
Aktuelle Route
Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Tourdarstellung: MapOut
13.04.2025
Nachdem wir gestern in Porto alles besichtigt hatten, was wir sehen wollten, haben wir heute einen Tag bei trockenem und zeitweise sonnigem Wetter auf dem Campingplatz verbracht. Die Wäsche ist jetzt erledigt.
Danach waren wir noch im Ort gut Fisch essen und für den Nachtisch waren wir beim Bäcker. Dort gab es leckere kleine Kuchenstücke, dazu noch einen Espresso. Perfekt.
Der Strand hier im Ort ist dann eher ein Lagerplatz für die Fischerboote. Die werden nach dem Fang immer mit einem Traktor auf den Strand gezogen. Das kannten wir bisher nur aus Dänemark, wobei die Boote hier dann doch etwas kleiner sind.
Bis zum Sonnenuntergang saßen wir noch draußen, es war immer noch tolles Wetter.
12.04.2025
Heute ab Mittag sollte es weitgehend Regen-frei sein. Also haben wir beschlossen, endlich mal wieder ein richtig leckeres Stück Fleisch zu essen und danach noch eine Portweinprobe zu machen.
Wir fuhren also mit dem Taxi nach Porto. Das brasilianische Restaurant, das wir ausgesucht hatten, hat ein wirklich richtig leckeres Steak serviert. Das war also schon mal ein Volltreffer. Richtig nett war es da dann auch noch. Und, in fünf Minuten waren wir zu Fuß bei dem Lokal zur Portweinprobe. Auf dem Weg dahin sind wir noch an einer Hasen-Skulptur (Half-Rabbit - halber Hase) vorbei gekommen. Der Künstler Bordalo II. hat diesen Hasen aus Müll erschaffen. Er ist direkt an einer Hausecke und es war gar nicht so leicht, ein Foto des Hasen ohne Leute zu machen… Schon recht voll hier.-)
Bei der Portweinprobe haben wir uns dann sowohl durch die Portweine als auch die drei Gins der Distille durchprobiert. Zum Glück hatten wir ja vorher was gegessen.
Am Ende haben wir dann eine Flasche Gin und eine Flasche Portwein erstanden. Dabei haben wir gelernt, dass man Portwein nach dem Öffnen auch nicht ewig offen stehen lassen kann. Der nur wenige Jahre und nur in der Flasche gereifte Portwein sollte innerhalb weniger Tage getrunken werden. Der Portwein, der im Fass und danach einige Jahre in der Flasche gereift ist, sollte innerhalb von 2-3 Monaten getrunken werden.
Kleiner Hinweis für die Daheimgebliebenen: Der gekaufte Portwein wird im Juni geöffnet, wenn wir zuhause sind. Wer vorbei kommt muss mit trinken, damit die Flasche zeitig geleert wird.-)
Nach dem Probetrinken war das Wetter immer noch gut und wir waren ja mitten in der Altstadt von Porto. Von daher haben wir die für morgen geplante Besichtigung dann heute gleich noch mit gemacht. Wir befanden uns am "Cais de Gaia", die Uferpromenade am südliche Ufer des Douros. Mit der Seilbahn sind wir von der Uferpromenade hinauf zum Kloster gefahren. Dieses haben wir jedoch nicht besichtigt, sondern sind über die 60 Meter hohe Brücke "Dom Luis I"gelaufen. Sie wurde am 31.10.1886 vom König (Dom) Luis I. von Portugal eingeweiht. Auf der obersten Ebene fährt die Stadtbahn (sogar zweigleisig) und rechts und links gibt es einen schmalen Fußweg. Weit darunter gibt es auch noch eine Fahrbahn für Autos. Die Brücke gehört zum Gebiet der historischen Altstadt von Porto und seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Auf der anderen Seite der Brücke kamen wir an der Kathedrale von Porto "Sé de Porto" vorbei und um hinunter an die Uferpromenade "Cais de Ribeira" zu kommen, gingen wir über viele Steintreppen hinab. An der Promenade reihten sich dann zahlreiche Restaurants und Souvenirläden aneinander. So viele Menschen bummelten hier entlang, ein Gedränge wie Abends in Braunschweig auf dem Magnifest. Nicht schön und sehr nervig. Also wieder bergauf, ein kleines Lokal gefunden für die Abendmahlzeit, dann mit dem Taxi zurück.
11.04.2025
Wir sind heute bis zu einem Campingplatz etwa 20 km nördlich von der Stadt Porto gefahren. Wir planen hier, aufgrund der Wettervorhersage für die nächsten Tage (ein Tag trocken, drei Tage mit reichlich Regen) für die nächsten 4 Nächte zu bleiben. In der Zeit wollen wir Porto besichtigen, die Waschmaschine auf dem Platz nutzen und einfach mal den Regen aussitzen.
10.04.2025
Unser heutiges Ziel, der Ort „Aveiro“ war nur eine halbe Stunde Autofahrt entfernt und zum Glück haben wir auf dem Stellplatz in der Stadt den letzten freien Platz erwischt.
Wegen der drei Kanäle wird die Stadt auch „das Venedig Portugals“ genannt. Das ist doch etwas übertrieben, denn es gibt nur die drei Kanäle, die jeweils als Sackgasse enden. Aber wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben bei schönstem Wetter eine Stunde lang eine Bootstour auf den Kanälen gemacht. Wir fuhren unter der ältesten Brücke hindurch, die 1943 erbaut wurde und das Wappen der Stadt trägt. Viele Brücken über einem anderen Kanal sind mit bunten Bändern geschmückt. Dies begann 2014, als zwei Studenten der Universität von Aveiro begannen, signierte Bänder an die Geländer zu hängen, um ihre Freundschaft zu symbolisieren.
Während der Bootsfahrt haben wir bereits viele von den tollen Hausfassaden gesehen, die wir danach beim Bummel durch die Gassen noch richtig betrachten konnten. In Aveiro sind einige Häuser im Jugendstil errichtet, andere hatten wieder die Azulejos an den Fassaden. So viele unterschiedliche Muster, aber es gefiel uns wieder richtig gut.
Nach einer Pizza besuchten wir einen Park, der auch mit Sportgeräten bestückt war. Es gibt viele verschiedene Baumarten, einen Flusslauf mit Enten. Heute war es ja schon etwa 27 Grad und im heißen Sommer ist bestimmt nett unter den schattigen Bäumen zu sitzen.
Die Kathedrale von Aveiro befindet sich im alten Kloster des Dominikanerordens. Sie wurde mehrmals umgestaltet, zwischendurch als Kaserne benutzt und erst 1938 wurde das Bistum Aveiro geschaffen. Die Kathedrale verfügt über ein einziges Kirchenschiff und miteinander verbundene Seitenkapellen, die eine reichhaltige Ausstattung haben. Im unteren Teil der Seitenwände der Kirche sind bildliche Azulejo-Kacheln angebracht. Überrascht hat uns die moderne Orgel aus dem Jahr 2013 (mit 32 Registern und 1895 Orgelpfeifen), die in Ungarn gebaut wurde. Sehr schlicht und sehr schön.
Eine herkunftsgeschützte süße Spezialität gibt es in Aveiro, die "Ovos Moles de Aveiro" (weiche Eier aus Aveiro). Eine Creme aus Eigelb und Zucker wird von Oblaten umhüllt, die meistens Meeresmotive sind. Erfunden wurden die Ovos Moles der Legende nach von einer Nonne im Kloster Convento de Jesus um das Fastengebot zu umgehen. Hierzu diente das „Verstecken“ in den Oblaten. Wir haben die Ovos Moles probiert und fanden sie nicht lecker.
Auf dem Weg zurück zum Heim lag noch eine Eisdiele (zum Vergessen des Eier-Geschmacks) und das alte Bahnhofsgebäude. Das imposante Gebäude zeigt Szenen aus der Region mittels blauer und weißer Azulejos und stellt damit die bedeutendste Sammlung von Fliesen in der Stadt dar. Die Azulejos wurden in den Jahren 1986 und 2000 restauriert. 2005 entstand neben dem alten Bahnhofsgebäude ein neues, in dem alle Einrichtungen des Bahnhofs untergebracht sind. Das alte Empfangsgebäude verlor daher seinen ursprünglichen Zweck.
Die Stadt Aveiro kann man gut zu Fuß besichtigen und ein Aufenthalt lohnt sich wirklich. Zumal wir heute auch noch tolles Wetter hatten (abends um 19 Uhr noch 23 Grad). Ab morgen ist mindestens für eine Woche immer wieder Regen angesagt.
09.04.2025
Heute sind wir eine lange Strecke in Richtung Norden gefahren und haben und das Dorf "Costa Nova", das auf einer schmalen Halbinsel liegt, angesehen. Auf der einen Seite der Halbinsel gibt es die Lagune von Aveiro, auf der anderen Seite tobt der Atlantik mit mächtigen Wellen an einem schönen Sandstrand.
Der Ort ist bekannt für seine traditionellen Streifenhäuser, die sogenannten Palheiros. Ursprünglich wurden die Pfahlbauten von Fischern als Schutzhütten oder Lagerhäuser gebaut. Heutzutage sind es die Wohnhäuser, die die vertikalen oder horizontalen Streifen haben. Weiße und bunte Streifen wechseln sich ab, entweder aufgemalt oder auch aus Kacheln bestehend. Dazwischen stehen immer wieder Häuser, die mit den Azulejos, den portugiesischen Kacheln verkleidet sind. Das kleine Dorf machte richtig gute Laune beim Ansehen.
Danach gingen wir dann zurück zum Campingplatz, der etwas außerhalb, aber auch am Atlantik liegt, von ihm nur durch die hohen Dünen getrennt.
08.04.2025
Das Wetter heute "Heiter", Sonne den ganzen Tag und wärmer als gestern. So haben wir einen weiteren Tag an der Lagune verbracht und dabei nicht nur gechillt, sondern auch die groben Planungen für die nächste Zeit gemacht.
Morgen geht's dann aber wieder weiter.
07.04.2025
Wunderbares Wetter, wir konnten lange an "unserem" Sandstrand sitzen (in unseren bequemen Campingstühlen), Getränke, Speisen und Toilette waren ja quasi nebenan. So macht es uns Spaß. Aber zwischendurch musste auch ein Spaziergang zum Meer sein, hohe Wellen, aber keine angeschwemmten Muscheln oder Algen, nur Sand.
Vielleicht bleiben wir noch eine dritte Nacht, denn bislang haben wir noch keinen Campingplatz entdeckt, der so nah an Sand und Meer liegt.
06.04.2025
Mit Regen sind wir aus Lissabon gestartet und der begleitete uns noch auf der weiteren Fahrt. Die hügelige Landschaft war nur verschwommen zu erkennen. Selbst im Ort Óbidos mochten wir nicht aussteigen, um das Aquädukt (historische Wasserleitung) näher anzuschauen. Deshalb fuhren wir weiter bis an die Küste zum Ort Foz do Arelho, wo wir auf dem Stellplatz sogar noch einen Platz in der ersten Reihe fanden. So stehen wir nur 5 Meter von einem Sandstrand und der Lagune entfernt. Ab 15 Uhr hörte dann endlich auch der Regen wieder auf.
Da es morgen trocken und sonnig werden soll, bleiben wir für 2 Nächte.
05.04.2025
Lissabon ist die Hauptstadt Portugals und liegt auf sieben Hügeln (die kleineren Anhöhen nicht mitgerechnet) an der Atlantikküste. Es gab mehrfache Erdbeben und durch ein sehr starkes am 01. November 1755 wurde Lissabon zu zwei Dritteln zerstört und erlebte erst im 19. Jahrhundert einen Wiederaufstieg. Heute wohnen im Großraum Lissabon etwa 3 Millionen Einwohner.
Mit unserem "privaten Stadtführer" Uwe hatten wir einen wunderbaren Rundgang durch die historische Altstadt. Am Ende des Tages waren es gut 12 km, mit überraschend wenig Steigungen.
Zuerst gingen wir zu verschiedenen "Miradouros", damit werden Aussichtspunkte im Portugiesischen bezeichnet. Sie liegen auf den Erhebungen ringsum und wir sahen auf die Altstadt, den Fluss Tejo mit der Hängebrücke und auch auf das "Castelo de Sao Jorge", eine Festungsanlage.
Wir blickten in verschiedene Kirchen (alles glänzt und glitzert), liefen an Häusern vorbei, die mit den "Azulejos" verkleidet waren (nach dem Erdbeben waren Ziegel knapp und teuer, die Fassaden konnten mit den Kacheln schneller und günstiger verkleidet werden). Es gibt viele Straßenbahnlinien und auch die Standseilbahnen, die tiefer gelegene Teile der Altstadt mit höher liegenden verbinden. Meist sind es bei diesen nur kurze Strecken und so fuhren wir nicht hinauf, sondern liefen die etwa 300 Meter lange, aber sehr steile Straße hinauf. Interessant war der Moment zu beobachten, als sich die beiden Bahnen in der engen Straße trafen.
Es gibt auch einen 45 Meter hohen Personenaufzug, den "Elevador do Carmo". Wir sahen ihn einmal von unten und später beim Rundgang waren wir oben auf seiner Aussichtsplattform. Für 6,50 € kann man sich in einer der bis 24 Personen fassenden Kabine hinauf und hinunter fahren lassen mit jeweils lange Warteschlangen. Es gibt aber auch die Möglichkeit über einen Steg direkt auf die Aussichtsplattform zu gehen, wenn man es weiß, wird nirgends erwähnt. Daher sind wir ganz ohne anstehen in den Genuss des Ausblicks gekommen.
Wenn man oben steht, blickt man auf das dachlose Kirchenschiff des "Convento do Carmo", ein ehemaliges Kloster, das beim großen Erdbeben zerstört wurde. Die damals veranlasste Restaurierung geriet ins Stocken, also blieb es wie es war. Ein Flügel des Klosters wurde jedoch hergerichtet, heute ist dort das Hauptquartier der portugiesischen Nationalgarde.
Dann kamen wir an der historischen Bar vorbei, angeblich die älteste, die den lokalen Sauerkirschlikör Ginjinha ausschenkt. Natürlich mussten wir den probieren, mit Kirsche darin. War zu schnell ausgetrunken, gibt kein Bild!
Lissabon hat auch verschiedene größere Plätze, mit Springbrunnen, einem höheren Denkmal im Zentrum und Ruhebänke unter Bäumen.
Der größte ist der Platz des Handels, Praça do Comércio. In den Gebäuden drumherum sind zahlreiche Büros für die Zoll-und Hafenverwaltung. Da dieser Platz mittlerweile nur für Fußgänger ist, finden sich viele Kleinkunstdarsteller ein, um die flanierenden Touristen zu unterhalten.
Uwe hat uns heute schon viel gezeigt und erzählt, das war ein richtig toller Tag (das Wetter war perfekt, trocken und nicht zu warm). Es gibt noch so viel mehr zu entdecken, wir werden irgendwann Lissabon nochmal besuchen, aber dann für ein paar Tage. Morgen wird es wieder sehr nass von oben, deshalb reisen wir weiter.
04.04.2025
Die große Regenfront sollte gegen Mittag vorüber sein und so fuhren wir etwa gegen 11 Uhr Richtung Lissabon. Die vielen Pinien längs der Straße wirken manchmal eher wie eine Parkanlage. Auch die überaus reichlich vorkommenden Störche in Portugal, haben sich die schönsten Lagen ausgesucht. In vielen dieser Strommasten sind um die 18 bewohnte Storchennester, echt krass!
Südlich von Lissabon, in Almada, gibt es eine Christus-Statue, "Christo Reí". Die im Mai 1959 eingeweihte Statue misst 28 Meter und steht auf einem 82 Meter hohen Sockel. Mit ausgebreiteten Armen blickt die Figur über den Fluss Tejo mit der Hängebrücke "Ponte 25 de Abril" nach Lissabon.
In 80 Metern Höhe gibt es eine Aussichtsplattform, zum Glück transportierte uns ein Fahrstuhl so weit nach oben, dass wir nur noch 74 Stufen laufen mussten. Von oben hat man einen wirklich tollen Blick auf Lissabon und das Wetter spielte (wie geplant) mit. Während auf unserer Seite des Flusses die Sonne teilweise durch die Wolken kam, regnete es auf der anderen Seite.
Danach checkten wir auf dem Stadt-Camping von Lissabon für 2 Nächte ein, morgen wollen wir uns mit einem ehemaligen Kollegen von Uli treffen und Lissabon ansehen.
03.04.2025
Beim frühmorgendlichen Abwasch hörten wir ein schnelles "oop-oop-oop" und entdeckten zwei Wiedehopfe, die auf dem Rasen vor uns nach Nahrung suchten. Sehr schön anzusehen.
Heute wurden den endlich mal die wichtigsten Flüssigkeiten wieder aufgefüllt.
Erst gab es 100 Liter Diesel, dann waren wir bei der Gin-Destille "Black Pig" (Schwarzes Schwein) und machten eine Gin-Probe und für den Abend hatten wir noch eine Weinprobe gebucht. Schon gut, dass das Heim noch Spielraum in der Zuladung hat.-) Aber ganz so heftig wurde es dann doch nicht.
Bei der Gin-Destille waren wir um 11.30 Uhr die einzigen Gäste. Sie haben zwei unterschiedliche Gins (den "Costa Alentejana" kannten wir bereits), einen Rum und einen Schnaps aus den Früchten des Erdbeerbaumes im Angebot. Deshalb probierten wir (hauptsächlich Martina, denn Uli war der Fahrer) die drei uns unbekannten Sorten. Der Rum schmeckte sehr intensiv nach Vanille, eher wie ein Likör.
Vorweg noch ein wenig über den "Westlichen Erdbeerbaum": Das ist ein immergrüner Strauch oder Baum von 3 bis über 5 Metern, selten über 10 Metern Höhe. Die runden Früchte sind etwa 2-3 cm groß, werden rot, wenn sie reif sind und erinnern an Erdbeeren. Die etwas geschmacklosen, aber süßen Früchte eignen sich zum rohen Verzehr, aber auch zum Kochen von Konfitüren und Marmeladen. In Portugal werden die Früchte zu einem für die Region typischen klaren Schnaps namens "Medronho" destilliert. Und so einen Schnaps haben wir probiert und er schmeckte wie ein Grappa.
Der Gin Black Pig "Montado" wurde mit einem Zweiglein Rosmarin und Zimtstangen serviert. Der Gin schmeckte lecker nach Wacholder und er war insgesamt etwas würziger als der "Costa". Der Montado und der Medronho dürfen mit uns reisen. Und da wir zwei Flaschen Gin gekauft haben gab es dann eine Flasche Rum gratis dazu. Was für ein Schnapper.-)
Dann ging es zum Ort "Comporta", der direkt an einem Nebenarm des Sado liegt. In den Feuchtgebieten rund um den Fluss wird Reis angebaut (die Portugiesen essen mehr Reis als die Chinesen, sagte uns Filippa vom Weingut). Der Reis wird erst später gesetzt, so dass wir keinen sehen konnten.
Für den späten Nachmittag hatten wir bei der "Herdade da Comporta" eine Weinprobe gebucht. Erst wurde uns einiges zum Weingut erklärt: Herdade da Comporta ist eine der größten landwirtschaftlichen Betriebe Portugals, das Anwesen erstreckt sich über elftausend Hektar. Das Klima, der kalte Winter und heiße Sommer, sind ebenso speziell wie der sandige Boden. Alles wird per Hand gemacht, keine Maschinen werden in den Weinreben eingesetzt. Sie brauchen weniger Schadstoffe und erhalten so hochwertigere Weintrauben.
Dann hatten wir die Weinprobe mit einer kleinen Snackplatte. Verschiedene Rot- und Weißweine wurden uns nacheinander gebracht und wir schmeckten den Unterschied zwischen den im Stahlkessel und den in Holzfässern gelagerten Weinen. Sehr interessant. Aber so richtig überzeugt hat uns keiner der Weine, also durften sie beim Weingut bleiben. Nach 10 Minuten Fußmarsch waren wir wieder beim Heim.
Die Stadt Comporta stellt ihren Markplatz für Camper kostenlos zur Übernachtung zur Verfügung und so standen wir mit 19 anderen Wohnmobilen hier. Wir hatten sogar einen windgeschützten Platz erwischt, denn in der Nacht kam zum Sturm auch noch reichlich Regen dazu.
02.04.2025
Da nun heute der angekündigte Regen wirklich auf unser Dach prasselte, bleiben wir noch eine weitere Nacht in Porto Covo.
Auch auf dem Campingplatz stehen viele Eukalytusbäume, die ein Viertel der gesamten Waldfläche Portugals ausmachen. Eukalyptuszellstoff wird in ganz Europa zur Herstellung von Toilettenpapier, Papierrollen und Alternativen zu Plastik verwendet. Leider verbraucht der Eukalyptus viel Wasser und ist sehr anfällig für Feuer. In der Algarve, der südlichsten Region Portugals, werden im Rahmen eines Programms von Bränden betroffene Gebiete hauptsächlich mit zwei Baumarten aufgeforstet: Der Korkeiche und dem Erdbeerbaum. 54 Prozent der weltweiten Korkproduktion entfallen auf Portugal und die Früchte des Erdbeerbaums werden zur Herstellung des Likörs Aguardente Medronheira verwendet. Diese beiden Baumarten verbrauchen nicht so viel Wasser und sind feuerbeständiger. Aber es ist ein Balanceakt zwischen der Industrie (die sagt, dass derzeit ein Mangel an Eukalyptus herrscht) und den verschiedenen Nachhaltigkeitszielen. So hängt es von der jeweiligen Regierung ab, wie mit dem Thema Eukalyptus umgegangen wird.
Am Nachmittag gingen wir zum Essen in die kleine Stadt und probierten das typisch portugiesische Gericht „Migas de Camarao“, das eine Art Brot-Omelette ist. Es besteht aus mit Olivenöl und Brühe angefeuchtetem altbackenem Brot und war in unserem Fall mit Shrimps angereichert. Vom Geschmack her war es ein bisschen fade, mehr Gewürz wär besser gewesen. Am besten gefiel uns das Nudelholz über dem Kücheneingang mit der Inschrift „Beschwerdebuch“.
01.04.2025
Mal wieder ein Tag, wo das Wetter besser war, als die Vorhersage. Es sollte heute immer mal wieder leicht Regnen. Hat es aber nicht.-)
Wir sind dann heute zu einem Wandergebiet gefahren und zum Wasserfall "Rocha de Agua d'Alto" gewandert. Die Wanderung führte uns durch eine Plantage von Korkeichen, entlang des Weges standen Eukalyptus und die Lack-Zistrose mit ihren wunderschönen Blüten.
Die Korkeiche ist immergrün, erträgt Dürre, wird 10-20 Meter hoch. Die erste Ernte erfolgt nach 12-15 Jahren, den besten Kork erhält man bei der 2.-4. Ernte, wobei alle neun bis zwölf Jahre geerntet werden kann.
Die Lack-Zistrose wird bis 2,50 Meter groß, die Blüten haben einen Durchmesser von etwa 8 cm, die weißen Blütenblätter sind leicht knittrig, an der Basis ist ein violetter Fleck zu sehen und in der Mitte die gelben Staubblätter. Im ganzen Wald leuchteten die vielen weißen Blüten.
Es ging auf unserer Wanderung so manches Mal steil bergab und bergauf, dann hörten wir den Wasserfall plätschern. Das Wasser fällt etwa 17 Meter in die Tiefe, wobei wir den unteren Teil nicht sehen konnten. Der Wanderweg sollte dann direkt an den steilen Felsen des Falles hinuntergehen, aber das erschien uns doch für uns zu kraxelig. Also gingen wir auf demselben Weg zurück, am Ende waren wir 8 km durch die schöne Landschaft gewandert.
Ein paar Kilometer Fahrt war es nur noch bis zum Campingplatz im Ort Porto Covo. Das ist ein kleiner, beschaulicher Ort am Atlantik, nach Pizza und Eis als Nachtisch guckten wir uns noch den kleinen Strand an, auf den Klippen gab es eine Aussichtsplattform mit reichlich Bänken.
Nach nochmals 5 km waren wir wieder am Heim, wo wir ein Vogelnest in einem unserer Reserveräder an der Heckwand entdeckten. Wo und wer das gebaut hatte, wir wissen es nicht. War aber ein gut gewählter Ort für ein Nest, reichlich Platz und immer trocken.
31.03.2025
Die Sache mit dem Strandtag hatten wir noch nicht so ganz aufgegeben. Also auf ein Neues: Aber, auch hier wieder, eigentlich durften wir wieder nicht auf dem Parkplatz stehen. Haben wir diesmal trotzdem gemacht. Wir wollten dann erstmal ohne Strandausrüstung gucken, ob das was für uns ist. Zuerst mussten wir durch ein Gewässer, das von laut quakenden Fröschen bewohnt wird. Macht uns nix, also Schuhe und Socken aus und hindurch (das Wasser ging nur bis zur Mitte der Wade). Dann mussten wir über eine großflächige Dünenlandschaft, der Wind wehte heute ordentlich, also gab es auch reichlich Sand in der Luft. Nach 10 Minuten Fußmarsch waren wir immer noch nicht in Wassernähe, da drehten wir um, kein Bock auf solche weiten Wege.
Da alle anderen Strände auf der Landkarte sehr klein erschienen, sind wir weiter nach Norden gefahren. Unterwegs fuhren wir durch Pinien- und Eukalyptusalleen. Die hügelige Landschaft war sehr grün, aber nicht spektakulär. Für die Nacht sind wir auf einem Camping beim Ort Zambujeira do Mar und stehen unter einem Eukalyptusbaum, der sehr gut duftet.
30.03.2025
Heute war ein Strandtag angedacht. Aber, wie das so ist mit den Plänen. Der ausgesuchte Strand war, als wir ankamen, sehr klein und es war gerade Flut, also nur nasser Sand. Auch hatten wir nicht bedacht, dass man bei einer Küste mit hohen Klippen häufig oben parkt und runter laufen muss. Das war jedenfalls nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Der zweite Strand hatte zwar einen Parkplatz nahe dem Wasser. Aber hier durften Wohnmobile nicht einmal tagsüber parken.
Also ging es dann direkt zum „Cap von Sao Vicente“, das ist der südwestlichste Zipfel von Europa. Das ist auch der Ort, wo es die "Letzte Bratwurst vor Amerika" gibt. Ein deutsches Ehepaar hat hier vor vielen Jahren einen Imbiss eröffnet, der inzwischen Kult ist. Es gibt nur Thüringer, fränkische Bratwurst oder eine Bockwurst im Brötchen. Der Imbiss ist gut besucht und meist muss man anstehen, wenn man eine Bratwurst möchte. Dazu gibt es dann noch ein Zertifikat über den Besuch.
Der Leuchtturm hier ist in der Vorsaison geschlossen, da blieb also nur angucken von draußen. Wir sind dann noch ein bisschen auf dem Klippenrand gelaufen, es ist immer eine Steilwand, ans Wasser kommt man nicht. Aber der Bewuchs zwischen den vielen Steinen war schon beeindruckend, weil es so viele verschiedene Pflanzen sind.
29.03.2025
Auf dem Weg zur Stadt Lagos haben wir einen Abstecher zu einem kleinen Ort gemacht, in dem es unglaublich viele Storchennester gibt. Auf einer eingezäunten Wiese neben der Straße stehen in kurzem Abstand niedrige Bäume einer ehemaligen Plantage und darauf sind die Storchennester gebaut. Aber auch die Strommasten sind ein guter Platz für ein Nest. In jedem Nest liegt ein brütender Storch, der andere steht und putzt sein Gefieder. Selbst in der Luft kreisen noch reichlich Störche.
Danach fuhren wir dann zur Stadt Lagos, die auch am Atlantik liegt. In der Nähe der Altstadt gibt es einen Campingplatz, da haben wir einen Platz für die Nacht gefunden.
Zunächst sind wir aber Richtung Leuchtturm gegangen, der ganze Landzipfel heißt "Ponta de Piedade" (Spitze der Barmherzigkeit). Breite Holzbohlenwege führen durch die schöne Landschaft, an verschiedenen Aussichtspunkten sieht man auf das blaue Meer mit den einzelnen Felsen. Einige haben einen Durchbruch, der gern von den vielen Booten und Kanuten zur Durchfahrt genutzt wird. Eine sehr malerische Küstenlinie. Der Leuchtturm ist eher ein kleines Gebäude, den kann man aber nicht besichtigen. Auf dem Rückweg ging Martina 183 Stufen hinab zur Wasserlinie, dort gibt es einen Bootsanleger, aber in diesem Augenblick legte keines an. Also wieder hinauf geschnauft.
Eine kurze Pause am Heim, denn für ein Abendessen war uns 15.30 Uhr doch zu früh.
Später gingen wir noch in die Altstadt, eigentlich eher eine Fußgängerzone mit vielen Restaurants und Shops, die, obwohl Samstag, noch geöffnet hatten. Größere Touristenstadt halt. Unser Essen bei einem Italiener war so naja, aber hinterher gab es noch eine leckeres Eis bei einer italienischen Eisdiele.
Am Ende des Tages kamen gut 11 Kilometer Fußmarsch zusammen.
28.03.2025
Portugal ist echt ein Land der kurzen Wege, denn wir erreichten den Wohnmobilstellplatz am "Praia da Falésia" nach 40 km.
Der Strand von Falésia ist ein schöner Strand der Algarve, denn er hat goldgelben Sand und das Wasser leuchtet türkisblau. Aber das Beste sind die roten Felsklippen die sich auf einer Länge von 8 km erstrecken. Diese einzigartige, aber empfindliche Felslandschaft setzt sich aus roten Lehm- und Sandsteinschichten zusammen, die von strahlend weißen Sandadern durchzogen werden. Die zerklüfteten Klippen gehören zu einem Naturschutzgebiet und man kann auf den Pfaden oben auf den Klippen wandern, die Ausblicke sind einfach toll, gerade auch bei dem strahlend blauen Himmel und der nur leichten Brise. Es blühen auch gerade viele Blumen wie Ginster oder Mittagsblumen. Dazu der Duft der Pinien.
Wir haben unseren Rundweg (es ging immer bergauf - bergab) bei den höheren Klippen begonnen, so nach und nach wurden sie niedriger. Ein besonderer Punkt war der "Shark Fin Point", der Haifischflossenpunkt. Dort steht ein natürlich gewachsener Busch, der durch den stetigen Wind vom Meer wie eine Haifischflosse geformt wurde.
Nach knapp 4 km konnten wir bequem den Sandstrand erreichten. Die kontinuierliche Erosion der Klippen sorgt für eine natürliche Sandzufuhr zum Strand. Das Gehen im Sand war dann anstrengender als gedacht, also machten wir eine Pause und schauten dem Angelwettbewerb mit 40 europäischen Teilnehmern zu. Allerdings war wohl gerade kein Fischschwarm in der Nähe, es wurden kaum Fische geangelt.
Die roten ausgewaschenen Klippen sahen von unten auch grandios aus, da weiß man dann auch, warum man doch immer beim Gehen oberhalb etwas Abstand zum Rand halten sollte.
Ausgepowert erreichten wir unser Heim und genossen leckeres belegtes Baguette und Espresso.
27.03.2025
Nur 300 Meter von unserem Campingplatz entfernt liegt die Haltestelle, um mit einem Wassertaxi durch die Lagune nach Faro zu fahren. Es gibt einen Fahrplan mit den Abfahrtszeiten, für 4 € pro Person kommt man hin und zurück, die Fahrt dauert etwa 25 Minuten.
Man steigt direkt an der Altstadt aus, das ist perfekt. Durch ein kleines gemauertes Tor läuft man direkt auf die Kathedrale von Faro zu (Sé Catedral de Faro). Der Turm ist unverputzt und ein schmaler Treppenaufgang führt hinauf. Oben steht man neben dem dreigeteilten Glockengiebel, ein Wetterhahn zeigt die Windrichtung an. Die Häuser der Altstadt haben, im Gegensatz zu den Häusern in Cádiz/Spanien, Ziegeldächer und keine Dachterrassen.
Die von außen sehr schlicht gehaltene Kathedrale hat ein etwa 35 Meter langes dreischiffiges Langhaus (teilweise Baustelle/Gerüste) und verfügt über mehrere Seitenkapellen. Diese sind, weil römisch-katholischer Bistumssitz, sehr üppig mit Gold, Engeln und der Jungfrau Maria gestaltet. Uns war das ein bisschen zu viel an Schmuck. An vielen Wänden der Kapellen befinden sich die "Azuléjo-Kacheldekore" aus dem 17. Jahrhundert. Eine für uns ungewöhnliche Kombination.
Die Orgel der Kathedrale wurde vom norddeutschen Orgelbauer "Arp Schnitger" in den Jahren 1715/16 gebaut. Er war einer der berühmtesten Orgelbauer seiner Zeit.
Danach ließen wir uns durch die Altstadt treiben, die Häuser in den verwinkelten Gassen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Langsam stellte sich Hunger ein, bei einem Restaurant mit vielen nett gedeckten Tischen kehrten wir ein. Bei einem Paar hatten wir ein interessantes Gericht gesehen, fragten sie, was es ist und wir bestellten uns auch "Cataplana da Vila".
Die Cataplana ist ein portugiesischer Kupfer- oder Eisentopf mit dicht schließendem Deckel und zwei Griffen. Das Wort Cataplana wird aber auch für das Essen, das in diesem Gefäß zubereitet wurde, genutzt.
Unsere Cataplana enthielt neben Languste, verschiedenen Muscheln und Fisch auch Kartoffeln und Paprikastücke und es war in einem pikant gewürztem Sud gegart. Würden wir sofort wieder bestellen.
Durch das alte Stadttor gingen wir am Nachmittag zum Anleger für das Wassertaxi und fuhren zurück, es war ein toller Ausflug nach Faro.
26.03.2025
Portugal hat eine 1.224 km lange Landesgrenze im Osten und Norden zu Spanien, im Westen und Süden liegt der Atlantische Ozean, Küstenlänge etwa 1.700 km.
Zu Portugal gehören auch die Inselgruppen Madeira und die Azoren im Atlantik. Der westlichste Punkt von Kontinentaleuropa befindet sich in Portugal, da wollen wir natürlich auch noch hin. Viele sehr schöne Strände soll es geben, aber auch Berge und Eukalyptus- und Pinienwälder. Bekannt ist Portugal auch für seinen Portwein und die Korkbäume. Auch sind wir sehr gespannt, was uns die portugiesische Küche an kulinarischen Köstlichkeiten bietet.
Wir starten in Portugal an der südlichen Küste, die Region heißt Algarve. Auf den Plantagen neben der Straße sind Orangen- und auch Avocadobäume. Daneben sind viele Pflanzungen mit riesigen Planen abgedeckt, beim Vorbeifahren sieht es aus wie Brombeeren. Zunächst fahren wir am Ort Faro vorbei um zum Strand von Faro (Praia de Faro) zu gelangen, dort bleiben wir auf dem Campingplatz für 2 Nächte.
Den heutigen Tag haben wir lesend am Strand verbracht, der aus einem feinen gelben Sand besteht. Der doch noch kühle Wind wehte ausnahmsweise mal schwach, ein blauer Himmel ohne Wolken. Nur ins Wasser wollten wir nicht, war uns doch zu kalt dafür. Dieser Tag war Entspannung pur.
Vor Portugal waren wir in Spanien