Tansania, November 2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Aktuelle Route 

 

Route 2022 / 2023 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Weiter geht es auf Sansibar

 

19.-21.11.2023

 

Die letzten Tage haben wir die Zusendung der Ersatzteile aus Deutschland organisiert und überlegten, was wir in der Wartezeit bis zum Eintreffen des Pakets tun können. Die Insel Sansibar ist von Daressalam recht einfach mit der Fähre zu erreichen und so liegt es nah, ein paar Tage dort zu verbringen. Leider ist noch immer für jeden Tag Regen und Gewitter vorhergesagt, aber davon lassen wir uns nicht abschrecken, denn auch hier im Kipepeo stimmt die Vorhersage nur manchmal.

Die Fähre ist organisiert, zwei Hotels auf Sansibar sind gebucht, und die Ersatzteile sind jetzt unterwegs. 

Wir lassen unser Heim auf dem Festland bei unserer Campsite Kipepeo stehen. Morgen geht es dann los auf die Insel.-)

 


16.-18.11.2023

 

An diesem schönen Strand von dem "Kipepeo Beach Village"  bleiben wir die nächsten Tage. Am 16.11. regnete es nur morgens und so konnten wir den restlichen Tag den Sonnenschein genießen. 

Am Freitag (17.11.) stürzten wir uns wieder in den lebhaften Verkehr von Dar, ein paar städtische Impressionen haben wir festgehalten. Unsere Wäsche gaben wir morgens ab und erhielten sie nach 4 Stunden gut duftend zurück. In zwei Supermärkten konnten wir unsere lange Einkaufsliste bis auf wenige Teile reduzieren, sogar Grapefruits gab es. Hatten wir schon lange nicht mehr. Weihnachtliche Dekorationen konnte man auch erwerben. Zum Abschluss waren wir in einem Fischrestaurant, das auch eine Filiale in Windhoek hat und uns dort gut gefallen hatte. Auch in Dar wieder leckere Speisen, sogar mit einer Aussicht direkt auf den Ozean. Ach ja, das Wetter war sehr durchwachsen, immer wieder kurze, heftige Regenschauer. 

Am Samstag (18.11.) prasselte nur morgens der Regen aufs Dach. Danach wieder sonnig. Wir dachten, dass uns eine Abkühlung im Ozean erfrischt. Doch es gibt hier tagsüber Ebbe und das Wasser ist lange flach und damit echt warm. Aber es gibt keine Krokodile, Hippos oder Haie. Das ist doch schon mal was. 

 


15.11.2023

 

Morgens um 8 Uhr mussten wir uns erstmal bei dem Werkstattleiter in Erinnerung rufen. Aber dann ging es los. Pünktlich zum Feierabend um 16.30 Uhr war dann unser Heim wieder fahrbereit. Alle gestern genannten Punkte wurden ohne weitere Erinnerungen vollständig abgearbeitet. Bei der Windschutzscheibe haben wir beschlossen, dass die Scheibe mit dem Riss bis auf weiteres drin bliebt. Eine passende Scheibe gibt es in Afrika nicht und sechs Wochen Lieferzeit sind uns dann doch zu lange. Leider hatte man auch keine Bremsbeläge (die waren dann vorne links doch schon fast komplett runter) und durch ein fehlerhaftes Ventil gelangt Öl in den Turbolader. Diese Teile müssen wir jetzt selbst in Deutschland besorgen. Sie werden später bei einem Folgetermin in der Werkstatt eingebaut.

Dann wollten wir nur noch zum "Kipepeo Beach Village", aber dazu mussten wir erst wieder den stauenden Verkehr in Dar hinter uns bringen. Polizisten stehen auf der vielspurigen Kreuzung und wollen den Verkehr regeln, haben aber offensichtlich den Überblick verloren. Dass es ein Laster mit Anhänger nicht um die Kurve schaffen kann, weil ein anderer LKW kurz nach der Kurve liegen geblieben ist, sehen sie einfach nicht. Also bleiben wir einfach mal 10 Minuten mitten auf der Kreuzung stehen und schütteln den Kopf.

Dann sind wir über die 6-spurige , 680 Meter lange Nyerere Brücke gefahren, die 2016 eröffnet wurde. Je Fahrtrichtung gibt es 7 Schalter, an denen man die Brückenmaut bezahlt. Wir haben für die Überfahrt 3,75€ bezahlt, also viel weniger als in Mosambik. 

Nach einer guten Stunde erreichten wir den Campingplatz, der direkt am Indischen Ozean liegt. Mit Christine und Werner, die auch hier übernachten, verbrachten wir schwatzend den Abend, sogar draußen, denn es blieb trocken von oben.

 


14.11.2023

 

Nun sind wir in Dar-es-Salaam (kurz "Dar" genannt) angekommen. Da wir zeitig dran waren, haben wir beschlossen, noch bei der Mercedes-Werkstatt vorbeizuschauen, um unser Heim für den Service und kleineren Reparaturen vorzustellen. Erst gerieten wir in Dar in einen Stau. Eine halbe Stunde lang tat sich nichts. Mittlerweile hatte uns unser Navi eine andere Route (wohl die schnellere Strecke) angezeigt, der folgten wir dann. Etwa 1 km vor dem Ziel wurde unsere Fahrt gestoppt, die Brücke war eine Baustelle. Leider wurde dies weder vorher mal angezeigt, noch gab es eine ausgeschilderte Umleitung. Was für ein Sch....! 

Also gewendet und wir haben uns zur Hauptstraße durchgeschlagen. Dort wieder eine kilometerlange Baustelle, aber endlich erreichten wir die Werkstatt. 

Nun dürfen wir sogar hier übernachten, denn nochmal durch die Stadt und morgen früh ebenso, das hätte unseren Nerven sehr geschadet.

 


13.11.2023

 

Kaum meckert man über das Wetter, kommt nach einem morgendlichen Nieselregen die Sonne hervor. Wir genießen sie jetzt umso mehr. Denn für die nächsten 2 Wochen ist für die gesamte Küstenlinie Tansanias und ebenso die Region bis hinüber zum Victoriasee Regen vorhergesagt. Nun ja, ist halt die Jahreszeit dafür. 

Auf unserem Weg nach Dar-es-salaam kamen wir heute Mittag in Morogoro an. 

Auf dem lokalen Markt suchten wir nach Obst oder Gemüse. Die Marktstände waren überdacht, die schmalen Wege waren durch den Regen schlammig und zusätzlich noch mit hingeworfenen Bananenschalen besonders rutschig. Es roch leider überhaupt nicht gut. 

Angeboten wurden große Büschel an Bananen in unterschiedlichen Reifegraden. Wir haben 6 Stück, bereits etwas gelblich, gekauft. Mangos wollten wir ebenso kaufen, aber uns erschien der genannte Preis zu hoch (fühlten uns abgezockt). Da gingen wir dann, denn grüne Tomaten, Kartoffeln und Kohl brauchen wir nicht. 

Als wir ins Auto einstiegen kam eine Frau in Uniform und wollte von uns Parkgebühren. Zwar nur 500 Tansanische Schillinge (= 0,20€), aber wir wollten eine Quittung. Ihre tolle Maschine hatte aber keine Papierrolle, sie konnte also keine Quittung ausdrucken. Keine Quittung, kein Geld! Da war Martina knallhart.

In Morogoro übernachten wir auf der Campsite der Simbabwenni Lodge. Dort stehen wir in einem Garten mit Kokosnuss-Palmen, einem "Jack-Fruit Baum" (Artocarpus heterophyllus) mit seinen riesigen Früchten direkt am Stamm bzw. Ästen und einem "Brotfruchtbaum" (Artocarpus altilis). Beide Bäume gehören zu der Familie der Maulbeergewächse. Die gekochte, unreife Brotfrucht kann als Gemüse oder Mus (ähnlich der Kartoffel) gegessen werden. Vollreife Früchte (sind dann goldgelb) können auch roh verzehrt werden. Das getrocknete Fruchtfleisch und auch die kastanienbraunen Kerne können zu Mehl gemahlen und dann zu Broten gebacken werden. 

 

 

 

 

 

 

 

 


12.11.2023

 

Wie verabredet ging unsere Safari morgens um 7 Uhr los, in einem offenen Fahrzeug. War noch kein Problem, da es trocken war. Die grauen Wolken standen aber schon drohend am Himmel. 

Schon auf der 20 km langen Fahrt bis zum Eingangstor des Mikumi Nationalparks haben wir neben der Hauptstraße viele Tiere gesehen: Giraffen, Impalas, Zebras, ein überfahrenes Impala, Paviane, Gnus und Büffel, sowie Marabus. Das machte uns Hoffnung auf viele Tiersichtungen innerhalb des Parks.

Der Mikumi Nationalpark ist mit einer Fläche von 3.230 km2 der viertgrößte in Tansania und wurde 1964 gegründet. Die T1 durchquert den Park und teilt ihn in unterschiedliche Landschaften. Der südöstliche Teil ist nicht so gut zugänglich, die Pirschfahrten erfolgen im nordwestlichen Gebiet. Oftmals wird die Landschaft mit der Serengeti verglichen, die Vegetation besteht aus Savanne mit Akazien und wenigen  Palmen.

Die Landschaft ist wunderschön, das Gras wächst schon durch den Regen der letzten 2 Wochen. Aber dies ist nur in den Teilgebieten zu sehen, in denen im Juli/August kontrolliert die hohen trockenen Gräser abgebrannt wurden. In anderen Regionen wird das trockene Gras stehen gelassen und da ist es so hoch, dass selbst die großen Elefanten nur mit dem Rücken drüber gucken.

Das 5er Löwenrudel wäre nur schwer zu sehen gewesen, wenn nicht andere Safarifahrzeuge drumherum gestanden hätten. Aber bloß keine Eile, die Löwen machen ja nichts, liegen einfach nur rum, heben vielleicht mal kurz den Kopf und öffnen die Schnauze zur Zahnkontrolle. 

Danach begann dann der Regen, wir waren darauf mit unseren Jacken vorbereitet, aber nasse Beine gab es trotzdem. Wir waren jedoch froh, dass wir auf diesen schlammigen Wegen nicht mit unserem schweren Heim unterwegs waren.

Der Weißbrauenkuckuck (Centropus superciliosus) und die Schwarzbauchtrappe (Lissotis melanogaster) waren ebenso unterwegs wie ein kleines Impala oder auch die riesige Herde von Impalas. 

Die Massai-Giraffe zeichnet sich durch gezackte und unregelmäßige Flecken auf ihrem Körper aus, teilweise erinnern diese hellbraunen bis fast schwarzen Flecken an Weinblätter. Sie kommt in den Grassteppen und Buschsavannen in Tansania und im südlichen Kenia vor. 

Im Hippo-Pool lagen träge die Hippos und an dem schlammigen Rand ruhten sich Krokodile verschiedenster Größen aus. 

Am Ende unserer Fahrt konnten wir eine Elefantentruppe und da besonders drei jüngere Exemplare beim Raufen beobachten. Dann kam eine Elefantendame, es sah so aus, als wenn die drei eine Rüge bekämen. Kurze Pause, dann tollten sie weiter. Sehr lustig anzusehen, so macht Safari Spaß.

Dann war sie vorbei und es ging die 20 km wieder zurück. Neben der Straße stehen Schilder, auf denen die Bußgelder für das Überfahren von Wildtieren steht. Das schreckt aber die LKW und insbesondere die Busfahrer der Omnibusse wenig, denn besonders letztere fahren wie die Henker und überholen ständig. 

Geregnet hat es den ganzen Tag immer mal wieder, wo ist denn die gewohnte Sonne?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


11.11.2023

 

Gestern haben wir dann noch festgestellt, dass wir uns mal wieder einen Reifen beschädigt haben. Das muss wohl auf den letzten Metern zu Mama Irina passiert sein, denn auf der Reifendruck-Kontrollanzeige hat man nichts gesehen, und nach zwei Stunden stehen war der Reifen hinten dann platt.

Da haben wir für die Nacht das Auto aufgebockt, heute früh nochmal richtig Luftdruck auf den Reifen gegeben und sind dann die 3 km zur Reifenwerkstatt gefahren. Hier haben wir dann festgestellt, dass die im März geflickte Stelle am Reifen undicht ist. Der Reifenmensch hatte ja damals schon gesagt, dass das eher nicht halten wird. Die Jungs heute früh haben es deutlich hemdsärmeliger repariert. Wagenheber hatten sie keinen, den alten Flicken haben sie mit einem scharfen Stein abgetragen und als Flicken wurde eine doppelte Lage von einem LKW Schlauch aufgeklebt. Mal gucken, ob das besser hält. Heute war es jedenfalls dicht..-)

Nach einer Stunde waren wir wieder fahrbereit und sind dann von Iringa bis zur Ortschaft Mikumi gefahren. "Einfach" knapp 200 km der T 1 in Richtung Dar-es-salaam folgen. Aber für die ersten 75 km benötigten wir über 2 (!) Stunden. Denn es gilt den kurvenreichen "Kitonge Gorge Pass" 8 km hinunter zu fahren, und das im Schritttempo den ganzen LKWs hinterher. Das macht echt keinen Spaß. 

Nachdem wir diese Passage geschafft hatten ging es endlich flotter durch die Landschaft mit den vielen Baobabs voran. 

In Mikumi bleiben wir 2 Nächte auf der Campsite der "Tan Swiss Lodge", die von einem Schweizer geführt wird und der im Restaurant "Zür'cher Geschnetzeltes" anbietet. Für morgen haben wir eine Safari in den Mikumi Nationalpark gebucht, der sehr wildreich sein soll. Früh um 7 Uhr geht's los.

 

 

 

 

 


10.11.2023

 

Nachdem wir gestern einen Pausetag hatten, ging es heute weiter.

Nur 20 km von der Stadt Iringa liegt die "Isimila Stone Age Site" (Isimila Steinzeitstätte). Inmitten einer dramatischen Landschaft aus erodierten Sandsteinsäulen haben Archäologen in den 1950er Jahren hunderte von Steinwerkzeugen wie Handäxte, Messer und andere Werkzeuge gefunden. Wie alt diese Funde sind, können die Wissenschaftler auch heute nicht genau benennen, das geschätzte Alter reicht von 75.000 bis 300.000 Jahren.  

Ein schmaler Weg führt in das Tal mit den beeindruckenden Sandsteinsäulen, die das Ergebnis eines langen Erosionsprozesses sind. Vor 300.000-400.000 Jahren war einmal ein See an diesem Ort, durch die Klimaänderung trocknete er allmählich aus, das weichere Gestein zerbröckelte und bizarr geformte Säulen aus härterem Gestein blieben stehen. Einige Säulen sind freistehend, andere haben Hohlräume und Durchgangslöcher. Auch heute erodieren die Säulen durch den Wind weiter. Der Weg im Tal folgt dem Flussbett aus Sand, bei Regen bekommt man bestimmt nasse Füße. 

Normalerweise soll man mit einem Führer diesen Rundweg machen, es war aber gerade keiner anwesend, so konnten wir mit unserem (langsamen) Tempo diese tolle Säulen ganz in Ruhe betrachten. 

Jetzt war es schon Mittag und wir sind nur noch bis nach Iringa gefahren, bei der "Mama Iringa Pizzeria" haben wir leckere Pizza gegessen und auf der kleinen Campsite kann man auch übernachten, perfekt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


08.11.2023

 

Morgens um 6 Uhr nur 10 Grad, das hält uns aber nicht davon ab, aufzustehen und gegen halb sieben loszufahren. Die Sonne scheint schon, viel blauer Himmel mit wenigen Wolken. Die Piste im Kitulo Nationalpark ist zwar schmal und fällt an den Seiten ab, ist aber viel besser gepflegt als die gestrige Anfahrt. 

Der Nationalpark liegt zwischen 2.600 und 3.000 Höhenmetern und schützt die Wildblumen und Orchideen auf dem Kitulo Plateau. Die beste Zeit ihn zu bereisen ist wohl eher in der Regenzeit zwischen Dezember und April wenn alles blüht. Wir halten jedoch auch immer wieder an für ein Fotoshooting. Vieles treibt schon aus, da es in der letzten Woche auch schon geregnet hatte. Sicherlich sieht es wunderbar aus, wenn noch mehr blüht, aber den genauen/besten Zeitpunkt zu erwischen, ist schwierig.

Von dem Plateau ging es dann hinab, erst über das Dorf Matamba, dann weiter bis auf 1.300 Meter über eine aussichtsreiche Piste bis zur Nationalstraße T 1.

Hier gab es dann erst einmal eine leckeres Frühstück von dem gestern gekauften Obst.

Mit der T1 hatten wir wieder eine gute Teerstraße, aber mit den bekannten Überholverboten und 50 km/h Begrenzung. Trotzdem kamen wir einigermaßen zügig voran. Nur einmal war ein LKW mit Reifenschaden mitten auf der Straße liegengeblieben, statt Warndreieck werden in Afrika meist Zweige zur Warnung ausgelegt. 

Wir erreichten den Campingplatz an einem See und mussten wieder wegfahren, weil sie nun doch kein Camping mehr anbieten. Hätten wir das gewusst, wären wir schon halb bei unserem dann gewählten Ziel gewesen. Nun stehen wir für 2 Nächte auf "The Old Kisolanza Farm House", denn nach guten 300 km sind wir ziemlich erschöpft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


07.11.2023

 

Von der Lunji Kaffee Farm fuhren wir bis in die Innenstadt von Mbeya. Erst ging es ja den Weg hinunter zur Hauptstraße, dabei mussten wir wieder die hölzerne Brücke überqueren. Aber auch noch schwerere LKW fahren darüber. Dann mussten wir wieder kilometerlang hinter einer LKW-Schlange den Berg hinaufschleichen, so dass wir für die 23 km doch 1:20 Stunden benötigten.

In der Stadt gibt es einen „Früchte-/Gemüsemarkt“. Alle Händler strömten auf den Käufer (uns) zu, da ist es schwierig, sich für einen Stand zu entscheiden. Die anderen Verkäufer bringen dann auch noch ihre Ware dahin. Am Ende haben wir Ananas, Mangos, Maracujas und eine uns unbekannte, aber sehr leckere süße grüngelbe Frucht gekauft. Dazu dann noch Gurken und grüne Paprika. Nun sind wir wieder gut aufgestellt. Die „Jack-Frucht“ schmeckt zwar sehr lecker, aber sie ist wirklich viel zu groß für unsere Schubladen.

Dann ging es doch etwas zügiger aus der Stadt Mbeya hinaus, dann wieder ein Stück auf der T 10 und sind dann auf die R 643 Richtung Kitulo Nationalpark abgebogen. Außerhalb des Parks gibt es mehrere Dörfer, die Leute bauen Kartoffeln an. Die Straße ist mal mehr, mal weniger gut, es gibt auch einige LKW als Gegenverkehr. 

So richtig viele blühende Pflanzen gab es heute noch nicht, wir übernachten auf 2.899 Höhenmetern und fahren dann morgen durch den Kitulo Nationalpark.

Das Wetter ist ein bisschen wechselhaft, mal scheint die Sonne, dann gibt es Donner und wir werden auch von Wolken umweht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


06.11.2023

 

So, unser Kaffeetasting war erfolgreich. Uns schmeckt der Kaffee der dunklen Röstung am besten. Da haben wir dann also gleich mal unseren Kaffeevorrat aufgestockt.

Falls Ihr mehr über die Kaffeefarm wissen möchtet, sie hat auch eine deutsche Internetseite:

 

https://www.lunjikaffee.de

 

Nachmittags sind dann noch Bernd und Christine vom Bodensee eingetroffen. Die Beiden reisen seit ein paar Jahren immer für 3 Monate in Afrika, da gab es dann wieder einiges zu erzählen.

 

 

 


05.11.2023

 

Die Nachttemperatur war wieder sehr angenehm zum Schlafen. Clemens aus Niederbayern, der Besitzer der Farm seit 1994, wartet sehnsüchtig auf Regen für seine Kaffeeplantage. Im Laufe des Vormittags zog es sich immer weiter zu, aber er sagt, nur wenn es windstill ist, wird es regnen. Mittags gab es nur ein paar Tropfen. 

Wir haben den Vormittag auf den gemütlichen Möbeln unterm dem Sonnen/Regenschutz im tollen Garten verbracht.

Am Nachmittag hat uns dann Paul, der Sohn von Clemens, eine Führung durch die Kaffeeplantage Lunji gegeben. Es war wirklich beeindruckend zu erfahren, was es alles beim Kaffeeanbau zu beachten gilt.

Auf der 90 Hektar großen Plantage werden verschiedene Unterarten der Kaffeesorte Arabica angebaut. Es gibt nicht die eine optimale Kaffeesorte. Der Farmer hat die Wahl zwischen Sorten, die Trockenheitstolerant sind, die Pilztolerant oder gar Pilzresistent sind, und natürlich gibt es auch geschmacklich große Unterschiede. Wie so oft im Leben gilt es auch hier: Es gibt keine Kaffeesorte, die mit der Trockenheit gut zurecht kommt, Pilzresistent ist und gut schmeckt.

Paul ist aktuell dabei Versuche durchzuführen, bei denen er Zweige von pilzresistenten Kaffeesorten auf die Wurzelstämme von Trockenheitstoleranten Sorten aufpfropft. Inzwischen hat er dabei eine Erfolgsquote von 60%.

Die Kaffeesträucher benötigen ein Klima ohne Temperaturextreme, also ohne zu viel Sonne und Hitze. Deshalb stehen in den Feldern Schattenbäume oder auch Bananenstauden. Aktuell werden 10 Hektar der Farmfläche neu mit Kaffee bepflanzt, zum einen waren die dortigen Pflanzen schon recht alt, und zum anderen bringen neuere Kaffeesorten bessere Erträge. Paul plant daher über die nächsten 10 Jahre die Bestände Schritt für Schritt auf einen neuen Stand zu bringen.

Die Farm hat dafür eine eigene Baumschule. Mittels Bodenanalyse wird ermittelt, welche Nährstoffe in das Pflanzloch kommen bzw. auch später gegeben werden müssen. Es gibt eine Ernte pro Jahr, die beste Ernte ist von 3-5-jährigen Kaffeesträuchern, deshalb gibt es auch einmal im Jahr einen Baumschnitt. Für die Blüte im November ist genügend Wasser erforderlich, deshalb wird, wenn es nicht regnet, mit Sprenklern bewässert. Leider gibt es aber inzwischen nicht mehr genug Wasser, so dass diese künstliche Beregnung nur eingeschränkt möglich ist. Um dies Problem zu lösen will man auf der Farm Wasserbecken anlegen, um das Regenwasser in der Regenzeit aufzufangen und es dann in der trockenen Zeit zu nutzen.

Nach der Ernte, vor dem Rösten, muss erst die äußere Schicht der Kaffeekirsche entfernt werden. Dann wird die Bohne in der Sonne getrocknet und danach wird die dünnere Pergamenthaut von der Kaffeebohne entfernt. Entweder wird sie dann geröstet oder ungeröstet verkauft. Inzwischen werden 30% der Ernte in der Maschine auf der Farm geröstet, verpackt und verkauft. Hierbei sind die Erträge für die Farm erheblich höher. Paul nutzt hierbei die Kontakte aus seiner Zeit nach dem Studium in Deutschland, in der er als Barrista gearbeitet hat. Schon eine ziemlich einzigartige Kombination, so ein Kaffeebauer, der Agrarwissenschaften studierte, sich dann auf das Thema Kaffee spezialisiert und dann noch als Barrista gearbeitet hat. Aber das gibt ihm die sehr seltene Sicht auf die komplette Kette der Kaffeeerzeugung /-verwertung. All dieses Wissen war die gesamte Zeit bei der Führung präsent….

Zum Abschluss durften wir noch verschiedene Kaffeesorten verköstigen, die einzelnen Röstungen und Sorten schmecken schon sehr unterschiedlich.

Da wir uns nach der Verköstigung noch nicht entscheiden konnten ob / welche Sorte uns zusagt, wollen morgen die drei Sorten, die sie auf der Farm verkaufen, mit unserer Kaffeemaschine zubereiten und probieren. Deshalb bleiben wir noch eine weitere Nacht im Garten der Farm.

 


04.11.2023

 

Tansania ist ein Staat in Ostafrika und ist etwa zweieinhalbfach so groß wie Deutschland, hat rund 62 Millionen Einwohner und ist damit das nach Bevölkerung fünftgrößte Land Afrikas. Die Hauptstadt des Staates ist Dodoma, aber die größte Stadt ist die Küstenstadt Dar-es-Salaam. 

Die bekanntesten Berge sind der "Mount Meru" (4562 m) und der höchste Berg Afrikas, der "Kibo" (5898 m) liegt im Bergmassiv des Kilimandscharo. Tansania grenzt gleich an drei der größten Seen: Im Norden an den Viktoriasee, im Westen an den Tanganjikasee und im Süden an den Malawisee. 

Die "Serengeti" kennt jeder dem Namen nach, aber es gibt auch noch viele andere Nationalparks, darunter auch einen, der wegen seiner Wildblumen besucht wird. 

Unsere heutige Fahrt ging erst auf der T 10 in Richtung Norden. Wir waren sehr von der grünen, hügeligen Landschaft mit ihren Bananenpflanzen und Teeplantagen beeindruckt. Oft lagen die grünen Fruchtstände der Bananenstauden am Straßenrand zur Abholung durch LKW bereit. Man kann sie natürlich auch auf dem Motorrad oder dem Kopf transportieren. 

Das Wetter war heute eher grau, manchmal regnete es, über 2.000 Metern waren wir dann in den Wolken. 

Auf der guten Teerstraße ist die Geschwindigkeit meistens auf 50 km/h beschränkt. Da wo sie mal aufgehoben ist, gibt es eine durchgezogene Mittellinie, also kein Überholen erlaubt. Und es gibt viel Polizei, die kontrolliert, dass man auch die Regeln einhält. Wenn man dann noch einen LKW vor sich hat, der mit 17 km/h den Berg hinauf schleicht, dann ziehen sich die  100 km bis zum Abbiegen auf die T 1 echt lang dahin. Zwischen den Ortschaften verkehren die Minibusse, die fahren teils recht chaotisch, noch mehr, wenn sie neue Passagiere aufnehmen wollen. 

Irgendwann erreichten wir den Ort Mbeya, durch den der Highway zwischen Sambia und Dar-es-Salaam führt. Schrittgeschwindigkeit war nun angesagt: LKW, viele Motorradfahrer und noch viel mehr Tuk-Tuks, die rechts und links an allen in der Schlange vorbeifuhren. Was für ein Gewusel. 

Wir erreichten am Nachmittag  dann die "Lunji Kaffee Farm" auf 1550 Metern Höhe, wo wir auf der Rasenfläche inmitten eines schön angelegten Gartens stehen.  Die letzten 8 km waren wieder mal eine Piste, zwar meist breit genug für uns, wird aber vorwiegend von Motorrädern befahren. Abends duften die Blüten des Frangipani-Strauches besonders intensiv, tagsüber erfreuen sie uns mit den schönen Farben.

 

 

 

 

 

 

 

 


03.11.2023

 

Grenzübergang Malawi - Tansania

Im Ort Karango, in dem wir auch übernachtet haben, gaben wir unsere letzten 33.700 Malawischen Kwacha für Diesel aus. Zur Grenze waren es noch 50 km zu fahren. Für die Ausreise (Stempel in die Reisepässe, Stempel in unser Zolldokument (= Carnet) fürs Auto) aus Malawi brauchten die Grenzbeamten dann doch fast eine Stunde, aber immerhin lagen die beiden Schalter nebeneinander. 

Dann kam das neu aussehende, aber noch längst nicht fertig eingerichtete Grenzgebäude in Tansania. Die Einreisestempel im Pass waren durch unser im vornherein beantragtes Visum schnell erledigt. Dann war gegenüber die Bearbeitung des Carnets. Hier ist Tansania etwas speziell. 

Zusätzlich zum Carnet wird auch eine landesspezifische Importbescheinigung kombiniert mit der Straßennutzungsgebühr erstellt und berechnet. Da wir aber über 3,5 Tonnen wiegen wird das bei uns nicht pauschal, sondern nach gefahrenen Kilometern berechnet. Das ist insofern ein doppeltes Problem, da wir a) nicht wissen, wo wir genau hinfahren werden, und b) dieses Dokument nur für 30 Tage ausgestellt werden kann und die Strecke an einer Grenze beginnen und enden muss.

Wir werden aber in 30 Tagen an keiner Grenze sein und fanden es auch nicht ok, dass die für die ersten 30 Tage gezahlte Straßennutzungsgebühr nach dieser Zeit    verfällt, wir dann also alles neu zahlen müssen (und es wohl auch wieder nur an einer Grenze starten kann).

Lange Diskussion, am Ende bezahlten wir dann für 3 Monate die Straßennutzungsgebühr und für eine Strecke, die in etwa unser Plan ist.

Zum Bezahlen mussten wir aber zu Fuß über die Grenze und zu einer „Bank“, die für uns aber nun wirklich nicht wie eine Bank aussah. Wieder zurück im Grenzgebäude konnte unsere Bescheinigung nicht zu Ende bearbeitet werden, weil Stromausfall war. Mit einem handschriftlichen Vermerk hoffen wir nun durch die Kontrollen zu kommen. (Zur Not haben wir die HandyNummer vom Manager, der das so für uns abgesegnet hat)

Dann benötigt man noch eine Versicherung fürs Auto, da war unser Helfer bereits im Hintergrund aktiv. Als wir dafür eine Bescheinigung wollten erklärte er, dass dies nicht erforderlich ist, da das alles in einem zentralen System gespeichert ist, wo die Polizei über das Kennzeichen kontrolliert. Naja, 90 Dollar für so eine Ansage war uns dann doch etwas wenig. Drucken ging für ihn der auch gerade nicht (kein Strom). Letztendlich hat dann ein Kumpel von ihm die Bescheinigung per Moped gebracht.

Insgesamt haben wir für die Abwicklung auf beiden Seiten der Grenze gute 3 Stunden benötigt. Aber es war ja alles kein Problem.-)

In Tansania gilt auch eine andere Uhrzeit, so dass wir jetzt gegenüber Deutschland (wegen der Winterzeit) um 2 Stunden voraus sind. Die Währung ist der Tansania-Schilling (TSH 10.000 = € 3,76), da haben wir wieder jede Menge Scheine im Portemonnaie.

Nur 3 km waren es bis zur ersten Campmöglichkeit in Tansania. Leider haben wir die Einfahrt verpasst, drehten in Sichtweite zu einer Polizeikontrolle über die durchgezogene Mittellinie um. Ein längeres Gespräch war die Folge, der Polizist wollte eine "Spende", gab es aber nicht von uns. Irgendwann hat er dann akzeptiert, dass er noch Stundenlang mit Uli diskutieren kann, der aber bei seiner Sicht der Dinge „Polizisten sind sehr gute bezahlte Menschen“ bleibt und nix zahlt.

Dann kamen wir doch ziemlich erschöpft beim Camp an. 

 


 

Vor Tansania waren wir in Malawi.