Montenegro 2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Aktuelle Route 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

 

Unsere Reise geht in Albanien weiter

 

19.08.2025

 

Bis zum Grenzübergang Gusinje (Montenegro) / Vermosh (Albanien) waren es nur 15 km zu fahren. Auch dieser Wechsel der Länder war komplikationslos. 

Albanien hat eine Fläche von 28.748 Quadratkilometern und etwa 2,4 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Tirana, die Währung heißt Albanischer Lek (ALL; 100 Lek = 1€). Etwa die Hälfte des albanischen Staatsgebiets wird von Bergland mit Höhen von über 600 Metern eingenommen. Nur die Täler, das Hügelland, Teile der Küstenebene und einige Hochebenen ermöglichen eine dichte menschliche Besiedlung. Dort ist die Bevölkerungsdichte relativ hoch, während andere Teile des Landes spärlich bewohnt sind. Wir haben für Albanien gute 3 Wochen Zeit, um uns das Land mal genauer anzusehen und fangen damit heute gleich mal an.

Unmittelbar südlich der Grenze beginnen die Albanischen Alpen. Erst seit 2016 ist ehemalige Piste durchgehend asphaltiert, was sich nach einer schnell zu fahrenden Strecke anhört. Wären da nicht die vielen Kurven und damit die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 40 km/h. Uns kommt das sehr gelegen, konnten wir doch die Berglandschaft betrachten. Und die ist hier wirklich besonders beeindruckend. 

Nach 32 km ab der Grenze kamen wir durch den Ort Tamarë, 1 km später folgte der Abzweig auf die Piste nach Vukël und Nikç. Diese Schotterpiste ist breit, zwei PKW passen gut aneinander vorbei und führt an einem Seitenarm des Cem-Flusses entlang. Nach 10 km hatten wir den Talkessel erreicht, vor uns die 2.500 Meter hoch aufragenden Bergspitzen. Zwei nette Leute, Lucia und Nonni bieten eine Campmöglichkeit an und ebenso typische Landeskost. Da sind wir doch geblieben und haben Kačimak (hier eine Art Kartoffelbrei), gebratenes Gemüse und Ziegenkäse gegessen. Als Nachtisch, weil wir schon so satt waren, haben wir nur den "Coffi Turke" (türkischen Kaffee) gewählt. Dafür wird feingemahlener Kaffee mit Wasser aufgekocht und in einer Espressotasse serviert, ein Kaffeesatz bleibt beim Trinken zurück. Die Lucia kam dann zu uns, schenkte uns großzügig "Raki Rrushi" (ein aus Weintrauben gebrannter Schnaps) ein, sagte, das gehört zusammen: Coffi Turke und Raki. Passte perfekt und alles war sehr lecker. Später kam dann Nonni noch vorbei und brachte uns zwei Reben mit leckeren Weintrauben, die er gerade geerntet hatte. Da fühlt man sich aber mehr als willkommen.-)

 


18.08.2025

 

Gestern Abend gab es noch Blitz und Donner und ein wenig Regen. Deshalb waren die Berge morgens in den Wolken. Sehr mystisch.

Wir sind auf dem Weg nach Albanien und sind es heute mal entspannt angegangen. Das heißt, dieselbe Strecke bis Lubnice zurück und erneut ein entgegenkommender Holzlaster mit Anhänger. Da noch zwei andere PKW vor uns rangierten und wir gucken mussten, was die so treiben, gibt es wieder mal kein Foto davon. Vielleicht beim nächsten Mal.

Unterwegs kamen wir an einigen Häusern vorbei, immer eine große Wiese mit Obstbäumen dabei. Zur Zeit reifen die Pflaumen, wir vermuten eher nicht zum essen sondern für den Slivowitz.

Von Lubnice aus ging es gemütlich bis zum Ort Plav zu einem AutoCamp. Es existiert erst seit diesem Jahr und liegt direkt am See „Plavsko jezero“. Der Besitzer gibt beim Einchecken einen 50%-igen Kirschschnaps aus, den er selbst gebrannt hat, biologisch, da ist er sehr stolz drauf. Ohne Mahlzeit vorher merkten wir jedes Prozent.-). 

Aber später gab es dann doch noch lecker Forelle, Cevapci und einen frischen Salat.

 


17.08.2025

 

Heute sind wir zum See "Šiško jezero" gefahren. Zwischen den Ortschaften Kolašin und Lubnice gibt es einen Tunnel, der mit 4,50 Metern Höhe auch für uns geeignet wäre. Aber, für LKW ist die Durchfahrt verboten und wir gelten wegen des Gewichts in Montenegro als LKW (und die Polizei kontrolliert wohl auch). Es gibt eine andere Strecke, die vom Ort "Kolašin 1450" hinauf zu "Kolašin 1600" führt. Dort steht ein großer Hotelkomplex, denn die Gegend gehört zu den bedeutendsten Skisportorten in Montenegro. Bis dahin ist die zweispurige Straße geteert und gleich danach beginnt die Schotterstrecke. Bevor wir diese Strecke fuhren, dachten wir, es wäre die Umleitung für die LKW, aber je länger wir auf dieser Piste (schmal, enge Serpentinen) unterwegs waren, desto weniger kam dies in Betracht. Unterwegs kam uns auf der engen Piste dann doch glatt noch ein LKW entgegen, der Holz aus den Wäldern holt. Aber wir sind etwas zurück gefahren, er eng an den Abhang, und schon waren wir vorbei. Nach einer halben Stunde (statt 4 Minuten durch den Tunnel) hatten wir wieder die Hauptstraße erreicht. In Lubnice bogen wir dann in Richtung des Sees ab, erst noch 3 km Asphalt, dann noch 7 km gute Schotterpiste. Endlich kamen wir am Šiško jezero (auch wieder auf 1.700 Metern Höhe) an und parkten für die Nacht direkt am Ufer. 

Gegenüber von uns führt noch ein Stück Piste hinauf, sehr ausgewaschen und ziemlich steil. Da sind wir aber nur zu Fuß hoch und haben die Aussicht auf die wunderschöne Bergwelt genossen. 

 


16.08.2025

 

Heute galt mal wieder geschüttelt und nicht gerührt. Was für eine Ruckelpiste auf den ersten 10 km. Aber, nur so kommt man in die schöne / einsame Natur.

Schließlich erreichten wir die neu geteerte Straße, die uns mit mehreren Serpentinen hinunter über den kleinen Ort Štitarica in die Nähe des Ortes Mojkovac brachte. So sind wir von 1.770 Metern auf 850 Höhenmeter innerhalb weniger Kilometer gelangt. 

Über Nacht haben wir einen Platz direkt am Fluss Tara. Nachdem die letzte Nacht so still ohne irgendein Geräusch war, wird uns heute das Rauschen des Flusses im Schlaf begleiten. Vorher gab es aber noch eine leckere Forelle im Restaurant vom Platz.

 


15.08.2025

 

Wir wollten im Supermarkt mitten im Ort von Žabljak unser Obst kaufen, keine Chance auf einen Parkplatz, überall wo es möglich ist (oder auch nicht) standen Autos. Beim Supermarkt am Ortsrand parkten wir dann wie die Einheimischen, aber drinnen eine echte Katastrophe. Zu voll, enge Gänge, also schnell das Obst und weg. Halt schon eine Touristen-Hochburg, dieses Žabljak.

Unsere heutige Tour war wieder eine Fahrt Querfeldein auf die Sinjajevina, Montenegros höchstes Bergweideland. Einst gab es zahlreiche Viehherden, heute wird nur noch wenig Viehwirtschaft betrieben. Wir haben 3 Schaf- und 2 Kuhherden gesehen. 

Wir fuhren auf sichtbaren Pisten, die waren aber sehr ursprünglich. Teilweise nur Spuren im Gras mit erdigen, ausgewaschenen Senken, dann wieder steil bergauf mit losem Geröll (und dann natürlich mit einem dicken Felsen mittendrin). So Naturpisten haben es doch in sich.

Die Landschaft änderte sich mit der Zeit, erst noch Bäume, die dann wieder der Steppe wichen. Teilweise waren in dieser Einsamkeit Häuschen zu sehen, manche auch bewohnt, denn da hing Wäsche draußen. 

Schließlich fanden wir auf einer Anhöhe einen Platz für die Nacht, wir können das ganze Tal überblicken, durch das wir gekommen sind. Wir dachten, dass die Piste sehr einsam ist, und wir ganz für uns alleine sind. Aber es sind dann doch eine Handvoll Autos und eine Fußgängerin vorbei gekommen. Aber keiner ist geblieben, also waren wir dann doch mal wieder ganz alleine in der Natur für die Nacht. So, wie wir es lieben.-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


14.08.2025

 

Žabljak liegt auf einer Höhe von 1456 Metern ist damit ist die höchstgelegene Stadt Montenegros. Im Sommer bietet die Gegend wegen der Höhe Abkühlung und viele Wanderwege, im Winter ist es eines der Skizentren des Landes. 

Wir sind heute um den Hauptsee des Durmitor-Nationalparks herumgewandert. Der "Crno jezero" (Schwarzer See) ist umgeben von dichten Wäldern. Der Wanderweg führt etwas oberhalb des Sees, der im Sonnenlicht aber wunderschön türkisgrün leuchtet (und nicht schwarz). Dieser Weg ist teilweise geschottert, aber oft von den Wurzeln der Bäume durchsetzt, es geht leicht auf- und abwärts. Dann tauchte ein Schild auf: "Dangerous Trail" - gefährlicher Weg. Und da ging es dann doch etwas abenteuerlicher weiter. An einem Teilstück waren sogar Seile an der Seite angebracht, damit man besser über die groben Felsen hinunterklettern konnte. Aber mit den passenden Schuhen kein Problem. Eine Frau versuchte es in ihren bunten Sommersandalen, war nicht so perfekt.

Nach einer guten Stunde hatten wir den See umrundet und kehrten im Restaurant ein. Wir probierten zwei regionale Speisen aus Montenegro, beides sehr schlichte Gerichte: "Durmitorska vecera": Kartoffelstücke mit hausgemachtem Käse und Joghurt, und "Smocani kacamak": Ein Brei aus Mais- und Weizenmehl, mit Käse und Sahne abgeschmeckt. Gerade das letztere ist sehr sättigend. Dazu gab es noch eine Schinkenplatte mit dem berühmten montenegrinischen Schinken „Njeguski prsut“.

Pappsatt stiegen wir den letzten Teil des Weges zu unserem Heim hinauf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


13.08.2025

 

Hier in Montenegro stehen immer wieder große Müllcontainer am Straßenrand, die von allen genutzt werden können. Auf der Strecke bis zum See Kapetanovo gab es aber keinen einzigen Container. Wohl auch deshalb gibt es neben der Straße immer wieder Zonen, in denen Müll entsorgt wird.  

Vom See aus starteten wir heute mal zu eine Pistentour. Erst ging es steil eine geteerte (schmale) Straße hinauf, die sehr schnell zu einer Schotterpiste wurde. Vereinzelt stehen Häuschen, die Piste wird zur Wiese, über die man fährt. Es sieht ohne Bäume wie eine Steppe aus. Wir erreichten das Krnovo-Plateau. Einige Kartoffelfelder gab es hier oben auf dem Plateau, es sollen die besten Kartoffeln sein. Aber es sieht eher nach Eigenbedarf auf, denn dafür waren es dann doch zu wenige Arnpflanzungen. 

Dann tauchten die ersten Windräder auf und, weil noch mehr in Bau sind, ist der Untergrund zwar noch geschottert, aber breiter für die vielen LKW's. Von nun an ging es flotter voran und wir erreichten die Regionalstraße M5. Hinter dem Ort Šavnik sind wir erst Richtung "Nevidio Canyon" abgebogen. Den haben wir uns aber nur von einer Brücke aus angesehen. Der 2,7 km lange Canyon soll zu den schönsten und abenteuerlichsten Schluchten gehören. Man kann eine etwa 3-stündige geführte Tour hindurch machen. Sprünge aus 8 Metern Höhe ins kalte Wasser und Klettern über Felsen usw. gehören dazu. Nix für uns.-)

Wir folgten der einspurigen Straße, die direkt an der steilen Felswand entlang führte, bis zum Weiler Duzi. Dort ging es dann auf Schotter weiter in einsame Bergregionen. Die hohen Berge vor uns gehören zum Durmitor-Gebirge, das auch als Dach Montenegros bezeichnet wird. 48 Gipfel sind mehr als 2.000 Meter hoch, der höchste ist der "Bobotov kuk" (2.522 m). Die Piste war gut fahrbar, zum Ende hin war sie etwas  schmaler und direkt am Hang, zum Glück war heute mal wenig Gegenverkehr. 

Dann hatten wir die südliche Umrundung des Durmitor-Nationalparks erreicht, nun fuhren wir auf Asphalt weiter. Fantastische Aussichtspunkte lagen entlang der Strecke. Auch der 1.907 m hohe „Sedlo-Pass" bot einen tollen Blick auf die imposante Berglandschaft. 

Im Ort Žabljak fanden wir auf dem kleinen Campingplatz "Ivan Do" noch ein Plätzchen, war echt voll hier. Morgen wollen wir um den in der Nähe liegenden See herumwandern, deshalb bleiben wir auch hier zwei Nächte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


12.08.2025

 

Unser Reiseführer sagt: Angekommen am Kapetanovo jezero: Ganz in der Nähe befindet sich der kleine See "Manito jezero", eine kurze Wanderung dorthin ist möglich, der 1,4 km lange Trail startet am südlichen Ende des Gletschersees in östliche Richtung.

Da dachten wir uns, das machen wir. Noch geguckt, 170 Höhenmeter schienen machbar. Also los.

Wir haben dann gelernt, dass sich die Höhenmeter nicht auf die Strecke verteilen, sondern diese auf wenigen hundert Meter erklommen werden. Und das ganze dann über Felsen und nen staubigen / rutschigen Steilhang rauf.

Das haben wir dann irgendwann abgebrochen. Rauf war für uns schon heftig, aber das hätten wir auch alles wieder runter gemusst.

Es wurde dann doch einfach ein Tag am See, wo wir gespannt die Farben bei sich änderndem Sonnenlicht beobachtet haben.

 


11.08.2025

 

Gestern haben wir den Tag entspannt mit Wäschewaschen und Hitze aushalten am Fluss verbracht. 

Heute haben wir dann bei 30 Grad um 9 Uhr den Platz am Fluss verlassen. Im zweitgrößten Ort Montenegros, „Nikšić“ (bekannt am ehesten durch das Bier „Nikšićko pivo“) sind wir Richtung Berge abgebogen. Zunächst führte die Straße durch Wald hindurch. Es ging stetig bergauf. Dann lag der Baumbestand hinter uns und wir blickten auf die tolle Landschaft. Karstberge, kleine Häuschen, eines sogar in einen Felsen hineingebaut und (trockene) Wiesen. Überwältigend schön. 40 km von Nikšić entfernt erreichten wir den See „Kapetanovo jezero“. Das ist ein kleiner Gletschersee auf 1.686 Metern Höhe und man darf auf einer Wiese campen. Das nutzen wir doch gerne, denn hier ist es sehr schön, eine Schafherde um uns herum, die Kühe werden abends in die Ställe getrieben und nachts kühlt es herunter bis auf 16 Grad. 

 

 

 

 

 


09.08.2025

 

Wir haben uns wieder eine kleine Nebenstrecke ausgesucht, die uns zur Ansiedlung "Rijeka Crnojevića" führte. Das Wahrzeichen der Stadt ist die "Alte Brücke" (Stari most), die im Jahr 1853 errichtet wurde. Wie man unschwer auf dem Foto sieht, lebt dieser kleine Ort vom Tourismus (Restaurants und Bootsfahrten auf dem Fluss Crnojević), so dass die Steinbrücke mit den zwei Bögen kaum zu sehen ist. 

Wenn man die Straße weiter fährt, sieht man die fantastische "Rijeka-Schleife". Eine Pause in einem Lokal, mit frisch gepresstem Zitronensaft, ließ uns die tolle Aussicht genießen. 

Über die Hauptstadt Podgorica (nur Einkauf im Supermarkt, da es an Sehenswürdigkeiten mangelt) ging es weiter nördlich, bis wir den Stellplatz "Aquarius River Camp" am Fluss Zeta erreichten. Der Fluss Zeta ist der bedeutendste Nebenfluss des Flusses Morača. Das Wasserkraftwerk Perućica in der Nähe von der Stadt Nikšić nutzt die Gewässer des Flusses Zeta, um Strom zu erzeugen. Danach schlängelt sich der Fluss durch das Bjelopavlići-Tal und die Gemeinde Danilovgrad, bis er einige Meilen nördlich der Hauptstadt Podgorica in die Morača mündet.

Wir stehen wieder direkt oberhalb des Gewässers, das im Sonnenlicht so schön grün-türkis leuchtet. Und mit der Sonnenkraft haben wir unseren gewaschenen Wäscheberg trocknen lassen. 

Weil es so idyllisch ist, bleiben wir morgen auch noch hier.

Bei der Ankunft wurde uns schon mitgeteilt, das nebenan heute eine Hochzeitsfeier ist. Es soll bis gegen 1:00 Musik zu hören sein.

Was sollen wir sagen, Volltreffer. Richtig gute Musik, zwei Sänger mit echt guter Stimme. Wir haben das Konzert vor dem Heim mit nem leckeren Rotwein genossen. Dazu der Vollmond und Nachbarn auf dem Platz die unsere Liebe zum Lichtminimalismus teilen.

Perfekt!

 


08.08.2025

 

Heute ging es runter von der Halbinsel, schmale Straßen und nervig viel Gegenverkehr. Dann wurde es noch etwas enger, es ging den Berg hoch. Die Serpentinen waren ok / konnten wir alle in einem Zug fahren. Aber die vielen PKW, die als Gegenverkehr direkt auf uns zubrausten und dann erstaunt feststellten, dass die Straße zu schmal für Womo und PKW ist, die machten das Fahren anstrengend. Wenn man die wenigen engen Ausweichstellen nicht nutzt müssen beide Verkehrsteilnehmer ganz an den Rand fahren, dann klappte es meist. 

Dann kam uns ein Albaner in seinem neuen Ford Transit entgegen. Es war natürlich zu eng und er wollte nicht ein paar Meter zurück. (Ob zu blöd zum Rückwärtsfahren oder zu stur war nicht ganz klar). Das zog sich dann hin, dann hatten wir beide hupende Schlangen hinter uns. Und zwar ziemlich lange Schlangen. Und weil hier jeder erstmal bis eng zum Vordermann auffährt, zog sich das Auflösen dieses Knäuls dann einige Zeit hin. Meter für Meter hangelten wir uns an den Autos vorbei, meist nur 5 cm Luft zu beiden Seiten. Martina und ein Montenegriner schickten alle PKW (und ein Wohnmobil) die von oben kamen eng an die Felswand, alle klappten ihre Spiegel ein. … Endlich hatten wir eine größere Ausweichbucht erreicht und der Stau konnte sich auflösen. Vorausschauend fahren, bzw. einfach mal abwarten: Fehlanzeige. Uli hatte eine Frau angesprochen, die ausgestiegen war, um ihren Mann einzuweisen, wieso sie nicht 30 Meter vorher gestoppt haben, da wäre prima Platz zum Vorbeifahren gewesen. Ihre Antwort (mit verdrehten Augen) war, das hab ich meinem Mann auch gesagt, aber Männer…. 

Wenn man das mit Irland / Schottland vergleicht, muss man feststellen, es ist hier genauso eng, aber da keiner vorausschauend anhält ist es hier deutlich ätzender.

Naja, haben wir gelernt, machen wir mit, also immer volle Pulle voraus bis nichts mehr geht und dann die Karte ziehen, wir können warten. Haben Toilette und Kaffeemaschine dabei. Dein Problem. Mal gucken, wie die nächsten Tage werden.-)

Oben beim Aussichtpunkt machten wir eine Pause, der Blick hinunter in die Bucht von Kotor ist nämlich wunderschön. Drei Kreuzfahrtschiffe lagen vor Anker, viele kleine Boote zogen weiße Spuren hinter sich her. 

Dann ging es auf normaler (2-spuriger) Straße bis zur Stadt Cetinje und von dort noch ein paar Kilometer einspurig bis zur "Lipa-Höhle". 

Die haben wir uns angesehen. Man wird mit einem kleinen Zug zum Eingang gebracht und ab dort startet dann eine Führung zu Fuß in die Tropfsteinhöhle. Die Temperatur liegt ganzjährig bei etwa 10 Grad, eine nette Abkühlung, aber eine Jacke anzuziehen ist doch angenehm. Die Karsthöhle hat über 2,5 km unterirdische Wege, was sie zu einer der größten Höhlen in Montenegro macht. Fantastische Tropfsteinformationen gab es zu sehen: Stalaktiten (hängen von der Decke herab), Stalagmiten (wachsen vom Boden nach oben), Stalagnaten (wenn sie zusammenwachsen). Es ging nur etwa 500 Meter in das Höhlensystem hinein, daher alles etwas kleiner als in der Höhle von Postojna in Slowenien, aber nicht minder schön. Und heute hatten wir die Möglichkeit, uns in Ruhe umzusehen und den vielen Informationen der Tourführerin zu lauschen. Das hat uns viel besser gefallen. 

Nur 500 Meter von der Tropfsteinhöhle entfernt, gibt es einen kleinen Stellplatz, der sogar zu günstigen Preisen ein BBQ am Abend und ein Frühstück anbietet. 

 


07.08.2025

 

Morgens um 9 Uhr waren wir bei der Autowerkstatt vorgefahren. Zum Glück hatte jemand Zeit, die linke Antriebswelle auszutauschen. Unsere eigene hatten wir dabei, so war zumindest das Ersatzteil kein Problem. Aber auch der Austausch ist nicht so einfach zu machen, erst müssen Vorderrad und viele andere Teile abgebaut werden. Nach 2 Stunden waren alle auf dem Boden verteilten Kleinteile wieder eingebaut und wir konnten weiterfahren. 

Zuerst ging es mit der Autofähre in 10 Minuten von Kamenari nach Lepetane, damit sparten wir einen Umweg von 30 km, was hier etwa eine Stunde Fahrt bedeutet.

Wir erreichten die Luštica-Halbinsel, am Übergang zur Insel gibt es das Naturreservat Solila. Da waren wir doch ziemlich enttäuscht: Kein Parkplatz vorhanden, dafür ein riesiges neues Gebäude, durch das man auf einen Damm gelangt. Ja, 2 Graureiher sahen wir in weiter Ferne, die wohl ehemals nassen Bereiche waren heute trocken. 

Dann ging es auf der ausgewiesenen Panorama-Straße über die Halbinsel. Die Straße wurde einspurig, Serpentinen führten uns hinunter zum wirklich hübschen Dorf "Rose", das direkt am Meer liegt. Es gibt, wie überall hier auf der Halbinsel, keinen Strand. Nur Betonblöcke, die ein wenig ins Meer reichen und darauf dann die Liegestühle, die reichlich genutzt wurden. 

Es gab sogar einen Parkplatz, natürlich sehr eng und eigentlich nicht für Wohnmobile vorgesehen. Pro Stunde haben wir 9€ bezahlt, da verweilt man doch eher kurz im Örtchen.

Anschließend ging es die enge Panoramastraße weiter zum Übernachtungsplatz "Kamp Begovic" im Süden. Wir stehen auf den Klippen oberhalb des Adriatischen Meeres, denn weil der Stellplatz keinen Schatten hat, war er noch frei. Es geht aber ein Lüftchen, so dass die 30 Grad gut auszuhalten sind. Abends dann ein fast voller Mond, der türkise Fleck im Wasser sind Taucher mit Licht. Interessantes Farbspiel.

 


 

Nach Montenegro sind wir über den Balkan angereist