Südafrika, Oktober 2022 bis Dezember 2022

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Vor Südafrika waren wir in Simbabwe

 

19.10.2022

 

Wir haben es geschafft, sind in Südafrika und sogar schon bis zum Ort Polokwane gekommen, in dem auch die Werkstatt ist, die unser Getriebe reparieren soll. Zum Glück hat der dritte Gang im Heim gehalten und wir konnten mit eigener Kraft anreisen.

Der Grenzübergang Simbabwei/Südafrika war schon speziell:

In Simbabwe gibt es jetzt eine Gebühr für Minibusse und Reisebusse. Obwohl wir zu keiner der beiden Kategorien gehören, weil wir ein privates Fahrzeug nutzen, haben sie von uns einfach mal 80 US-Dollar für Reisebusse berechnet. Großer Protest unsererseits. Also wurden wir wieder nach draußen geschickt, um das mit einem anderen Mitarbeiter zu klären. Das war der Moment, wo wir dann die Hilfe von einem der sich aufdrängenden Begleiter in Anspruch genommen haben. Nach langem hin und her, zwei Telefonaten des Mitarbeiters mit seinem Manager, haben sie uns nur noch 40 US-Dollar berechnet. Unser Begleiter erklärte uns, das sei zwar immer noch nicht richtig, aber das kriegen wir nur korrigiert, wenn wir ganz viel Zeit haben. Hatten wir aber nicht. Wir wollten ja weiter und haben dann die 40 Dollar bezahlt. 

Nun gut, wir fuhren über die Brücke und das Einreiseprozedere für Südafrika nahm ihren Lauf. Bei dem Büro, wo der Reisepass mit dem Einreisestempel versehen wird, war nach kurzer Prüfung Schluss. Die Beamtin sagte, wir benötigen ein echtes Visum von der Botschaft in Berlin. Anders geht das für Deutsche nicht. Aber netterweise rief sie ihre Chefin an, wir gingen dann gemeinsam zu einem parkenden Auto, da saß die Chefin drin und machte wohl gerade Mittagspause. Aber sie befragte ihr Handy nach Gesetzestexten und diskutierte mit der anwesenden Beamtin. Schließlich folgten wir der Chefin in ihr Büro und sie las nochmals nach. Endlich kam sie zum Ergebnis, dass wir als Deutsche 90 Tage lang das Land bereisen dürfen. Zurück zum ersten Büro und wir bekamen unsere Stempel. Wir vermuten, die Beiden haben übersehen, dass der Computer unser Visum abgelehnt hat, weil wir in den letzten 12 Monaten ja schon ein 90 Tage Visum hatten, mehr ist nämlich nicht vorgesehen. Aber manchmal hilft es, die Dinge einfach laufen zu lassen.-)

Nach gut zwei Stunden waren wir in Südafrika. 

Dann noch 200 km im dritten Gang über die N1 gebraust und schon waren wir in Polokwane, morgen früh um 8 Uhr haben wir den Termin in der Werkstatt.

Am Abend sind wir schon um 19.15 Uhr nach drinnen gegangen, weil uns bei 22 Grad und Wind einfach zu kalt draußen war. So was passiert, wenn es die letzten Wochen immer so um die 35-40 Grad warm war.

 


20.10.2022

 

So, heute früh waren wir dann um 8.00 in der Mercedes-Werkstatt.

Nach der ersten Diagnose war man der Meinung, dass ein Ölfilter- und Ölwechsel des Getriebes das Problem lösen wird. Man müsste dann nur noch einen neuen Deckel bestellen, und dann wären wir Montag fertig.

Da wir nicht auf den Deckel warten wollten haben wir sie gebeten, das Öl und den Filter doch schon mal vorab zu wechseln, wissend, dass es dann ein zweites mal gewechselt werden muss, wenn er Deckel getauscht wird.

Das wurde dann gemacht. Und dann war klar, dass das nix war. Das Problem war immer noch da.

Der nächste Vorschlag war dann, ein Getriebe aus Europa liefern zu lassen, da unser Getriebe in ganz Afrika nicht vorrätig ist. Lieferzeit früher mal 4 Wochen, aktuell (bei den Logistikproblemen mit Fracht auf dem Weltmarkt schwer zu kalkulieren) eher 8 Wochen.

Das fanden wir dann gar nicht lustig und haben gefragt, warum man nicht einfach repariert statt zu tauschen. Dabei haben wir darauf verwiesen, dass es doch im Ort eine Werkstatt gibt, die sich auf Getriebereparaturen spezialisiert hat. 

Das ist es dann geworden. Mercedes managt das ganze, aber faktisch steht das Heim jetzt bei dem Getriebespezialisten, der das bis Dienstag repariert haben will.

Wir haben uns dann erst einmal einen Mietwagen und ein Zimmer besorgt. Die Unterkunft, die wir eigentlich wollten war heute dann doch nicht verfügbar, so dass wir jetzt für eine Nacht erst einmal in einer anderen Unterkunft untergekommen sind. Morgen wechseln wir dann.

Zum Essen sind wir dann in das Fishmonger gegangen. Ein Kette, die an mehreren Plätzen hier in Südafrika vertreten ist. Und was sollen wir sagen. Wir haben den besten Fisch gegessen, den wir in den 6 Monaten hier unten hatte. Wirklich lecker,

Da wir hier noch eine Woche vor Ort sein werden hat uns das Restaurant bestimmt nicht zum letzten mal gesehen.

 


21.10.2022 bis 23.10.2022

 

Die Stadt Polokwane, in der wir die nächsten Tage bleiben werden, wurde in den 1880er Jahren gegründet. Es war die Zeit des Goldrausches und der Ort hieß bis 2005 Pietersburg. Diese Änderung der Ortsnamen findet in Südafrika überall statt. Hintergrund der Umbenennung ist das Bestreben der südafrikanischen Regierung, sich von alten Kolonialnamen zu trennen. Die Europäer gaben ihren Wohnorten einen Namen, der sich oft vom Vor- oder Nachnamen ableitet oder an ihren ehemaligen Wohnort erinnert. Die neuen Namen kommen meist aus den  Bantusprachen und sollen so das neue Südafrika repräsentieren. So kommt Polokwane aus dem Nord-Sotho und heißt "Ort der Sicherheit". 

Die Stadt liegt auf 1300 Metern Höhe und hat selbst im Sommer kaum mehr als 26 Grad tagsüber, nachts etwa 15 Grad. Wir sitzen hier also Abends durchaus mit einer Jacke draußen, was nach den letzten Monaten schon arg ungewohnt ist.

Die Straßen im Ort sind gesäumt von wunderschön lila blühenden Jacaranda-Bäumen. Das Zentrum von Polokwane besteht aus vielen Einbahnstraßen, so dass man ohne Navi völlig aufgeschmissen ist. Aber die Einbahnstraßen haben nicht nur eine Fahrspur, nein, mindestens zwei, oft aber sind sie auch vierspurig. Aber das hält uns nicht davon ab, hier mit unserem kleinen Mietwagen herumzufahren.

So haben wir die Werkstatt für Getriebereparatur besucht, jede Menge Teile lagen schon abgebaut um unser Heim herum. Vorsichtige Prognose, es wird vielleicht am Mittwoch (und nicht Dienstag wie zuerst gesagt) repariert sein. 

Dann haben wir verschiedene Einkaufszentren aufgesucht. In einem konnten wir tatsächlich das kaputte I-Pad reparieren lassen. Überall in den Gängen und Supermärkten ist es weihnachtlich dekoriert. Schon merkwürdig bei der warmen Temperatur. 

Wir haben jetzt ein Zimmer im Gästehaus "African Roots", vor unserer Tür ist noch ein überdachter Bereich mit Tisch und Stühlen, da können wir schön sitzen. 

Am Samstag waren wir nach einem Regenguss Pizza essen, denn hier in Südafrika gibt ja auch wieder Salami (gab es in Sambia nicht) und Uli hat eine kleine dreistöckige Pizza mit süß-scharfer Hähnchenfüllung probiert, sehr lecker. 

In der Nacht hat es heftig geregnet aber am Sonntag scheint die Sonne wieder.

 


28.10.2022

 

Das Heim fährt wieder!

 

Heute kamen wir gegen 11 Uhr bei Mercedes an und das Heim war schon fertig. Es dauerte dann noch etwas, die EDV war abgestürzt und die Fahrertür ging nicht mehr von innen um, aber um 14:00 sind wir dann losgekommen.

Das Fazit zur Werkstatt ist gemischt. Zum einen hat sich der Preis der Reparatur gegenüber der ersten Schätzung verdoppelt. Die entdeckten defekten Stoßdämpfer bleiben kaputt, weil es in Afrika keine Ersatzteile dafür gibt, gegen die einfrierende Klimaanlage kann man nichts machen und die Handbremse dröhnt immer noch. Hoffen wir mal, dass sie (die Werkstatt) zumindest hilft, einen Teil der Reparaturkosten von Mercedes zurück zu bekommen. Ein defektes Getriebe nach 3 Jahren / 50.000 km sollte ja nicht sein. 

Wir sind dann los eine ausführliche Probefahrt machen.

Östlich von Polokwane liegt die waldreiche Gebirgsgegend Letaba. Die beginnt in dem Bereich des Ortes Haenertsburg und längs der Straße stehen Pinien und Eukalyptus. Die Landschaft war durch die Berge und Bäume sehr abwechslungsreich. Wir folgten der R71 weiter durch das Magoebaskloof-Tal und über den Magoebaskloof Pass mit seinen 1400 Höhenmetern. Die Straße schlängelt sich, mehrmals wird auch vor dichtem Nebel gewarnt. Aber heute schien die Sonne, nur in der Ferne tauchten graue Regenwolken auf. Wir legten einen Stopp beim Magoeblaskloof-Café ein und aßen dort die beste Pizza seit wir unterwegs in Afrika sind. Leider fanden wir keine geeignete Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe und so sind wir die knapp 80 km wieder bis Polokwane zurückgefahren. Morgen können wir dann hier im Ort unsere frischen Vorräte auffüllen.

Fazit der Probefahrt: Das Getriebe funktioniert!

 


29.10.2022

 

Nach unserem Frühstück und Einkauf in der "Mall of the North" in Polokwane sind wir nur 10 km bis zum Wildreservat des Ortes gefahren. Der Park ist 3250 Hektar groß und beheimatet 52 Wildtierarten. Es gibt auch zwei Wanderwege, einer geht längs durch den Park und ist in einer Richtung 21 km lang. Wir haben uns für den Rundweg von 5,5 km Länge entschieden. Die Landschaft besteht aus Grasland, Dornenbüsche und Akazien. Wir konnten auf das Peter-Makabe-Stadion blicken, das extra für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 für vier Gruppenspiele gebaut wurde. An Tieren haben wir eine große Herde Gnus, ein paar Impalas, einige Perlhühner, zwei Strauße, eine Schildkröte und jede Menge Ameisen gesehen. Es tat gut, endlich mal wieder etwas Bewegung zu haben.

Die Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz des Reservates, aber dieser ist eingezäunt, so dass wir keinen nächtlichen Tierbesuch erwarten. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


30.10.2022

 

Heute ging es flott voran auf der Autobahn N1 bis nach Pretoria. Es war ein bisschen wie auf der deutschen Autobahn. Immer vierspurig, guter Straßenzustand. Prima, um schnell von A nach B zu kommen. Aber auch irgendwie langweilig. Überhaupt haben wir festgestellt, dass Südafrika, nachdem wir in Sambia waren, schon sehr nah an Europa ist. Wir finden das hier grad sehr wenig spannend, sind mal gespannt, ob sich das wieder ändert, wenn wir den Großraum Johannesburg verlassen.

Heute mittag sind wir bei "Der Zuckerbäcker" eingekehrt, der mit deutschen Backwaren und Speisen wirbt. Wir haben uns mit Schokoladen- und Bienenstichtorte verwöhnt, die wirklich lecker und nicht so süß waren. Danach waren wir satt und haben auf das 1kg Eisbein mit Sauerkraut verzichtet. (Ja ja, oben meckern "langweilig" und dann das…) 

Zur Nacht sind wir auf dem Nkwe-Campingplatz, den kennen wir schon von unserem Aufenthalt im Juli. 

Nach dem Parken hat Uli erstmal unseren 8. Reifenschaden repariert (mal wieder eine lange Schraube) und dazu das Reparaturset benutzt, dass wir in Mporokoso/Sambia gekauft haben. Wir sind mal gespannt, ob die Luft im Reifen bleibt.

Morgen steht dann eine Ersatzteil- und Reparaturrunde in Pretoria / Johannesburg an. Wenn wir schon mal in der Nähe von Großstädten sind, versuchen wir mal den Stau zu dem Thema aufzuarbeiten.

 

 

 

 


31.10.2022

 

Als erstes haben wir heute die Drohne zur Reparatur abgegeben. Nachdem sie den Schaden begutachtet hatten, dauert es jetzt nicht die 4-6 Stunden, sondern leider bis Mittwoch, sie mussten noch eine Kamera bestellen. Hängen wir wieder mal fest.

Dann ließen wir den Reifen reparieren: Kostete nichts, weil er nicht versprechen konnte, dass die Reparatur hält. 

Danach suchten wir "Die Brotstube" auf, die deutsche Bäckerei kannten wir bereits vom Juli. Wir aßen Kartoffelsalat mit Bockwurst und kauften Vollkornbrot. Das Weihnachtsgebäck liessen wir noch liegen. In der danebenliegenden Schlachterei wollten Mettwurst und 2 Pakete Matjes mit uns reisen (mal sehen, wie lange....).

Anschließend ging es um die Erneuerung unserer Stoßdämpfer. Der rausgesuchte Laden repariert sie nur bei kleineren Fahrzeugen. Und die von Uli ausgesuchten Stoßdämpfer für schwerere Vehikel gibt es, natürlich, in ganz Südafrika nicht. Nun sind sie in den USA bestellt, dauert angeblich 10 Tage. Geliefert werden sie an einen Campingplatz in Kapstadt, der Besitzer nimmt netterweise Pakete von Reisenden an und verwahrt sie bis sie abgeholt werden.

Heute Abend gab es schon mal Matjesbrötchen und wir teilten uns das letzte Bier, nachdem das Gewitter vorbei gezogen war.

 


01.11.2022

 

Als wir nach Einkäufen zu unserem Heim zurückkamen, war eine große Öllache unter dem Motor. Das sah nach undichtem Getriebe aus. Wir sind daher zu RDG Pretoria gefahren, die Firma hatte ja in Polokwane unser Getriebe repariert. Sie stellten fest, dass das Getriebeöl aus den beiden Anschlüssen zur Getriebeölkühlung am Getriebe herausläuft. Die Jungs wechselten den O-Ring und füllten Öl nach. Ärgerlich, dass sie dafür Geld wollten, Garantie RDG gilt nur in Polokwane…

Neben der RDG Werkstatt gab es lecker Burger, da haben wir dann gleich noch gegessen. Nach unserem Essen wollten wir 9 km zu einem Campingplatz fahren. Nach 5 km ging nichts mehr, wieder ging keine Kraft mehr vom Motor zu den Rädern. Wir also an den Rand der 5-spurigen Straße gerollt. Unter dem Auto war ein riesiger Ölfleck. Also riefen wir bei der Firma an und um 17 Uhr kamen sie dann zu dritt um den Schaden zu beheben (an der belebten Straße - beachtlich). Sie haben die Anschlüsse für die Kühlleitungen des Getriebes getauscht, Öl nachgefüllt und uns zur Probefahrt um den Block geschickt.

Wir haben sie dann von unterwegs angerufen, standen mitten auf einer vierspurigen Straße an der Ampel und wieder ging nix mehr.

Sie haben uns dann zur nächsten Bushaltestelle geschleppt. Öl hatten wir aber keines verloren. Und, auf einmal ging alles wieder. Wir sind dann zusammen zurück zur Werkstatt gefahren. Dort haben sie die Fehler aus den Steuergeräten ausgelesen. Aber da war nichts mit Getriebebezug. Die Fehlermeldungen wurden gelöscht. Dann noch eine Probefahrt. Keine Fehlermeldungen mehr.

Naja, wir sind mal gespannt. Noch schnell zum oben erwähnten Campingplatz. Da dann Diskussion an der Einfahrt mit der Security. „Keiner im Büro mehr da, ihr könnt nicht mehr rein“. Nach kurzem hin und her waren wir dann doch drin.-)

 


02.11.2022

 

Heute früh haben wir erst einmal mit den gestern gekauften Teilen das Autoradio wieder zum Laufen gebracht.

Weiter ging es dann zum geplanten Übernachtungsplatz in der Nähe der Werkstatt, die die Drohne repariert. Gedacht auch als Probefahrt, ob das Getriebe jetzt dicht ist.

Schnell noch bei einer Autowäsche gestoppt.

Dann hatte das Heim plötzlich eine „Wasserallergie“. Es sprang nicht mehr an, als wir zum Waschen vorfahren wollten. Gestern kein Öl, heute kein Wasser,… ganz schön zickig das Heim.

Schnell die Fehlermeldung ausgelesen. Wieder das Masseproblem der Dieselpumpe. Hatten wir bis vor 10 Wochen ja schon zwei / drei Mal. Nach dem Einsatz von Kontaktspray war da bis heute Ruhe. Hier ging jetzt aber nichts mehr.

Gut, wir sind noch in Pretoria, also keine weiten Wege. Mal eben den Mercedes Support angerufen, gibt es auch hier. Die organisierten jetzt die Problemlösung. Aber Mercedesmäßig. Es wird kein Techniker geschickt, der sich das vor Ort ansieht. Sondern als Erstes wird ein Abschlepper organisiert. Der ist dann nach rund 3 Stunden vor Ort. Dann geht es zur Werkstatt.

Heute gab es für uns dann auch gleich einen echten Tieflader Sattelauflieger als Abschlepper. 

Wir waren dann gegen 16:00 Uhr bei Mercedes. Hier reichte es heute nur noch zur Annahme, da die Werkstatt um 17:00 schließt. Nun übernachten wir günstig auf dem Werkstatthof, morgen früh um 8:00 geht es weiter.

 


03.11.2022

 

Heute früh ging es, wie versprochen, um 8:00 in der Werkstatt los. Erste Vermutung des Technikers war, dass der Sensor der Dieselpumpe im Tank defekt ist. Das wäre arg blöd, weil wir schon wissen, dass es unsere Dieselpumpe in Afrika nicht gibt.

Aber er erklärte, dass er vom Motor aus beginnt den Fehler zu suchen. Tank ausbauen, um da zu prüfen kommt als letztes. 

Irgendwann musste dann der Fahrersitz wieder raus (hatten wir gestern gerade für die Fehlerbehebung des Radios draußen). Zusammen mit einem Elektroniker haben sie dann fast eine Stunde die Steuergeräte und Relais unter dem Sitz geprüft. Dann war ein verdächtiges Steuergerät gefunden. Das haben sie dann geöffnet, Korrosion gefunden (bestimmt als Folge unserer Flusspanne). Kurzerhand wurden die Kontakte gesäubert. Und, der Motor läuft wieder.

Sie haben dann auch gleich nochmal das Getriebe geprüft, ob es genug Öl hat und ob die Anschlüsse dicht sind. Zweimal positiv.

Zum Abschluss spendierten sie dann noch eine Wäsche für das Heim.

Wir sind dann los, die reparierte Drohne abholen und haben uns wieder auf dem Nkwe Camp in der Nähe einquartiert. Hier bleiben wir mal zwei Nächte stehen. Haben morgen keine Lust auf Probleme am Heim.-))

 


06.11.2022

 

Da sind wir dann doch etwas länger im Nkwe Camp geblieben. 

Wir haben einfach mal die Tage Ruhe ohne Probleme mit dem Heim genossen. Es gab hier einige Vögel zu beobachten. In dem nahen Schilf wohnen die Oryxweber und die Maskenweber. Das ist vielleicht ein Gezwitscher. In der Balz trägt der eigentlich wie ein Spatz gefärbte Oryxweber ein rot-schwarzes Federkleid und der Maskenweber ein gelbes. Sie kamen auf den Rasen vor unserem Heim um nach Nahrung zu suchen, scheint sie kennen die Krümelei der Camper. Das Farbspiel war wirklich beeindruckend. Auch ein Wiedehopf kam kurz vorbei. Andere Vögel hört man, aber sie tarnen sich perfekt in den mittlerweile belaubten Bäumen.

Zwischendurch hatten wir mal etwas Regen, aber meist konnten wir Abends noch im T-Shirt lange draußen sitzen.

Die Drohne fliegt (und vor allem fotografiert) auch wieder ordentlich. 

Jetzt sind wir mal gespannt, wohin es uns dann morgen verschlägt.-) Auf jeden Fall müssen wir mal wieder einkaufen, Obst und Gemüse gehen dem Ende entgegen. (Und das letzte Bier werden wir heute Abend trinken)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


07.11.2022

 

Heute haben wir unsere Ruhepause beendet. Das Wetter ist mittlerweile sehr durchwachsen, heute sind es nur knapp 20 Grad, dunkle Wolken, Gewitter und Regen begleiten uns seit ein paar Tagen. Wir haben in einem in einem sehr gut bestückten Super-Spar Lebensmittel eingekauft, waren nochmals bei der Brotstube (denn die Brötchen sind einfach lecker) und dem dazugehörigen Schlachter. 

Dann haben wir Pretoria in westlicher Richtung auf der N4 verlassen, überquerten die Magaliesberge und befinden uns jetzt am Rande des Ortes Maruleng ungefähr 1 km vor dem Eingangstor (Bakgatla Gate) des Pilanesberg Nationalparks. In den Park wollen wir morgen fahren und mal wieder "afrikanische" Tiere suchen und beobachten. Da für die Nacht nochmal viel Regen vorhergesagt ist, werden wir die endgültige Planung morgen früh machen (wie so oft....).

Das Getriebe scheint jetzt dicht zu sein, keine Feuchtigkeit unten drunter. 

 

 

 

 

 

 


08.11.2022

 

In der Nacht hat es richtig viel geregnet, begleitet von Donner und Blitzen. Nach dem Frühstück hat es nur noch genieselt und wir sind, wie geplant, in den Pilanesberg Nationalpark gefahren. Es gibt viele Rundwege mit Aussichtspunkten oder Picknickplätzen. Zu Beginn haben wir schon mal Impalas und Perlhühner gesehen. Mit etwas Geduld haben wir dann von einem Beobachtungshaus neben diversen Vogelarten auch ein Nashorn gesehen. Es war hinter all den grünen Büschen kaum zu erkennen. Im durch den vielen Regen der Nacht trüben Wasser des Sees schwamm dann ein Krokodil vor uns vorbei. Zwei Affen machten einen Riesenradau auf dem Metalldach des Beobachtungsstandes, obwohl ein Schild zur Ruhe aufrief.-)

Die Wege im Park sind gut gepflegt, teils Teer, teils unbefestigt, nach dem Regen auch mal mit Matsch und Pfützen. Aber, alles gut zu fahren! Berge und Täler prägen die Landschaft. Kleine Seen laden zum Beobachten der Tierwelt ein. An einem haben wir unsere Kaffeepause gemacht und praktischerweise auch, wie wir später wussten, den letzten Regenschauer des Tages abgewartet. Die Hippofamilie tauchte derweil einfach mal ab. Die Vögel zogen den Kopf ein. Als die Sonne wieder kam, waren auch die Maskenweber wieder aktiv. 

 

Danach gab es dann Tiere ‚satt‘: Wir hatten jede Menge Gnus, Zebras, viele Breitmaul-Nashörner (alle ohne Horn!), Giraffen, zwei Elefanten, vier faule Löwen, die einfach nur rumlagen, zwei Geparden und neben jeder Menge Impalas auch Leierantilopen. Aber auch bei den ganz kleinen war heute viel los, wir haben eine ganze Reihe an Mistkäfern gesehen, die fleißig ihre Kügelchen, wohin auch immer, gerollt haben.

Bei dem einen Elefanten war interessant zu beobachten, wie er einen jungen Baum aus der Erde gerissen hat. Er hat dann nur die Wurzeln gefressen, das Grün hat ihn gar nicht interessiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


09.11.2022

 

Heute haben wir noch einen weiteren Tag im Pilanesberg Nationalpark verbracht. Er ist 650 km2 groß, besteht aus Savanne und Buschland. In den 80er Jahren wurden im Rahmen der "Operation Genesis" über 6000 Tiere aus allen Teilen des Landes angesiedelt. Die bis dahin in dem Gebiet lebenden Leute wurden zwangsweise umgesiedelt.

Da der Park so groß ist, gibt es noch viele Strecken, die wir gestern nicht gefahren sind und die Landschaft mit den Bergen, die das Produkt eines Vulkanausbruchs vor 1200 Millionen Jahren sind, ist einfach schön.

Faszinierend sind auf jeden Fall auch die kleineren Tiere. Auf dem Weg lag ein Dunghaufen, der eine unglaubliche Menge an Dungkäfern angezogen hat. Einige waren schon fertig mit ihrer Kugel und rollten sie dann von der Straße in das Buschland. 

Unser erster Beobachtungsplatz lag wieder an einem aufgestauten See, abgestorbene Bäume mittendrin. Wir saßen schattig im Häuschen, eine angenehm kühle Brise wehte (heute wieder sonnig, 30 Grad) und wir beobachteten die Umgebung. Ein Maskenweber pflückte direkt vor unseren Augen grüne Fasern für sein Nest ab. Da kreischten Vögel plötzlich aufgeregt und eine (leicht hinkende) Löwin spazierte am Ufer entlang. Nur wenig später kam am gegenüberliegenden Ufer eine 5-köpfige Elefantenfamilie zum Trinken ans Wasser. Kaum waren die weg, kam ein einzelner Elefant den Hang entlang. 

Wir sahen heute außer den bereits genannten Tieren: Nashörner, Zebras, Kudus, Giraffen, Hippos im Teich, einen Graueisvogel und den blau-braunen Angola-Schmetterlingsfink (nur 12 cm groß) und, ganz am Schluss, sogar noch ein Warzenschwein. 

Tolle Landschaft mit vielen Tieren. Toll!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


10.11.2022

 

Heute haben wir den Tag auf dem Campingplatz verbracht.

Zum einen mochten wir uns nach zwei langen Tagen mit Fahrten durch den Park etwas erholen. 

Zum anderen macht unser Getriebe leider immer noch etwas Probleme. Beim Hochschalten im Schiebebetrieb ruckt es merklich im Heim. Das war vor der Reparatur nicht so. Heute haben wir dann klären können, das wir zur Prüfung nicht zurück nach Polokwane müssen, sondern das in einer Werkstatt in Johannesburg erfolgen kann. War auch ein etwas längerer Prozess,….an dem Thema sind wir seit einer Woche dran.

Da sind wir mal gespannt, ob wir grad zu sensibel sind, oder ob da doch nochmal nachgearbeitet werden muss. 

Wir werden berichten!

 


11.11.2022

 

Und es gibt sie doch, die Wunderheilung!

Vom Pilanesberg Nationalpark sind wir nach Johannesburg zur Werkstatt, wo man sich um unser Getriebeproblem kümmern sollte. Schon auf der Fahrt dorthin hatten wir keine Probleme mehr mit dem Getriebe, es hat ganz geschmeidig geschaltet.

Das war auf der halbstündigen Probefahrt mit dem Mitarbeiter der Werkstatt auch nicht anders. Tja, stellt sich die Frage, ist das dauerhaft ok, oder verstellt sich das Heim nur aus Sorge vor der Werkstatt. Wir werden das mal beobachten, glauben aber erst einmal daran, dass nun alles ok ist.

Damit sind wir ganz ungeplant schon mittags aus Johannesburg losgekommen, wir hatten ja mit einem Aufenthalt von ein paar Tagen gerechnet. 

Also sind wir bei heftigem Regen mit Gewitter in Richtung Süden gefahren. Bis kurz vor Kroonstad begleitete uns das nasse Wetter, aber dann war es immerhin trocken von oben. Die Rezeption des Campingplatzes in Kroonstad hatte eigentlich schon um 16 Uhr geschlossen, aber die Angestellte war so nett und ließ uns noch um 16.15 Uhr rein und bezahlen. Wir sind jedenfalls die einzigen Übernachtenden hier auf dem Gelände, schon merkwürdig. Und das wir nicht auf dem Campingplatz stehen können, sondern aus Sicherheitsgründen im Bereich der Chalets, hat uns auch nicht grad ein gutes Gefühl gegeben. Aber, zwei Chalets  weiter haben eine Reihe von Polizisten übernachtet. Die hatten sogar ein gepanzertes Fahrzeug dabei. Muss dann ja eigentlich sicher sein.-)

 


12.11.2022

 

Alles blieb ruhig in der Nacht. Am Vormittag sind wir nach Bloemfontein gefahren (niederländisch für "Blumenbrunnen", benannt nach einer Farm, die 1840 an einer von Blumen umwachsenden Quelle erbaut wurde). Heute ist es die sechstgrößte Stadt Südafrikas. 

Wir haben uns das "Freshford House Museum" angesehen. Das Haus hat der Architekt John Edwin Harrison im Jahr 1897 für sich und seine Frau Kate Caroline entworfen und gebaut. Er hat 1895 aus gesundheitlichen Gründen seinen Wohnort in England mit Bloemfontein in Südafrika getauscht und kehrte 1897 nur für kurze Zeit nach England zurück um Kate Caroline Merchant zu heiraten. Das Haus in Bloemfontein wurde nach dem Geburtsort von Kate, Freshford, genannt. 

Freshford ist ein typisches Haus der oberen Mittelschicht in den 1890er Jahren in Bloemfontein. Es enthält neben dem edwardianischen Stil auch Elemente der späten viktorianischen Ära. Es zeichnet sich durch rote Backsteinmauern, Erkerfenster, eine offene Veranda und eine asymmetrische Fassade aus. Harrison lebte aber nicht lange mit seiner Familie im Haus, er hat es bereits 1902 wieder verkauft.

1982 wurde das Haus an das Nationalmuseum übergeben, restaurierte es vier Jahre lang und ab 1986 wurde es als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Um ihm den perfekten letzten Schliff zu geben, wurde ein Garten angelegt, der die spätviktorianische Ära widerspiegelt.

Wir hatten eine kleine Führung durch das Haus, durften drinnen aber nicht fotografieren, deshalb nur ein paar Bilder aus dem Prospekt. Es ist wirklich beeindruckend, wie wohnlich alles wieder restauriert wurde. Es gibt erstaunlich viele Zimmer, der Hausherr hatte ein Büro, wichtige Besucher durften auf dem plüschigen Sofa in der Diele warten, unwichtigere auf harten Stühlen. Ebenfalls im Erdgeschoss lag das Speisezimmer, mit Schiebetür, damit Männer und Frauen nach dem Essen getrennt ihre Gespräche führen konnten. Die Küche lag eine halbe Treppe abwärts. Auf dem Arbeitstisch war ein gußeisernes Waffeleisen (mit Herzchenwaffeln) ausgestellt, das Rezept auf dem Deckel war in deutsch. Im Obergeschoss teilten sich die beiden Kindermädchen das Zimmer neben dem Kinderzimmer. Das Schlafzimmer der Eheleute war riesig, es stand ein Sessel zum Handarbeiten am kleinen Tischchen und es gab sogar einen Schminktisch. Die Möbel stammen zwar alle aus der Zeit, aber nur die Brille oder Pfeife sind Originale des Hausherrn. Ein Spaziergang um das Haus herum rundete den Besuch ab.

Danach haben wir ein paar alte Gebäude in der Innenstadt entdeckt und wollten anschließend zum Essen zu einem italienischen Restaurant. Leider gab es zu den Parkplätzen ein Tor mit einer maximalen Durchfahrtshöhe von 2,80 Metern (wir sind 3,30 Meter hoch). Andere Parkplätze in der Umgebung gab es nicht. Also keine Pizza, stattdessen Vollkornbrot mit Käse, Schinken und ein Tomatensalat. Hat uns auch gut geschmeckt. 

Zur Nacht bleiben wir in der Nähe von Bloemfontein auf einem Caravanpark. 

 


13.11.2022

 

Nach dem Aufstehen heute früh haben wir erst einmal gesehen, wieviel es die Nacht geregnet hat. Gestern Abend war um uns herum alles trocken.

Heute sind wir gut 500 km über die N1 von Bloemfontein Richtung Südwesten bis Beaufort West gefahren. Die weiten Ebenen der Karoo, die wir dabei durchquert haben, waren immer zwischen 1200 und 1400 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist einfach faszinierend, hier über diese sehr weiten Bereiche zu fahren, immer wieder Bergketten am Horizont. Wenn man die eine Bergkette durchfahren hat sah man, wieder weit weg am Horizont, die nächste Bergkette.

Das war selbst beim Fahren einfach toll anzugucken.

Überrascht waren wir über den zahlreichen LKW Verkehr am heutigen Sonntag. Freitag und Samstag waren relativ wenige LKW auf der Strecke unterwegs. Aber da die LKW zum einen recht zügig fahren und die sehr langen Geraden auch immer gute Überholmöglichkeiten bieten war das nicht weiter störend. 

Abends haben wir dann auf einer Farm zwischen Schafen und Pferden übernachtet. 

 

 


14.11.2022

 

Auf dem Weg in den Südwesten sind wir heute von Beaufort West bis De Doorns gefahren. Die Strecke hat im ersten Teil sehr nach Wüste ausgesehen. Weite Ebenen, sehr trocken und grau / braun. Die Berge sahen eher wie große Dünen aus. Das änderte sich gegen Ende der Etappe wieder. Kurz vor unserem Tagesziel führte die Straße um einen Berg herum und wir wurden sehr an Südtirol erinnert. Ein großes grünes Tal zwischen den Bergen. Hier mit jeder Menge Weinreben. 

Das Weingut, auf dem wir jetzt stehen, liefert seine Weintrauben vor allem nach Deutschland. Die Trauben sind dann wohl bei Lidl zu finden. Wein produziert auf diesem Hof niemand.

Jetzt sind wir nach langer Zeit von immer über 1000 Meter üNN nun auf 400 Meter runter.

Beim Fahren auf den Nachtplatz haben wir uns dann noch einen 30 cm langen Riss in den Wohnaufbau gefahren. Es war sehr eng und beim Rangieren haben wir einen Balken übersehen, der unter einer Weinrebe über den Pfosten heraus ragte.

Nach Rücksprache mit unserem Wohnmobilbauer haben wir an dem Riss im GFK an beiden Enden ein Loch gebohrt, soll verhindern, dass der Riss größer wird. Das Ganze mit Panzertape abgeklebt. Nun werden wir es ein paar Tage beobachten. Wenn der Schaden nicht größer wird kommt eine Aluplatte auf den Schaden und der wird dann später in Deutschland repariert.

Unser Übernachtungsplatz liegt auf halber Höhe am Hang und wir haben einen tollen Blick auf das Tal und ein kleines Bächlein plätschert neben uns.

 


15.11.2022

 

Nachdem wir die letzten vier Tage über 1700 km gefahren sind haben wir heute früh beschlossen einfach mal stehen zu bleiben.

Nebenbei wurde das eine oder andere geputzt, ein Wasserfilter ausgetauscht,… halt ein paar Dinge, die auch mal gemacht werden müssen.

Wir wollen jetzt die nächsten Tage die Route 62 fahren. Mal sehen, ob das wirklich klappt, oder wir wieder den Plan ändern.-)

 


16.11.2022

 

Heute sind wir nur etwa 30 km bis zur Stadt Worcester gefahren, um den "Karoo Desert Botanical Garden"(Botanischer Garten der Karoo-Wüste) anzusehen. Der botanische Garten wurde ursprünglich 1921 bereits in der Nähe von Matjiesfontein angelegt, aber wegen mangelndem Regen und dem geplanten Bau der Fernstraße  war dieser Platz doch ungeeignet. Die Stadtverwaltung von Worcester und ein Privatier stellten unentgeltlich Flächen zur Verfügung, die Pflanzen wurden umgesiedelt, und im Jahre 1945 konnte der botanische Garten im Norden von Worcester eröffnet werden. Eine Umbenennung erfolgte nochmals in 2001 um deutlich zu machen, dass hier Pflanzen aus den Wüsten- und Halbwüstenregionen des südlichen Afrika bewahrt und präsentiert werden. Die beste Jahreszeit für den Besuch ist der Frühling von Juli bis September. Nun im November blüht nicht wirklich viel. Aber es gibt 3 (Wander)Wege, die in dem Garten angelegt sind. Wir hatten uns für den mittellangen mit 3,5 Kilometern entschieden, wurden aber darauf aufmerksam gemacht, dass durch Regen das letzte Stück unpassierbar ist und wir an einer Weggabelung dem längeren Weg folgen müssten. Ok, alles klar, haben ja Zeit.

Es ging immer stetig bergauf, die Flächen sind mit Pflanzen toll gestaltet und die Sicht auf die Stadt war schön. Am höchsten Punkt ("Die Koppe" mit 527 m) des Geländes war sogar eine Bank zum Verweilen aufgestellt. 

Dann kam der ungeplante Teil, der eher eine Klettertour als eine Wanderung war. An einer Stelle mussten wir über die glatten steilen Felsen zur Bergspitze klettern, als Hilfe hing ein dickes rotes Tau (ca. 10 Meter lang) von oben herab. Was für eine anstrengende Kraxelei. Wir waren damit so beschäftigt, dass es leider keine Fotos davon gibt. Danach ging es noch längere Zeit steil abwärts, auch hier teilweise nur mit größeren Schritten machbar.  Dieser Teil der Strecke war wirklich anspruchsvoll.

Anschließend kurzer Einkauf (Obst war aufgegessen) und ein leckeres Abendessen in einem Steakhaus. 

Dann wollten wir zum Übernachtungsplatz im Yachthafen, als wir 17.05 Uhr vor dem Tor standen, lasen wir, dass nur bis 17 Uhr das Einfahrtstor geöffnet wird. Es ging auch wirklich niemand mehr an das Telefon oder reagierte auf unser Klingen.

Nun sind wir nicht weit davon auf einem schönen Platz (wurden herzlich Willkommen geheißen) mit Blick auf Worcester und die dahinter liegenden Berge. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


17.11.2022

 

Auf der Suche nach einer Aluplatte für unseren Riss am Heim haben wir wieder die südafrikanische Hilfsbereitschaft erfahren. Im Baumarkt hatten Sie keine Aluplatte, aber einen Tipp, wo es sie geben könnte. Da gab es sie nicht, aber die hatten einen Tipp,… und beim vierten Stopp wurden wir dann fündig. Ein Projektbüro, das Arbeiten mit Aluplatten ausführt, hat uns ein Stück auf Mass geschnitten und verkauft. Nach dem Kauf der Aluplatte sind wir in eines der größten Weinanbaugebiete Südafrikas gefahren. Der Ort Robertson besteht nur aus Weingütern und man hat die Qual der Wahl. Wir haben uns das Weingut "Springfield" ausgesucht. Dort gibt es insgesamt 11 Weine die man auf einer Terrasse im schön angelegten Garten mit kleinem Teich verkosten kann. Die 6 Weißweine waren nicht nach unserem Geschmack, aber von den 5 roten dürfen zwei Sorten mit uns reisen (vielleicht nur für kurze Zeit, wer weiß?).

Von dort aus ging es die R 60 weiter bis nach Ashton, das sahen wir das erste Mal das Schild "Route 62". Eigentlich beginnt die Route 62 in Kapstadt und verläuft bis nach Port Elizabeth. Die landschaftlich reizvolle Strecke verläuft über Bergpässe, grüne Täler mit Obst- und Weinanbau und durch kleinere Städte.

Zwischen Ashton und Montagu fährt man über den "Kogman's Kloof Pass" und durch ein imposantes Felsentor. Zerklüftete Berge und tief eingeschnittene Täler machten diese Gegend für Radfahrzeuge jahrhundertelang unpassierbar. Die britischen Straßenbauer Andrew Geddes Bain und Thomas Charles John Bain (Vater und Sohn) lösten das Problem und bauten viele spektakuläre Pässe. Der Kogman's Kloof Pass wurde  1877 als eine der ersten Routen ins Landesinnere durch die Bergkette fertiggestellt. 

Der Ort Montagu ist bekannt für seinen Obstanbau (es gibt überall Trockenfrüchte und Nüsse zu kaufen). 

Wir bleiben auf dem Montagu Caravanpark für 3 Nächte.

 


19.11.2022

 

Der Campingplatz, auf dem wir hier stehen, ist eher so ein typischer europäischer Platz, direkt am Rande des Ortes. Er hat klar ausgewiesene Parzellen, ist recht offen angelegt, man sieht seine Nachbarn, kommt dafür aber auch leichter ins Gespräch. Er hat zwei Swimmingpools (einer überdacht), 2 Spielplätze und einen kleinen See in dem man angeln oder Tretboot fahren kann. Weil er so viele Möglichkeiten bietet, war er am Wochenende rappelvoll. Der direkt nebenan gelegene zweite Campingplatz in Montagu hatte gerade mal vier Gäste.

Nachdem Uli bei der Anmeldung altermäßig geschätzt wurde und den Rentnerpreis bekommen hat sind wir dann sogar vier Nächte geblieben.-)

Der Ort ist prima zu Fuß zu erkunden. Zum einen recht kurze Wege und wir fühlen uns hier vor allem aber auch recht sicher. Zwar ist auch hier jedes Grundstück mit Stacheldraht o.ä. gesichert, aber es ist alles sehr sauber und es lungert niemand herum.

Gestern waren wir auf dem Bauernmarkt, der hier immer Samstags von 8.30 bis 12.30 Uhr vor der Kirche stattfindet. Die Stände sind im Schatten unter Bäumen aufgebaut und es gibt Oliven/Olivenöl, vor Ort zubereitete Speisen, Handwerkliches und auch Flohmarkttische. Interessant fanden wir einen Halter aus Holz für zwei Weingläser und die Flasche Wein, den man einfach in die Erde stecken kann. Campingstuhl daneben, fertig. So schön er auch war, wir haben ja schon unseren kleinen Tisch und eher zu wenig Platz, daher dann doch kein Kauf.

Die Wege vor der Kirche als auch im Caravanpark sind statt mit Splitter mit zerkleinerten Kernen von Pfirsichen und Aprikosen bedeckt. So werden die "Abfallprodukte" aus dem Obstanbau auch noch perfekt genutzt.

 


21.11.2022

 

Heute ging es dann weiter auf der Route 62. Neben der Straße liegen große Plantagen, in denen die Aprikosen leuchten. Außerdem werden Zwiebeln, rote Pflaumen und natürlich Wein angebaut. Beeindruckende Bergketten erstrecken sich zu beiden Seiten der Straße. Nach einiger Zeit hören die Plantagen auf und die typischen Karoo-Pflanzen begleiten uns. Dann haben wir einen Abstecher auf die R 324 gemacht. Die Strecke führt über den landschaftlich sehr schönen "Tradouws Pass", der auch von Thomas Bain geplant und nach 4 Jahren Bauzeit im Jahre 1873 fertiggestellt wurde. Auf der anderen Seite der überquerten Bergkette war die Landschaft ganz anders. Milchkühe auf grünen Weiden und Nadelbäume an den Berghängen. Wir drehten wieder um, fuhren nochmals über den Tradouws Pass und kamen zurück auf die R62. Im Ort Barrydale  haben wir unsere Mittagspause bei "Diesel and Crème" verbracht. Vor dem originellen Restaurant sind alte Zapfsäulen und historische Emaillewerbeschilder. Auf mehreren Bänken kann man Speisen (Burger, Wraps, Sandwiches) und die fast schon berühmten Milchshakes zu sich nehmen. Die Milchshakes gibts in vielen Geschmacksrichtungen und sind mit einer Kugel Vanilleeis dekoriert. Dies allein ist eigentlich schon eine Mahlzeit.

Gestärkt ging es nur 27 km zum nächsten Haltepunkt: "Ronnies Sex Shop". Er steht mitten im Nichts und der rote Schriftzug auf weißem Untergrund leuchtet schon von Weitem. Zu dem Namen gibt es folgende Geschichte: Ronnie wollte in seinem Shop frische Produkte seiner Farm verkaufen. Eines Nachts haben seine Freunde hinter den Namen Ronnie "Sex" gepinselt. Das fand er zwar erst nicht so toll, aber immer mehr Leute hielten an. Schließlich verkaufte er nur noch Getränke und Speisen und ist nunmehr einer der bekanntesten Pubs auf der Route 62. Die Innenräume liegen im Halbdunkeln, von der Decke baumeln viele bunte BH's und T-Shirts und die Wände sind mit Kommentaren vollgekritzelt. Ist schon echt speziell. Nachdem wir dort unseren Espresso getrunken hatten ging es nur noch 5 km weiter bis zum Warmwaterberg Spa, wo wir über die Nacht bleiben. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


22.11.2022

 

Gestern strahlend blauer Himmel, heute grau in grau, aber trocken. Von der Route 62 machten wir noch eine weiteren, sehr sehenswerten Abstecher. Beim Ort Zoar beginnt die R 323, besser bekannt unter dem Namen Seweweekspoort. Der Pass durch die Schlucht wurde 1862 vollendet und windet sich für 17 km durch den Swartberg. Dabei überquert man 23 mal auf kleinen, soliden Betonbrücken den "Huis River", den wir heute nur als kleines Bächlein sahen. Neben uns ragten die Berge bis zu 1500 Meter auf. Nach jeder Kurve staunten wir über das, was die Erdkräfte vor zig Millionen Jahren so erschaffen haben. Die Farben und vor allem die Verwerfungen waren einfach beeindruckend. Wir begannen die Strecke auf 600 Höhenmetern und kamen bei 1000 Höhenmetern an. Die Vegetation war vielfältig und vor allem grün. Ein paar Klippschliefer kreuzten unseren Weg und verschwanden ebenso schnell wieder. 

Am Ende der Schlucht drehten wir um und gelangten schließlich nach Calitzdorp. Diese Ortschaft hat wieder viele Weingüter und hier werden auch Portweine produziert. Ihr ahnt es: Wir machten Halt bei einem Weingut und haben nun auch Portwein an Bord. 

Über Nacht stehen wir auf dem Campingplatz der stillgelegten Bahnstation Calitzdorp. 

 

 

 

 

 


23.11.2022

 

Unser nächstes Ziel auf der Route 62, nur 50 km von Calitzdorp entfernt, ist der Ort Oudtshoorn. Die Stadt wurde 1847 gegründet und ist das Zentrum der südafrikanischen Straußenzucht. Von 1880 bis 1920 boomte der Verkauf von Straußenfedern, die zu Federboas und Staubwedel verarbeitet wurden. Die Farmer bauten sich prunkhafte Gebäude, während ihre Arbeiter nur Hungerlöhne bekamen. Straußenzucht und Straußenfarmen gibt es auch heute noch viele in dieser Gegend, aber heute geht es um das Fleisch und auch um das narbige Leder. 

Etwa 10 km außerhalb von Oudtshoorn liegt die Straußenfarm "Highgate Ostrich Show Farm", die wir besuchten. Sie bietet Führungen an und wir haben einiges über die Strauße erfahren. Es gibt 3 Arten, die eine (die südafrikanische Art) hat schöne Federn die nicht durch Öl geschützt sind, die zweite (kenianische) hat gutes Fleisch und die dritte (simbabwische) Art wird besonders groß, nämlich bis zu 3,20 Meter. Sie versuchen die beiden letztgenannten zu kreuzen, um  mehr Fleisch zu produzieren. Auf dieser Farm haben sie 1000 weibliche und 1000 männliche Tiere. Die gelegten Eier werden eingesammelt und in Brutschränken ausgebrütet. Im Alter von einem Jahr werden die Tiere dann zum Schlachten verkauft. Wir sahen ein Küken, das eine Woche alt war sowie einige, die ein paar Wochen älter waren. Wobei Eier einsammeln sehr einfach klingt. Uns wurde erklärt, dass das nur Nachts passiert, und dann immer 10 Männer in das Gehege gehen, da die Strauße es nicht leiden können, wenn man ihnen die Eier wegnimmt.

Der Strauß kann bis zu 3,5 km weit sehen, das Gehirn wiegt nur 40 Gramm (ein Auge aber 60 Gramm), aber ein gekonnter Kickboxer-Fußtritt kann selbst Löwen töten. Ein Straußenei entspricht etwa 24 Hühnereiern, unserer Tourführerin schmeckt das Ei nur, wenn ordentlich Gewürze dran kommen. Die Federn der Männchen sind viel weicher als die der Weibchen. 

Das Beste kam zum Schluss: Wir durften einige Strauße füttern. Dabei muss die Handinnenfläche ganz gerade sein und den Daumen darf man nicht abgespreizen. Dann picken sich die Strauße die Maiskörner auf. Manche nehmen einzelne Körner, aber eigentlich sind sie recht ungestüm. Beim Versuch, die Körner aus der Hand zu picken fallen viele der Körner runter und liegen dann unerreichbar für die Strauße vor dem Zaun.

Nach dem Kauf eines kleinen Staubwedels fuhren wir die kurze Strecke bis zum Campingplatz in Oudtshoorn. Der lag günstig im Ort, so dass wir die zwei KM, an einigen schönen Häusern vorbei, zum Abendessen laufen konnten, es gab für uns Beide lecker Straußenfleisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


24.11.2022

 

In Oudtshoorn endet für uns die Route 62 und wir fahren Richtung Norden auf der R 328 direkt zu den Tropfsteinhöhlen "Cango Caves". Im Rahmen von  einstündigen Führungen kann man die Höhlen besichtigen. 

Die Höhlen sind riesig und unbeschreiblich beeindruckend: Solch verschiedene Formen und Farben, die durch das eindringende Wasser entstanden sind. Die Höhlendecke wirkt mit den vielen Grautönen wie marmoriert. Die meisten der "Gebilde" sind schön beleuchtet, nur eines war kitschig bunt angestrahlt (wir fanden es nicht passend). Dieser Besuch war wirklich schön.

Dann ging es weiter auf dem 1888 eröffneten Swartberg Pass. Dies ist der letzte Pass, den der Straßenbaumeister Thomas Bain gebaut hat und es ist sein Meisterwerk geworden. Die Mauern zur Befestigung der Straße hat er in Trockenbauweise gebaut und dabei keinen Zement benutzt. Um riesige Felsblöcke zu sprengen entfachte er ein Feuer unter oder neben dem Felsen und kippte anschließend kaltes Wasser darüber. 

Heute ist der Pass ein Nationaldenkmal und wird nicht asphaltiert, aber die Schotterstraße ist sehr gut gepflegt und befahrbar. Der Pass ist mit knapp 24 km sehr lang und man sollte eine Stunde Fahrzeit einplanen. Das ist natürlich die Zeit ohne die vielen Stopps!

Zuerst schlängelt sich der Weg mit tollen Ausblicken auf die Felder und Häuser im Tal. Bei 1370 Höhenmetern haben wir einen MAN mit Bocklet-Aufbau getroffen und mit David und Francine aus Großbritannien erstmal ein nettes Gespräch geführt. Auf 1585 Metern war dann die Passhöhe erreicht. Stürmisch und kühl war es dort oben, aber weite Sicht in die Ferne. Dann ging der Weg in Serpentinen wieder abwärts, die Fahrbahn wurde ein bisschen schmaler, aber die Ausblicke auf die Berge waren grandios und immer mal wieder haben wir den hellen Weg zwischendurch aufblitzen sehen. Am Ende des Swartberg Pass fährt man in eine Schlucht, die roten, orangenen Berge leuchten je nach Sonneneinstrahlung. In der Schlucht fließt im Augenblick ein schmales Bächlein, dass aber in 2017 für verheerende Zerstörung des unteren Teils der Passstraße sorgte. 10 Monate dauerte die Wiederherstellung der Straße. 

Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich unser Übernachtungsplatz, auch hier ein schöner Blick auf die Berge. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


25.11.2022

 

Heute war ein Fahrtag, wir wollten mal wieder das Meer sehen. Zu Beginn hingen die Wolken noch fest an den Berggipfeln. Später klarte es dann weiter auf. Nach 325 km waren wir da. Erst ging es durch die Schlucht Meiringspoort, wieder hohe rote Felsen beiderseits der Straße. Später fuhren wir auf der R 62 und wechselten von der Provinz Westkap ins Ostkap. Port Elisabeth, wo unsere Afrikareise begann, liegt nur noch 200 km entfernt, aber wir fahren ab jetzt auf der Gartenroute in die andere Richtung. 

Im Augenblick stehen wir auf dem Campingplatz im Tsitsikamma Nationalpark direkt am Indischen Ozean, die Wellen brechen sich unmittelbar vor uns an den Felsen. Und weil es hier so schön ist, bleiben wir hier für die nächsten 3 Nächte. Abends haben uns dann eine Reihe von Delphinen besucht. Sie schwimmen hier weniger als 100 Meter entfernt vorbei. Aber, sie sind arg schnell, daher schwer zu fotografieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


26.11.2022

 

Stehen direkt am Meer hat schon etwas, bereits der erste Blick morgens aus dem Fenster begeistert.

Kurz drauf war dann weniger Freude angesagt, eine Pavianbande besuchte uns. Erst ein lautes Poltern und dann war einer auf dem Heim unterwegs. Naja, zumindest als Uli aus der Dachluke geguckt hat ist er gleich abgehauen. Sie haben dann nur die „Affensicheren“ Mülleimer aufgemacht und leer geräumt und den Inhalt im Umfeld verteilt.

Der Tsitsikamma Nationalpark, in dem wir stehen, wurde 1964 eingerichtet und ist ein Teil des "Garden Route National Parks". Er war der erste Meeres-Naturschutzparks in Afrika, hat 80 km Küstenlinie und das Schutzgebiet reicht noch 5 Kilometer in den Indischen Ozean hinaus. Tsitsikamma bedeutet übersetzt "wasserreicher Platz", hier regnet es viel mehr und dadurch ist der Berghang mit tropischer Vegetation bewachsen. 

Wir befinden uns im östlichen Teil des Parks, dem "Storms River Mouth" (bezeichnet die Mündung des Flusses Storms in den Ozean). Auf Plankenwegen und vielen Treppenstufen erreicht man die Hängebrücken, auf denen man den Fluss Storms überqueren und die Mündung sehen kann. Viele Leute nutzen das sonnige Wetter und waren auf den Brücken unterwegs. Weil einige unbedingt ein Video für Instagram produzieren "mussten", gab es einen kleinen Stau. 

Später saßen wir vor unserem Heim, mit unserem fantastischen Blick aufs Meer und beobachteten Delphine und Wale. Die aufkommende Flut brachte riesige Wellen, die sich wieder spektakulär an den vorgelagerten Felsen brachen. Es ist schon erstaunlich, dass die Felsen dauerhaft den anprallenden Wellen standhalten. Zum Abschluss des Tages besuchte uns dann ein Klippschliefer, der hier, offensichtlich mit Genuss, einige Kräuter aus dem Rasen zupfte und genüsslich verspeiste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


26.11.2022

 

Klippschliefer beim Abendessen direkt vor unserem Heim

 

 

 

 

 

 

 

 


27.11.2022

 

Das könnte schon fast zu einem geregelten Tagesablauf werden. Morgens erst einmal Delphine und Wale beobachten. Heute konnten wir einen Wal richtig gut springen sehen. Dann eine Runde durch den Wald, wandern und dann anschliessend wieder Wale und Delphine beobachten.

Nachmittags haben wir einen Wal gesehen, der mit seiner Flosse immer wieder auf das Wasser geschlagen hat. Wir vermuten, dass er dadurch seine Mahlzeit vorbereitet hat. Nach mehrmaligem Schlagen mit der Flosse war er dann eine Weile abgetaucht, dann ging das wieder von vorne los. Nebenher schwamm noch der eine oder andere Delphin, vermutlich haben die einfach mal mit am Fisch genascht.

Die Wälder hier sind wirklich sehr grün, ganz anders als das, was wir bisher gesehen haben. Wenn man im Wald dann nicht genau auf die Pflanzen achtet ist es wie wandern in heimischen Wäldern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


28.11.2022

Heute haben wir unseren Platz mit der tollen Aussicht verlassen und wollten eigentlich über den Bloukrans Pass zum Ort Nature's Valley (Tal der Natur) fahren. Aber der Pass wird auf der zum Ostkap gehörenden Seite nicht mehr gepflegt, verfällt immer mehr und ist jetzt gesperrt. Dann nahmen wir eben die Nationalstraße 2 und fuhren die letzten Kilometer auf der R 102 immer bergab bis zum Strand des Ortes. Es ist ein schöner Sandstrand und wir liefen 2 Stunden am Meer entlang. Es gab mehr Wind als die letzten Tage, aber das macht uns ja nix. Ein paar schöne Fundstücke durften zum Abschluss noch auf das Gruppenfoto. Wir waren kaum ein paar Meter weiter gegangen, da interessierte sich schon eine Möwe für die Dinge. 

Dann ging es weiter bis kurz vor Plettenberg Bay, zur Old Nick Village. Dort gibt es mehrere kleine Lädchen, die verschiedene Kunsthandwerke, wie zum Beispiel Seifen oder Keramik anbieten, Sockenwolle hatten sie aber keine. Bei der Schokoladen-Manufaktur wurden wir dann doch noch schwach.......

Weiter ging es dann in den Ort Plettenberg Bay, wo wir bei dem Restaurant mit dem Namen "The Fat Fish" (der dicke Fisch) lecker Klippfisch und Calamari gegessen haben. Eine echte Empfehlung, wenn man vorbei kommt und guten Fisch mag!

Dann ging es nur noch zum Caravanpark an der Lagune. 

 

 

 

 

 

 

 


29.11.2022

 

Nur wenige Kilometer mussten wir zu unserem nächsten Ziel, der Halbinsel Robberg fahren. Dort gibt es unterschiedlich lange Rundwanderwege, wir haben den mit 6 km Länge genommen. Ein Großteil des schmalen Weges führte am Hang des Berges entlang, manchmal, an sehr unwegsamen Stellen, ersetzten Holzplanken die Kletterei über die Felsen. Zur Halbzeit haben wir die große Düne Witsand überquert, dann ging es auf 40 cm breiten betonierten Wegen dicht an den Felsen entlang (es gab zweimal ein Seil als Geländer). Da der Weg um den Berg herum geht, hatten wir immer die Sicht auf das Meer und entdeckten sogar Robben im türkisen Wasser. Nach gut 2,5 Stunden waren wir wieder am Heim.

Dann ging es weiter bis nach Noetzie. Diesen Ort kann man nur sehen, wenn man einen steilen Weg und abschließend 134 Treppenstufen hinunter an das Meer geht. Vom Strand aus erblickt man dann am grünen Hang eine Handvoll Häuser, gestaltet als Burgen. Sie entstanden eher aus Zufall: 1932 erbaute sich jemand ein Ferienhaus aus den Steinen, die er am Wasser fand. Ein Freund meinte dann scherzhaft, dass er nur noch Türmchen darauf bräuchte, es würde dann wie eine Burg aussehen. Das hat er dann getan, andere fanden es toll und machten es nach. Leider gab es an diesem Strand viel Gischt, die Fotos geben daher nur einen kleine Eindruck wieder.

Anschließend fuhren wir nach Knysna (sprich: Naissna). Die Stadt liegt an einer Lagune und es gibt zwei Felsköpfe, den Eastern (östlichen) und den Western Head. Dazwischen dringt der Ozean in die Lagune. Wir fuhren zum Aussichtspunkt auf der östliche Seite und blickten zum Meer und zur Stadt. Dann war Zeit zum Essen und wir fanden ein Fisch-Restaurant in der Waterfront. Diese wurde am Ende 1990er Jahre als zweistöckige Stahlkonstruktion gebaut. Viele Geschäfte, Restaurants und Bootstourenanbieter finden sich dort. 

So schnell war der Tag vergangen und wir erreichten gegen 17 Uhr den Caravanpark Buffelsbaai und ließen den Tag mit einem Gin-Tonic ausklingen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


30.11.2022

 

Nach den "Wandertagen" hatten wir heute wieder einen Fahrtag. Es ging über die alte Straße, die die Orte Knysna und George verbindet. Diese "Seven Passes Route" (sieben Pässe Route) wurde in der Zeit von 1867 bis 1882 von dem uns bereits bekannten Thomas Bain gebaut. Es dauerte deshalb so lange, weil er immer wieder zu seinen anderen Baustellen fahren musste. Diese 75 km lange Strecke zählt zur Garden Route und man kann sie heute als Alternative zur Nationalstraße 2 nehmen, allerdings ist sie hauptsächlich eine Schotterstraße, öfter auch mit Wellblech. Die Route geht bergauf/bergab, windet sich um die Berghänge, manchmal hatten wir einen schönen Blick auf die grünen Berge. Denn die Bäume sind auch hier riesig und belaubt, die Äste hängen manchmal tief über der Straße. Ab und zu kam wieder ein Dorf mit Farmen und Weiden mit vielen Kühen. 

Von George aus nahmen wir dann wieder die schnelle N2 in westlicher Richtung und hielten erst wieder kurz vor Swellendam auf unserem Übernachtungsplatz an. Dieser ist wunderschön an einem aufgestauten See gelegen, wir blicken auf die Langeberge.

Die Landschaft änderte sich, von dem vielen Grün der Bäume zu den trockenen Flächen. Und damit hatten wir denn die Garden Route verlassen. 

 

 

 

 

 


01.12.2022

 

Unsere heutige Strecke führte uns zum "De Hoop Nature Reserve". Es ist das südlichste Naturschutzgebiet Afrikas und gehört auch zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der Küstenabschnitt ist geprägt von weißen Dünen, direkt am Strand werden die türkisen Wellen von dunklen Felsen gebrochen. Wir saßen längere Zeit auf einer Düne im warmen weißen Sand. Die Sonne brachte das Weiß ganz besonders zum Leuchten. Aus der Ferne betrachtet sah es (weil es ja Dezember ist) wie Schnee aus. Da passen aber die Temperaturen von 28 Grad nicht so wirklich dazu. 

Wir haben keine Wale gesehen, aber einige Delphine schwammen (heute sehr langsam) in Ufernähe. 

Im Naturreservat leben aber auch noch andere Tiere: Elen-Antilopen (die größte der afrikanischen Antilopen), die Buntböcke (sehr hübsch und sehr selten, kommen nur im südwestlichen Teil der Kap-Provinz vor), die Bergzebras (die Beine sind gestreift, bei den "normalen" nicht) und viele Strauße. 

Nachdem wir auf der Fahrt viele Stoppelfelder gesehen haben (mit Schafen drauf) besteht hier die Vegetation aus vielen halbhohen Büschen in unterschiedlichen Grüntönen. Und manchmal duftet es herrlich nach Kräutern.

Eine Campsite hat das Reservat auch und wir stehen mit Blick auf einen Seitenarm des Saltrivers. 

Bei der Routinemäßigen Kontrolle hat Uli festgestellt, dass unter unserem Heim am Stabilisator eine Mutter fehlt, die Koppelstange hängt lose in der Luft. Daher unterbrechen wir morgen unsere Route an der südlichen Küste und fahren erstmal 200 km in die Werkstatt nach Kapstadt. 

 


02.12.2022

 

Die Informationen von Mercedes zu ihren Werkstätten sind echt mit Vorsicht zu genießen. Wir hatten uns auf der Mercedes Südafrika Webseite die nächste Werkstatt für einen Sprinter herausgesucht.

Nach rund 200 km waren wir dann da. Aber hier gab es nur PKW Neuwagen. Da hatten wir ja aber gerade keinen Bedarf.

Netterweise suchte man uns dann die richtige Adresse raus. Nach weiteren 45 km waren wir dann bei der Werkstatt. Innerhalb kürzester Zeit wurde uns geholfen und eine passende Mutter aufgeschraubt. Wir haben dann gleich noch einen Termin für nächsten Dienstag gemacht, die neuen Stoßdämpfer müssen ja montiert werden und eine Wartung ist auch fällig.

Eines unserer Pakete wurde ja nicht zugestellt, es liegt auf der Poststelle. Da unser meckern, dass sie das gefälligst zustellen sollen ignoriert wird, haben wir versucht, das Paket im Post Office abzuholen. Eine lange Warteschlange von 20 Personen. Alle sauber aufgereiht auf Stühlen sitzend. Uli also Nummer 2. das Prinzip ist, dass man von Stuhl zu Stuhl vorrückt, jeder hat also am Ende alle 20 Stühle genutzt. Nachdem sich 15 Minuten lang nichts getan hatte und 10 Leute in die Gegend husteten, sind wir wieder gefahren und wollen es ein andermal probieren. 

Danach haben wir uns in einem tollen Eisladen eine belgische Waffel mit wirklich köstlichem Eis gegönnt.

Anschließend ging es zu "African Overlander", der ja auch schon zwei Pakete von uns hat. Zum Glück sind unsere bestellten Stoßdämpfer dabei.

Eigentlich wollten wir hier das Wochenende verbringen. Aber der Platzbetreiber verdient sein Geld auch mit dem Verschiffen von Fahrzeugen in die Welt und lagert Fahrzeuge von Reisenden ein, die für eine Weile nicht in Afrika sind.

Es sah hier so ein bisschen wie auf einem Autofriedhof aus.

Von daher suchen wir uns dann morgen doch noch einen anderen Platz.

 


03.12.2022 - 05.12.2022

 

Wir haben einen schönen Platz im Berg River Resort in der Nähe von Paarl  gefunden und fahren dann von hier aus Dienstagmorgen zur Werkstatt. 

Das Resort liegt malerisch am schnell fließenden Fluss mit Blick auf die Berge. Tagsüber ist es angenehm warm mit wenig Wind. Der frischt am Nachmittag immer mehr auf und abends wird es schnell kalt dadurch. 

Sonntag waren wir dann zum Essen zum Restaurant Pappa Grappa. Am ersten Sonntag im Monat git es dort immer ein Jazz Brunch, von daher gab es zu leckerem Essen und gutem Gin auch noch tolle Musik.

Wir haben die Gelegenheit gleich genutzt und unseren Gin Vorrat etwas ergänzt.

Ansonsten haben uns immer mal wieder Vögel besucht und Montag guckte dann auch ein Eichhörnchen vorbei.

 

 

 

 

 

 


06.12.202

 

Die Mercedes Werkstatt hat uns heute gleich mehrfach überrascht. Beim Stoßdämpferwechsel schreibt Mercedes ausdrücklich vor, das Spur und Sturz eingestellt werden müssen. Das kann die Werkstatt aber nur für große LKW, nicht für Sprinter. Auf meine Frage wo dass denn gemacht werden kann, wurde ich an einen PKW Reifenhändler verwiesen. Auf meinen Hinweis, dass ich da mit einem 3,3 Meter hohen Auto nicht in die Halle komme hatte man dann auch keine Lösung mehr…

Nachdem die Stoßdämpfer ausgebaut waren wurde dann festgestellt, dass Montageteile defekt sind. (Mercedes schreibt eh immer neue Teile vor). Die Teile haben sie aber nicht auf Lager, die kriegen sie erst Freitag Nacht,… und montieren können sie sie dann erst wieder nächsten Mittwoch, weil vorher kein Termin ist.

Naja, da wurden dann halt die defekten Teile wieder eingebaut.

Der Ölwechsel hat dann zumindest geklappt. Und am Ende haben wir ein gewaschenes Heim zurück bekommen.

Nach 7 Stunden Aufenthalt bei Mercedes wollten wir unser Paket vom Post Office abholen. Aber heute ging die Warteschlange bis auf die Straße hinaus. Da zu befürchten war, dass wir nicht mehr innerhalb der Öffnungszeiten (es war jetzt schon 15 Uhr, geöffnet nur bis 17 Uhr) dran kommen, fuhren wir wieder.

Nachdem wir eingekauft hatten ging es dann zum Übernachtungplatz, mitten in Kapstadt gelegen. Es gibt hier zwar die typischen Stadtgeräusche, da wir morgen die Kap-Halbinsel umrunden wollen, ist das aber ein guter Startpunkt. 

 


07.12.2022

 

Zuerst ging es heute quer durch Kapstadt, den Tafelberg sahen wir rechts von uns, kamen dann nach Hout Bay und zum Beginn des Chapman's Peak Drive. Diese kurvenreiche Küstenstraße wurde im Jahr 1922 eröffnet und gilt seither als eine der schönsten Meerblickstraßen. Sie führt dicht an den Klippen entlang und es gab immer wieder Steinschläge und dadurch Sperrungen. Im Jahr 2002 wurde die Straße gründlich renoviert, Felswände mit Beton überspritzt und seitdem ist für diese knapp 10 km lange Küstenstraße eine Maut zu bezahlen. Größere Fahrzeuge über 3 Metern Höhe und 2,10 Metern Breite dürfen sogar nur von Nord nach Süd (von Hout Bay nach Noordhoek) auf dieser Straße fahren. Nur die Fahrbahn auf der Bergseite (linke Spur = unsere) ist breiter als die rechte. Und die Strecke war wirklich schön bei Sonnenschein und Blick auf das türkise Wasser. 

Dann ging es zum nächsten Ziel, dem Kap der Guten Hoffnung (Cape of Good Hope). Das ist der südwestlichste Punkt von Afrika, aber nicht der südlichste (der ist am Cape Agulhas, da wollen wir auch noch hin). Das Kap der Guten Hoffnung ist gut besucht, aber jeder hat die Chance auf ein Foto vor dem Schild. 

In der Nähe liegt der Leuchtturm vom Cape Point, da geht es vom Parkplatz aus (natürlich) immer stetig bergauf. Wir hatten heute Glück mit dem Wetter, sonnig und es war nur windig, aber nicht stürmisch. Es ist alles schön angelegt und es gibt mehrere Aussichtspunkte auf das Meer. Oben auf den Steinen sonnten sich viele Echsen, fast schwarz oder auch mit blauem Kopf. 

Dann waren wir auf dem Rückweg aus dem Kap der Guten Hoffnung Naturreservat und konnten nochmals die vielfältige Vegetation bewundern. Ins Auge fielen die großen Büsche der gelben Nadelkissen-Protea. Da lohnte ein Aussteigen und Fotografieren.

Dann gab es noch ein Ziel, den Ort Simon's Town. Dort lebt eine Pinguin-Kolonie am Boulders Beach. Es gibt nur zwei Festland-Kolonien in Südafrika und ein Teil des Strandes ist ausschließlich für die Brillenpinguine reserviert. Früher wurden sie übrigens Eselspinguine genannt, weil sie wie ein Esel "brüllen". Über Holzstege gelangt man zur Aussichtsplattform und kann von dort aus die Pinguine beobachten. Sie brüten dort auch, aber die Brutsaison ist vorbei und man kann einige jüngere Pinguine am wechselnden Federkleid erkennen. Viele stehen einfach dösend in der Sonne, einige schwammen pfeilschnell im Wasser. Das ist so nett anzusehen, wenn sie mit ihrem watschelnden Gang aus dem Wasser kommen. 

Schließlich war es Zeit für unseren Übernachtungsplatz, den haben wir auch Simon's Town, dann können wir morgen nochmals die Brillenpinguine besuchen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


08.12.2022

 

Die Brillenpinguine werden 60 bis 70 cm groß, 2,5 bis 3 kg schwer und sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine Afrikas. Angefangen hat alles in Simon's Town im Jahre 1983, als ein Brillenpinguinpaar unter den Büschen am Strand gesichtet wurde. Sie vermehrten sich, zogen andere Familien an und so leben hier heute ungefähr 2000-3000 Pinguine. Sie legen 2 Eier in flache Vertiefungen am Sandstrand oder in Höhlen, die sie jeweils mit Holzstücken und Federn auspolstern. Mit drei Monaten mausern sich die Jungen von ihrem Daunenkleid zum Alterskleid. Aber auch später mausern sie einmal jährlich. Vor dem Federwechsel futtern sie sich Fettreserven an, denn während der Mauser ist ihr Gefieder nicht wasserabweisend, so dass sie nicht ins Meer können. 

Heute Morgen haben wir die Brillenpinguine von Simon's Town aktiver als gestern Abend erlebt. Männchen schleppten Ästchen für den Nestbau an, manche liefen im Zickzack um die anderen ins Wasser, viele genossen auch einfach nur die Sonne, weil sie wegen der Mauser nicht ins Wasser können. Das Beobachten macht einfach Spaß.

Aber es gibt ja noch eine zweite Festlandkolonie. Dazu fuhren wir einmal um die "False Bay" (falsche Bucht; heißt so, weil die Schiffe früher bereits in diese Bucht einliefen, aber nach Kapstadt noch ein Kap weiter fahren mussten) herum und haben beim Ort Betty's Bay am Stony Point (Steinigen Punkt) angehalten. Auch hier geht man auf Holzstegen an Küste entlang und kann prima die Brillenpinguine sehen. Allerdings haben die hier keinen Sandstrand, sondern nur eine riesige Felslandschaft. Das sind ganz andere Bedingungen für sie: Statt einfach nur watscheln, müssen diese hier hüpfen. Geht meistens gut, aber manchmal wird die Entfernung falsch eingeschätzt. Auch hier sind die 2 Stunden schnell vergangen. 

Danach folgten wir der Küste in südlicher Richtung und übernachten nun kurz vor Hermanus. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


09.12.2022

 

Auf unserer Fahrt zu unserem nächsten Ziel kamen wir durch den Ort Gansbaai. An jeder Straßenlaterne hingen weihnachtliche Leuchtelemente und oft auch große Leuchtbilder quer über der Straße. Zum großen Teil auch mit einem Bezug zur Küste, denn hier ziehen vier Delphine den Schlitten des Weihnachtsmannes. Leider werden wir sie nicht bei Nacht leuchten sehen, da wir nur tagsüber fahren und dort auch nicht übernachten. 

Dann kamen wieder viele Stoppelfelder, was es uns aber leichter machte, die nur hier im südlichen Afrika vorkommenden Paradieskraniche (in Afrikaans: Bloukraanvoёl) zu entdecken. Sie sind bis 120 cm groß, haben blaugraues Gefieder und sind häufig in größeren Gruppen anzutreffen. Sie sind vom Aussterben bedroht, es gibt nur noch um die 20.000 Tiere. Deshalb war es schön zu sehen, dass ein Elternpaar mit seinem kleinen Küken unterwegs war.

Dann kamen wir zum südlichsten Punkt von Afrika, dem Cape Agulhas. Hier trifft der Indische Ozean auf den Atlantischen Ozean. Ansonsten ein ziemlich unspektakulärer Punkt. Es gab hier auch keinen Besucherandrang, sondern wir mussten sogar auf jemanden warten, der uns beide fotografiert hat. Nun ja, dieser südlichste Punkt liegt rund 200 km von Kapstadt entfernt und das Kap der Guten Hoffnung ist leichter zu erreichen und reicht sicherlich den meisten Touristen. 

Ungewöhnlich fanden wir, dass im Ort Agulhas keinerlei hohe Zäune/Mauern plus gesichertem Eingangstor um die Häuser errichtet sind. Entweder sind die Zäune nur hüfthoch oder auch mal nur Rasen bis an die Straße. Scheinen hier also keine Gauner unterwegs zu sein.

Wir haben uns in Struisbaai auf dem Caravanpark (direkt am Indischen Ozean ;-)) einquartiert um den sonnigen Tag hier zu verbringen. Es ist zwar stürmisch, soll die Nacht aber nachlassen und für das Wochenende ist überall viel Regen vorhergesagt.

 


10.12.2022

 

Einen letzten Blick auf den Indischen Ozean werfend haben wir den südlichsten Teil von Afrika bei grauem Himmel verlassen. Auf der Fahrt wurde es zunehmend nasser und schließlich waren wir auf einer Bergkuppe in den Wolken bei schlechter Sicht. Aber als es dann bergab ging, war es ganz anders. Erst guckte die Sonne nur durch kleine Wolkenlöcher, allmählich verschwanden die Wolken und die Temperatur stieg merklich an. Nachdem wir am Ufer eines Stausees entlang gefahren sind, kam der 14 km lange Franschhoek Pass. Wunderschöne Aussichten auf die Täler und Berge, jede Menge Kurven. Auf der Passhöhe ist ein kleiner Parkplatz, von dort sieht man den Ort Franschhoek und das ganze Tal. Franschhoek heißt französische Ecke, denn die von Frankreich ans Kap geflohenen Hugenotten ließen sich im Jahr 1688 hier nieder. Es ist windgeschützt, die Böden sind fruchtbar und es gibt genug Wasser: Gute Bedingungen für den Weinanbau. 

Über Franschhoek und Stellenbosch kamen wir zum Weingut "Blauwwklippen". Es wurde 1682 gegründet und ist somit eines der ältesten Weingüter in Stellenbosch. Das Weingut ist perfekt auf Besucher eingerichtet mit Restaurant, Delikatessen-Shop und natürlich Verkostung von Wein und Gin. Nach einer leckeren Wurst-Käse-Platte hatten wir auch eine Grundlage für die Proben von Rotwein und Gin. Der Rotwein war ok, aber zwei der drei erprobten Gin Sorten waren unglaublich facettenreich im Geschmack. 

Anschließend fuhren wir, mit zwei zusätzlichen Flaschen Gin, wieder in die Nähe von Paarl auf das uns bereits bekannte und schön gelegene Berg River Resort für 2 Nächte.

 


12.12.2022

Gestern haben wir den Campingplatz wir nur kurz zum Essen im "Kapstadt Brauhaus" verlassen. Es gab knuspriges Eisbein und Bauernfrühstück. Dazu natürlich Bier!

Heute haben wir den Tag genutzt, um verschiedene Einkäufe zu tätigen. Endlich konnten wir auch 8 neue Reifen bestellen, voraussichtlich kommen sie am Donnerstag und werden im Geschäft nebenan montiert. Drückt uns die Daumen. 

Dann haben wir die "Dinkel Bakery" aufgesucht, die deutsche Lebensmittel verkauft wie zum Beispiel Lebkuchen, Dominosteine, Salami und auch Sauerteig-Brot.

Weil wir mittlerweile schon so nah am Tafelberg waren, fuhren wir dort spontan hin. Parkplätze für große Autos: Fehlanzeige. Wir haben uns dann auf einen kleinen Platz gequetscht. Tickets für die Seilbahn werden in Containern verkauft. Aber dann hatten wir Glück und mussten nur 10 Minuten warten, bis die nächste Gondel uns auf den Tafelberg brachte. Nachdem der Vormittag einfach schönes Wetter hatte, waren wir umso überraschter, wie schnell die graue Wolkenwand auf uns zukam. Innerhalb von wenigen Minuten war der Regen da und damit die Sicht auf Kapstadt durch die Wolken versperrt. Leider war dadurch unser Ausflug auf den Berg schnell beendet, aber wir haben uns schon neue Tickets gekauft. 

Danach haben wir unser Paket bei dem Post Office abholen können, Uli kam gleich dran, niemand vor ihm (wohl wegen Regen). 

Über Nacht stehen wir wieder bei African Overlander, der Betreiber Duncan hatte auch noch ein Paket für uns. Jetzt fehlt nur noch eines, da wissen wir nicht, wo es sich zurzeit befindet. Aber, alles wird am Ende gut (Optimismus bleibt eingeschaltet).

 

 

 

 

 

 


13.12.2022

 

Der  Tagesplan änderte sich kurz nach dem Frühstück. Eigentlich wollten wir nur kurz prüfen, ob für den Termin morgen bei Mercedes zum Stoßdämpfer wechseln alle Teile da sind. Auskunft war dann aber, dass keine Teile da sind. Mercedes kann gerade nicht liefern. Vielleicht nächste Woche. 

Wir haben dann beschlossen direkt zur Werkstatt zu fahren, Stress lässt sich immer noch besser persönlich machen.

Was sollen wir sagen, drei Stunden später waren die neuen Stoßdämpfer montiert. Man hatte die für uns fehlenden Teile von Stoßdämpfern genommen, die für einen anderen Kunden waren. Der hat Termin erst nächste Woche…

Beim Austausch stellte sich dann noch heraus, dass das Klappern nicht von den Dämpfern kam sondern von den (defekten) Gummilagern der Dämpfer. Naja, haben wir nicht wirklich defekte schwarze Mercedesdämpfer durch knallrote Konidämpfer ersetzt. Da sind wir mal auf die erste Rüttelpiste gespannt.-)

Ansonsten haben wir den Resttag mit verschiedenen Besorgungen verbracht.

Für die nächsten Tage haben wir uns als Übernachtungsplatz wieder den einigermaßen zentralen Platz in einem Vorort von Kapstadt ausgesucht. Von hier aus sind unsere weiteren Ziel in und um Kapstadt gut zu erreichen.

 


14.12.2022

 

Auch heute liegt die Spitze des Tafelbergs in den Wolken, aber da wir sowieso noch den "Kirstenbosch National Botanical Park" besuchen wollten, war das eine sehr gute Alternative. Der Botanische Garten Kirstenbosch liegt am Osthang des Tafelbergs und ist wirklich wunderschön angelegt. Er wurde 1913 gegründet um die einzigartige Artenvielfalt der Kapregion zu erhalten. Auch heute noch werden nur einheimische Pflanzen des südlichen Afrikas gezeigt, dabei sind auch viele seltene und vom Aussterben bedrohte Arten. Zuerst sind wir durch die Kampferbaumallee gegangen, die schon 1898 angelegt wurde. Die Bäume sind mittlerweile unglaublich groß und es wirkt wie ein Tunnel.

Dann kamen wir zu den angelegten Teilgärten: Über dem Arborteum ist anlässlich der 100-Jahr-Feier ein Baumwipfelpfad gebaut worden, manchmal auch um die Stämme drumherum. Erstaunliche Artenvielfalt, Bäume mit großen oder sehr großen Blättern, dazu immer wieder auch der Ausblick auf Kapstadt (leider diesig).

Die Beete sind thematisch angelegt, zum Beispiel mit den typischen Fynbospflanzen und mit vielen unterschiedlichen Proteen. Die südafrikanischen Silberbäume, etwa 5-7 Meter hoch, fielen uns besonders auf. Der ausgeprägte silberne Glanz der Blätter wird durch dichte, samtige Haare erzeugt (haben wir auch mal angefasst, die neuesten Blätter sind ganz weich).

Wir schlenderten einfach weiter durch den Botanischen Garten und fanden noch so manche tolle Blüte. 

Kurz nach Mittag bekamen wir einen Anruf vom Reifenhändler, unsere bestellten Reifen sind eingetroffen. Also gab es heute noch einen weiteren Programmpunkt. Gegen 17 Uhr waren alle acht neuen Reifen wieder am Auto befestigt. Morgen wird dann noch Spur und Sturz eingestellt, dann gibt es auch keine halbseitigen Abnutzungserscheinungen mehr. 

 

 

 

 

 


15.12.2022

 

Das Einstellen von Spur und Sturz mit dem mobilen Einsatzteam (ein netter Kerl namens Arno) war schnell erledigt. Wir fragten uns allerdings, warum Mercedes solche Gerätschaften nicht auch in der Werkstatt haben kann. 

Zunächst sind wir zum Caravanpark zurückgefahren, ließen unser Heim dort stehen und fuhren mit dem Taxi zur Victoria & Alfred Waterfront in Kapstadt. Das ehemals schmuddelige Hafenviertel wurde in den 1990er Jahren revitalisiert und ist jetzt die meistbesuchte Touristenattraktion in Kapstadt. 

Um zwei riesige Hafenbecken (eines heißt nach Prinz Alfred, das andere nach der englischen Königin Victoria) ist eine Vielzahl von Geschäften, Restaurants und Cafés angeordnet. So eine riesige Menschenmenge war unterwegs, es war ein irres Gewusel. Dazwischen haben sich afrikanische Musikgruppen platziert und unterhielten uns mit ihrem schwungvollen Sound. 

Neben all den neuen Bauten gibt es auch den unter Denkmalschutz stehen "Clocktower" (Uhrenturm), der im Jahr 1882 als Büro des Hafenmeisters gebaut wurde. Über den danebenliegenden Kanal führt heute eine Schwingbrücke (konnten wir auch in Aktion sehen) zu dem Shoppingcenter "Victoria Wharf". Im Inneren ist es mit bunten Elementen geschmückt, in der zweiten Etage liegen die hochpreisigen Boutiquen, aber es gab auch Lakritze zu kaufen (die kennen wir und sie schmeckt uns, ist aber mit Schokolade ummantelt - bei der Wärme lassen wir sie im gekühlten Shop). 

Dann bummelten wir noch zum "Nobel Square", der Platz wurde nach den vier berühmten Friedensnobelpreis-Trägern benannt: Häuptling Albert Luthuli, Erzbischof Desmond Tutu und die beiden Ex-Präsidenten Frederik de Klerk und Nelson Mandela stehen dort in Bronze. 

Vor der Rückfahrt wollten wir noch einen leckeren Gin Tonic nehmen, aber unser bereits gekaufter ist viel besser. Den genossen wir dann "Zuhause ". 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


17.12.2022

 

Gestern blieben wir auf dem Campingplatz, denn es war viel Regen/ Gewitter/Sturm für den ganzen Tag angekündigt und so haben wir kleinere Reparaturen vorgenommen und unsere nächsten Ziele geplant. Es gab aber vormittags und nachmittags trockene Phasen, in denen wir auch draußen sein konnten. 

Der Betrieb der Seilbahn auf den Tafelberg war erneut wegen Sturms eingestellt. Eigentlich wollten wir ja nach unserem Kurzbesuch auf dem Tafelberg diesen noch einmal besuchen. Aber er war seitdem immer in Wolken, also keine Sicht, oder es war stürmisch (und dann fährt die Seilbahn nicht). Von daher haben wir beschlossen, dass es bei dem einen Besuch bleibt. 

Heute konnten wir unsere Dachhaube für das Bad in Empfang nehmen. Nun sind wir auch hier wieder gut ausgerüstet.

Anschließend sind wir zur Weinprobe: Sehr gemütliches Ambiente, wir haben unter einer Weinpergola gesessen und die einzelnen Rotweine wurden begeistert erklärt. Zwei besonders leckere Weine durften bei uns einziehen. 

Nach einem leckeren Mittagessen bei "Pappa Grappa" fuhren wir mal wieder (wie die letzten beiden Samstage auch) zum Berg River Resort. 

 


18.12.2022

 

In der Nähe von Paarl haben wir im Restaurant des Fairview Weingutes, das auch eigenen Ziegenkäse herstellt, ein tolles Frühstück gehabt. Dazu gab es noch warme Croissants mit einer sehr leckeren Erdbeermarmelade. Anschließend haben wir dann noch im lokalen Laden etwas Brot und Käse gekauft. Damit war das Abendessen für uns auch schon mal geklärt.

Das Weingut hatte auch noch einen schönen Garten mit einem „Rasenfressmonster“.

Dann ging es zu einer Ginprobe. Um die 205 Sorten Gin werden zum Probieren angeboten. Wir wollten welche testen, die in Südafrika hergestellt werden. Erst probiert man den Gin pur, dann gibt es einen kleinen Streifen Zitronen- oder Orangenschale oder halbierte Heidelbeeren dazu. Wartet einen Moment, probiert erneut. Als drittes gibt man dann Tonic Water dazu. Jedesmal verändert sich der Geschmack. Ein Tasting beinhaltet 3 verschiedene Sorten Gin. Nach dem ersten Tasting haben wir beschlossen, dass es noch ein zweites geben muss.-)

Alle von uns verkosteten sechs Sorten schmeckten sehr unterschiedlich, wirklich interessant. Da wir noch weiterfahren wollten, hat Uli immer nur mal genippt. 

Über Stellenbosch ging es nach Wellington und von dort auf die R 301 Richtung Ceres. Diese Strecke ist der Bainskloof Pass, gebaut in den Jahren 1849 bis 1853 von Andrew Geddes Bain mit der Hilfe von Sträflingen. Der Pass wurde 1980 zum Nationaldenkmal erklärt. Im Juni 2022 wurde der Pass nach Renovierungsarbeiten wieder eröffnet, so dass es eine neue Fahrbahndecke gibt und die Steilhänge abgesichert sind. Die Höhenbeschränkung von 3,68 Meter und Längenbeschränkung auf 9 Meter bleibt indes bestehen, denn die Straße verläuft unter einem Felsvorsprung, der aufgrund des Denkmalschutzes nicht verändert werden darf. 

Die knapp 27 km lange Strecke bietet wieder schöne Blicke hinunter ins Tal und auf die Berge. 

Kurz danach erreichten wir unseren Übernachtungsplatz auf der Fynbos Gästefarm. Dort stehen wir zwischen duftenden Pinien mit Blick aufs Gebirge. 

 


19.12.2022

 

Die Wettervorhersage für heute prophezeite viele Wolken. Wir haben daher kurz gezögert, ob wir wirklich, wie geplant, durch die Cederberge fahren wollen. Längere Fahrten durch die Wolken sind ja nicht so prickelnd.

Aber, wir sind die Strecke gefahren und waren in keiner einzigen Wolke. Auf den 200 km haben wir in Summe rund 3000 Höhenmeter rauf und wieder runter gemacht. Man gut, dass wir das durch Gasgeben lösen können und das Heim klettern lassen konnten. In dieser Region werden viele verschiedene Obstsorten (Äpfel, Birnen, Kirschen) angebaut und oftmals sind die Bäume mit Netzen überspannt. 

Ein Großteil der Strecke heute waren Schotterstraßen, da konnten wir die neuen Stoßdämpfer und Reifen mal testen. Alles prima, das Klappern ist weg und die Reifen fahren sich deutlich komfortabler als die vorherigen.

Auf unserer heutigen Strecke scheint es öfter mal heftig Wasser zugeben. Es gab immer wieder Schilder die für den Fall von Überflutungen auf Umleitungen verwiesen und viele der Betonrampen über die Flüsse hatten eine Messlatte am Rand, auf der man ablesen konnte, wie hoch das Wasser über der Rampe steht. Ob die teilweise aufgeführten 1,8 Meter wirklich eintreten, oder das nur halt einfach mit auf dem Schild stand konnten wir nicht erkennen. Aber vor nicht zu langer Zeit muss es hier teilweise durch Regen verursachte Schäden an der Strecke gegeben haben, Bauarbeiter waren mit schwerem Gerät dabei, die betroffenen Stellen auszubessern. 

Heute stehen wir am Clanwilliam Dam mit super Blick auf das Wasser und die Berge gegenüber

 

 

 


20.12.2022

 

Heute haben wir uns auf den Weg nach Clanwilliam gemacht, dort gibt es ein "Haus des Rooibos". Der Rooibos (roter Busch) gedeiht nur in einem kleinen Gebiet in den Cederbergen. Ein kurzer Film zeigte, wie der Tee angebaut, geerntet und verarbeitet wird. Die Zweige werden etwa 50 cm lang abgeschnitten, in einer Maschine zerkleinert, draußen in der Sonne mit Hilfe von Wasser fermentiert, er bekommt dadurch seine Farbe. Dann wird er wieder in der Sonne getrocknet, anschließend erfolgt eine Dampf-Pasteurisierung, damit alles keimfrei verpackt werden kann.

Der Tee ist ohne Koffein und enthält viele Mineralstoffe, ist also sehr gesund. Bei einer Tee-Probe (ja, wir können auch ohne Alkohol) testeten wir mehrere aromatisierte Tees durch. Von dieser Marke haben sie uns nicht geschmeckt, wir haben schon einen besseren an Bord.

Leider gab es erneut ein technisches Problem mit unserem Heim: 10 Meter vor Ende einer Wellblechpiste ging die Längssperre von ganz allein rein. Und sie ging nicht wieder raus, wir haben alles versucht. Dauer-Piepen macht es auch nicht besser.

Wir sind dann vorsichtig und langsamer bis nach Lambert's Bay gefahren, denn wir hatten bei dem Outdoor-Restaurant "Muisbooskerm"für ein Mittagessen reserviert. 

Dort wird über Holzfeuer gekocht und gegrillt. Viel leckeren Fisch, zum Abschluss zweierlei Melone, Weintrauben und Kaffee. Dann waren wir mehr als satt und fuhren zum Campingplatz in Lambert's Bay, wo wir 2 Nächte bleiben.

Zwischendurch Kontaktaufnahme mit Oberaigner, ob unser technisches Problem behoben werden kann.  

Abends haben wir die Ursache des Problems nach einigen Telefonaten mit Oberaigner noch eingrenzen können. Die Hydraulikleitung zum Schalten der Längssperre an der Hinterachse war undicht. Und ohne Druck schaltet da nichts. Von daher müssen wir gucken, dass wir diese Undichtigkeiten abgestellt bekommen, dann Hydrauliköl nachfüllen und die Anlage entlüften.

 


21.12.2022

 

In Lambert's Bay fuhren wir zu einer kleinen Werkstatt für Autoreparaturen. Die Werkstatt war sehr unscheinbar, aber dem Chef stand ins Gesicht geschrieben: Wir lösen Probleme. Und so war es dann auch. Sie stellten fest, dass die Undichtigkeiten durch eine lose Schraubverbindung verursacht wurde. Was eine ziemlich gute Nachricht war. Ersatzteile hätte er vor Anfang Januar keine mehr bekommen, ist halt auch hier alles in der Weihnachtsruhe. 

Die Jungs in der Werkstatt haben dann noch die Hydraulikflüssigkeit aufgefüllt, das System (ohne offiziell erforderliches Spezialwerkzeug) entlüftet. Und dann war die Sperre auch schon draußen.

Einzig die Elektronik zickt noch rum. Die behauptet immer noch, dass die Sperre drin ist. Das haben wir erst einmal dadurch gelöst, dass wir das Kabel abgezogen haben. Das interpretiert das Steuergerät als “Sperre ist draußen”. Das reicht uns erst einmal.

Nun hatten wir auch die Muße, die dem Ort vorgelagerte Vogelinsel zu besuchen. Auf diesen Felsen wohnen etwa 27.000 Kaptölpel. Sie legen die Eier im Oktober, etwa 40 Tage später schlüpfen die Küken. Mit einem Alter von einem Monat sind die Kleinen zwischen den Altvögeln mit bloßem Auge nicht zu sehen. Erst mit Fernglas oder Zoom vom Fotoapparat erkennt man bei genauem hingucken die kleinen flauschigen Vögel. Hinter den Tölpeln räkeln sich die Robben in der Sonne, waren aber recht weit weg. Näher dran stand der einzige Brillenpinguin, der dort wohnt. Viele Möwen/Seeschwalben ruhten sich auf den Felsen und Steinen aus. Alle schön nach dem Wind ausgerichtet. 

Auf dem Campingplatz gab es keinen Schatten durch einen Baum, die Sonne schien direkt von oben, die Markise auszukurbeln ist bei dem Wind auch schlecht. Wir saßen daher eng gedrängt am Auto um das bisschen Schatten des Heims zu nutzen. Unsere südafrikanischen Nachbarn (eine Gruppe von 10 Personen) konnten das aber nicht mit ansehen und haben uns kurzerhand in ihren Schatten eingeladen. Sie waren gerade dabei, ihren nachmittäglichen Snack (Kartoffelspalten und Schafsniere) zu grillen. Wir hatten gerade zu Mittag gegessen, um eine Probierportion kamen wir aber nicht herum. Nach knapp 2 Stunden ging jeder zu seinem Stellplatz und wir wurden zum Braai (Grillen) am Abend eingeladen. Da gab es dann (das Holzfeuer dauerte so lang bis es richtig war) gegen 21.30 Uhr gut gewürztes Lammsteak und Boerewors (Afrikaans für Bauern-Bratwurst). Dazu reichten sie Gewürzgurken in kleinen Stückchen, kalte weiße Bohnen in einer Soße und Stücke von orangefarbener Melone. Die Beilagen für uns ungewöhnlich, aber so kombiniert ist das typisch südafrikanisch.

Jeder trank seine mitgebrachten Getränke, und wir gingen dann nach einem lustigen Abend gegen 23:00 zurück zum Heim. 

 


22.12.2022 - 26.12.22

 

Heute sind wir wieder zurück zu dem schönen Platz am Stausee gefahren. Vorbei an Mangoplantagen stehen wir jetzt wieder auf dem Platz mit der schönen Aussicht auf den Clanwilliam Dam und die gegenüberliegende Bergkette der Cederberge. Hier werden wir die Weihnachtstage verbringen und erst am 27.12.2022 weiterfahren.

Wir haben hier täglich Besuch von verschiedenen Vögeln und eine Schildkröte hat uns auch schon mehrfach besucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


25.12.2022

 

Wir wünschen Euch allen ein schönes Weihnachtsfest!

 

Bei uns gibt es heute mal nicht Heringssalat wie sonst immer zu Weihnachten, wir haben reduziert auf Vollkornbrot und Matjes und dazu leckeren südafrikanischen Rotwein und für Martina später noch ein Bier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


29.12.2022

 

Irgendwie sind wir von dem tollen Platz nicht los gekommen.

Wir haben bis zum 02.01.2023 verlängert und genießen mal das nicht-reisen.

Heute waren wir dann mal nach Clanwilliam zum Einkaufen, der Kühlschrank war langsam leer.

Da zwei der neuen Reifen seit Beginn etwas Luft verlieren waren wir auch noch beim Reifenservice. Aber da hat man, trotz intensiver Suche, keine Stelle gefunden, an der Luft austritt. Beim Bezahlen dann wieder so typisch Südafrika: "Wir haben kein Problem gefunden / nix gelöst, also kostet das auch nichts".

Auf der Rückfahrt haben wir dann noch die Längssperren auf dem losen Untergrund probiert und mussten feststellen, dass unser Problem noch nicht so ganz gelöst ist. Jetzt geht die hintere Längssperre nicht mehr rein. Frage ist jetzt, geht sie wirklich nicht rein oder kriegt das Steuergerät nur die falschen Informationen… wir werden da mal weiter suchen...

 


Unsere Südafrikareise geht in 2023 hier weiter