Ziegen wohnen.

Die Dünen bilden eine längliche Kette, dazwischen immer Täler. Bei Überqueren der Dünenspitzen gab es so manche überraschend steile Abfahrt, aber die Spuren zeigten uns den Weg. Frühstück gab es wieder unterwegs und da es noch früh am Tag war, sind wir weiter bis zum Ende der Wüstenstrecke gefahren. Etwa 120 Kilometer waren es insgesamt, die Orientierung mit der entsprechenden Karte war einfach. Diese Tour war für uns der bisher beeindruckendste Teil im Oman.

Im Ort Bidiyya erreichten wir die geteerte Straße und mussten gleich mal durch ein Wasser mit Strömung fahren. Gestern hat es hier wohl mehr geregnet. 

Weiter ging es bis zum Ort Sur, die östlichste Stadt Arabiens. Da wir heute schon so lange unterwegs waren, gab es schnell was zu essen (echt leckere Hamburger vom großen gelben "M"). Für die Nacht ist noch viel Wind für Sur vorhergesagt, so dass wir 25 km weiter westlich, am Kieselstrand von Qalhat, unseren Platz für die Nacht gefunden haben. Nachmittags nur ein lauhes Lüftchen. 

 

 

 

 

 


08.03.2024

 

Die Wüste Wahiba Sands (auch Rimal Al Wahiba) mit einer Gesamtfläche von rund 12.500 km2 liegt im Osten Omans, vom Norden bis zum Süden sind es 180 Kilometer. Die großen Dünen im Norden verlaufen parallel zueinander in Nord-Süd-Richtung. Durch die Nähe zum Meer erhält die Wüste genügend Feuchtigkeit, so dass viele Grasbüschel und andere niedrige Pflanzen wachsen können. 

Es wird empfohlen, dass man früh morgens in der Wüste fahren soll, denn je heißer es wird, desto nachgiebiger ist der Sand. So machten wir uns zeitig auf den Weg, aber die Spuren waren durch den Regen fest, kein weicher loser Sand. Die ersten Kilometer hatten wir noch bergauf und bergab durch die Dünen zu fahren, dann wurde es zunehmend ebener, nur ein wenig hügelig. Gleichzeitig tauchten immer mehr Pflanzen und auch ein bisschen Nebel auf, der aber schnell verschwand. Zwischendurch hat das Heim dann mal eigenen Nebel produziert. Aus einem uns noch nicht bekannten Grund kam reichlich weißer Nebel aus dem Auspuff. Als wir dann nach dem Suchen den Motor neu gestartet haben war das wieder vorbei. Wir haben daher beschlossen weiterzufahren und erst abzubrechen, falls das nochmals auftritt.

Unterwegs frühstückten wir und nach 45 Kilometern fanden wir einen guten Platz mit festem Untergrund, oben auf einer Düne mit Sicht auf die Wüstenlandschaft, da blieben wir doch gleich stehen (für den restlichen Tag und die Nacht).  Am Nachmittag kam eine Unwetterwarnung für die Vereinigten Arabischen Emirate und den Bereich um Maskat, Nizwa und Sur im Oman. Auf dem RegenRadar haben wir gesehen, dass unser Aufenthaltsbereich am Rande liegt. Und so war es dann auch, zwar Regen, aber nichts sonst.

 

 

 

 

 

 


07.03.2024

 

In der Morgendämmerung liefen wir den Strandbereich ab und hielten nach Schildkröten Ausschau. Ihre Spuren konnten wir gut erkennen, es waren richtig viele. Aber keine Schildkröten. Da waren sie heute wohl früher wieder ins Meer verschwunden als gestern. 

Nach zwei Tagen an diesem Strand (und ohne Internet) haben wir die Runde um die Insel Masirah vollendet und kamen wieder im Norden in Hafennähe an. Unterwegs hatten wir schon viele Pfützen gesehen und die Straßen waren von Sand überschwemmt. Beim Tanken von Wasser haben wir erfahren, dass es gestern viel Regen gab. Bei uns im südwestlichen Bereich der Insel war es trocken. 

Unterwegs haben wir dann auch immer mal wieder die typischen neuen Siedlungshäuser gesehen. Für uns schon etwas befremdlich, dass da alles so gleich ist.

Nachmittags nahmen wir die Fähre zurück auf das Festland, hatten ein frühes Abendessen und fuhren dann in nördlicher Richtung, bis wir den Anfangspunkt der Piste durch die Wahiba Wüste erreicht hatten. Es wurde schon wieder dunkel und so fuhren wir die ersten steilen Dünen hinauf und stellten uns für die Nacht auf eine gerade Sandfläche.

Auch hier hatte es geregnet, so dass der Sand recht fest war und unser Heim kein Problem mit dem Untergrund hatte. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


06.03.2024

 

Nach dem Frühstück haben wir von Campingnachbarn gehört, dass morgens Schildkröten zur Eiablage an dem Strand waren. Haben wir leider verpasst, aber wir bleiben einfach noch eine Nacht hier und versuchen unser Glück dann morgen früh. 

Grauer Himmel, ein wenig Regen ist vorhergesagt. Gegen Mittag dann toller blauer Himmel, kein Regen. Abends krabbelten wieder die Einsiedlerkrebse um uns herum, bei einer kurzen Tour im Dunkeln am Wasser entlang sahen wir Spuren von Schildkröten. Eine haben wir auch gesehen, überraschend groß. Wir haben sie dann aber schnell wieder alleine gelassen. 

 

 

 

 


05.03.2024

 

Mehrere Strände haben wir uns heute angesehen, sind bei einem schönen mit langem Sandstrand geblieben. Wir stehen etwas erhöht und können so dem auflaufendem Wasser zusehen. Ein paar Schildkrötenspuren gab es auch zu sehen. Im Laufe des Nachmittags zogen immer mehr Wolken auf, beim Abendessen waren sie dann auch grau. Nachts jedoch klarer Sternenhimmel.

Den Fisch, den wir gestern geschenkt bekamen, haben wir heute gegrillt. Und der war viel leckerer als der gekaufte. Dazu ein Salat und selbstgemachte Brötchen. Perfekt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


04.03.2024

 

Masirah ist eine Insel an der Ostküste des Oman. Das 649 km² große Eiland ist 95 km lang und 12–14 km breit. Etwa 12.000 Bewohner leben auf der Insel, hauptsächlich im Norden. 

Die Küstenlinie der Insel Masirah hat viele felsige Anteile, dazwischen immer wieder kleine Buchten mit Sand. Die hier vorhandene Übergangszone zwischen Wasserschichten unterschiedlichen Salzgehalts (mischen sich dort nicht) bietet aufgrund des hohen Nährstoffgehaltes einen idealen Lebensraum für Korallen, Fische und Schildkröten. Mehrere Arten von Schildkröten kommen nachts an den Strand, legen dort ihre Eier ab. Am Strand haben wir bisher nur tote Exemplare gesehen und auch ganz viele angespülte Korallen.  

Auf unseren heutigen Erkundungstour haben wir das Wrack einer gestrandeten Dhau gesehen. Sie ist aufgrund des salzigen Klimas und der großen Hitze gut erhalten. Also von der Straße abgebogen, auf den zu sehenden Fahrspuren über den Sand bis an die Wasserlinie. Da war der Sand doch etwas tiefer als gedacht und da wir vorher keine Luft reduziert hatten, mussten wir/Uli dies eben nun tun. Dann konnten wir rückwärts wieder herausfahren. 

Die nächste Dhau war an Land aufgebaut und wir konnten uns die kunstvolle Verarbeitung aus der Nähe ansehen.

Anschließend weiter über die Insel gebummelt, bis wir einen schönen Platz am Wasser fanden. Da blieben wir dann auch über Nacht. Abends kam Said vorbei, schenkte uns einfach so zwei Fische. Das ist die berühmte omanische Gastfreundschaft. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


03.03.2024

 

Auch heute ist es wieder windig und der feine Sand der Zuckerdünen wirbelt überall herum, so dass wir beschlossen haben weiterzufahren. Die Piste war erst noch geschottert, führte uns dann über tiefen Sand direkt auf den glatten und festen Meeresboden. Nur bei Ebbe ist dieser Weg nutzbar, sonst wären wir halt den Weg von gestern wieder zurückgefahren. Schon ein bisschen abenteuerlich, denn ob der Aufgang am anderen Ende genauso einfach sein wird, weiß man erst, wenn man dort ankommt. Aber alles passte gut, das Herzklopfen bei Martina konnte sich wieder beruhigen.

Im Ort Mahout haben wir uns noch Fisch (Kingfish) gekauft, er wurde vor unseren Augen ausgenommen und portioniert. Riecht richtig frisch. 

Eigentlich wollten wir von dort bis zum Strand der Halbinsel fahren, etwa 50 km Piste. Aber auf noch mehr Sand in den Augen hatten wir keine Lust. Kurzentschlossen sind wir zum Fährhafen "Shannah" gefahren, der Katamaran um 17 Uhr brachte uns in einer Stunde auf die Insel Masirah. Nun stehen wir zwar auch Strand, es weht der Wind, aber kein Sand liegt in der Luft. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


02.03.2023

 

Auf der weiteren Fahrt durch die Einöde erreichten wir mittags den Ort Duqm. Er wirkte auf uns wie eine große Baustelle. Die vierspurigen neu geteerten Straßen plus die vielen Kreisel mit gelben Warnmarkierungen waren schon fertig. Palmen waren gepflanzt, aber die Palmenwedel müssen noch ausgepackt werden. Sahen so ein wenig trostlos aus. 

Unser Ziel waren heute die "Sugar Dunes", und sie tragen ihren Namen zu Recht. Der Sand der Dünen ist so weiß und fein, eher wie Puderzucker. Hat leider den Nachteil, dass sich der Sand dann auch ganz schnell im Heim befindet. Wir sind ein kurzes Stück bergauf zu unserem Platz für die Nacht durch den weichen Sand gefahren und das Auto hatte kein Problem damit. Schon gut zu wissen.

Am Abend, wir saßen vorm Heim und guckten in den wunderbaren Sternenhimmel, kam uns eine kleine Maus besuchen. Blitzschnell rannte sie um uns herum, aber ein Foto klappte auch im Dunkeln. Vermutlich ist es eine Wagner-Rennmaus (Gerbillus dasyurus), die Beschreibung aus dem Internet passt ziemlich gut. 

 

 

 

 

 

 

 


01.03.2024

 

Beim Frühstücken überlegten wir, dass wir noch einen weiteren Tag an der "Delfinbucht" verbringen wollen. Dann frischte der Wind auf und brachte die Sandkörner mit. Da packten wir dann doch alles zusammen und fuhren weiter die Küste hinauf.

Hinter dem Ort Hasik gibt es einen "natürlichen Wasserfall". Von dem hohen Kalksteinfelsen tropft an mehreren Stellen das Wasser die Stalaktiten und Sinterkrusten herab und wird in Becken aufgefangen. Sinterkrusten sind Verkrustungen an Gesteinswänden, die von den Mineralien, die im Wasser enthalten sind, gebildet werden. Bei dem heutigen Wind wird man nass, wenn man an der falschen Stelle zum Staunen stehen bleibt ;-))

Danach ging's die Küstenstraße weiter und führte hinauf auf das Plateau in 680 Metern Höhe. Die Straße wurde mitten durch die Felsen gebaut, das mitunter sehr poröse Gestein muss mit Netzen oder Beton am Hinabfallen gehindert werden. 

Beim Ort Al-Shuwaymiyah waren wir wieder auf Meereshöhe. Dort bogen wir auf eine Wellblechpiste in das Wadi Shuwaymiyah ab. Die Felswände ragen in bunten Farben und Streifen in die Höhe und schließlich fährt man auch über Flusskieselsteine in unterschiedlichen Größen. Nach etwa 10 km erreichten wir den halbmondförmigen Wasserfall. An den Hängen haben sich sogar Palmen angesiedelt. Zur Zeit fallen auch hier nur Tropfen hinunter in einen flachen "Gartenteich". 

Danach fuhren wir wieder zurück auf die Küstenstraße, die nach wenigen Kilometern wieder bergauf ins Landesinnere und auf 300 Meter führt. Weil es in diesem Gebiet nur noch einsam und karg ist, kamen wir ein gutes Stück weiter und übernachten nun 10 km vom Ort Al Jazer entfernt am Strand. 


 

Den ersten Teil unserer Omanreise findet Ihr hier.