Südafrika, Juli 2022

Unsere Route

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Die ersten beiden Monate der Südafrikareise findet Ihr hier

 

01.07.2022

 

In Graskop sind wir heute zum Reifenhändler um unseren defekten Reifen reparieren zu lassen. Wir hatten Glück, kamen sofort dran und nach einer halben Stunde hing das Rad wieder geflickt bei uns am Heck. 

Danach ging die Fahrt weiter zum Ort Pilgrim‘s Rest. Dieser Ort entstand in den Tagen des ersten Goldrausches von Südafrika. 1873 fand Alex Patterson Gold im Creek. Leider konnte er dies nicht für sich behalten und so war er nach kurzer Zeit einer von 1500 Goldgräbern. Der Ort steht seit 1986 unter Denkmalschutz. 

Heute lebt Pilgrim’s Rest vom Tourismus. In den vielen Läden kann man stöbern, Restaurants gibt es zahlreich. Die Straßenhändler wollen die üblichen afrikanischen Souvenirs verkaufen, allerdings werden sie nicht aufdringlich. So ganz langsam kommen wohl auch die Touristen wieder. Ein Geschäftsinhaber erzählte uns, dass er wegen Corona 8 Monate lang seinen Laden schließen musste. Seine Eistruhe bleibt aber wegen der vielen langen Stromausfälle weiterhin leer.

Nachdem wir leckere mit Forelle bzw. Springbockcurry gefüllte Pfannkuchen verspeist hatten, bummelten wir zum Womo zurück. Wir sahen Pete, der eigentlich nur auf das Auto aufpassen sollte, mit einem Kollegen unser Heim waschen. Das hatten wir zwar nicht bestellt, aber es war echt sauberer. 

Dann fuhren wir weiter zu einem Wasserfall, dem „Mac Mac Fall“. Er fällt 65 Meter in die Tiefe. Ursprünglich gab es nur einen Wasserstrom, aber Goldgräber haben mit Dynamit eine zweite Spur gesprengt. 2 km weiter bildet der Mac Mac Fluss verschiedene kleinere Becken, vor dem Baden darin wird aber ausdrücklich gewarnt. Wir hatten sowieso nicht vor, in das kalte Wasser auch nur eine Zehe hineinzuhalten. Schön angelegt ist das Areal mit Picknicktischen und Grill unter Bäumen. Im Sommer ist es bestimmt gut besucht, heute waren es nur 3 Autos auf dem Parkplatz.

Danach waren es nur noch 15 km bis zum Ort Sabie. Auf dem Merry Pebbles, ein Resort direkt am kleinen Flüsschen Sabie, bleiben wir für eine Nacht. 

 

 

 

 

 

 


02.07.2022

 

Obwohl wir wirklich schön am Fluss gestanden haben, sind wir heute wieder weitergefahren. Wir wollen die nächsten Wochen planen, das ist ohne Internet schwierig. Auf diesem Platz war der Internetzugang entweder überhaupt nicht vorhanden oder viel zu langsam.

In Mbombela haben wir unsere Gasflasche wieder füllen lassen. Ist ja nicht immer ganz einfach mit den deutschen Gasflaschen. Hier hat aber der mitgebrachte Adapter für Südafrika gepasst. Danach sind wird zu dem Campingplatz am See gefahren. Wir durften uns unseren Platz frei aussuchen. Da haben wir natürlich einen Platz am See genommen. So war das mit dem Aussuchen dann aber doch nicht gemeint. Nicht schlimm, sind wir halt weitergefahren, denn die „richtigen“ Plätze gefielen uns nicht.

Aber beim zweiten hatten wir mehr Glück. Erst ging das Tor länger nicht auf. Die vielen Stromsperren die letzte Zeit hatten den Motor vom Tor wohl ins Nirwana geschickt. Als das dann (durch Abbau des Motors) gelöst war, war das nächste Problem, dass der Platz ausgebucht war. Aber der Besitzer hatte eine Lösung zur Hand, wir haben auf dem großen Gelände einen schönen Platz erhalten. Und: Internet funktioniert bislang durchgehend gut. 

Nachdem wir entschieden haben, dass es nach Südafrika nach Botswana geht können wir nun also die Planungen dazu machen.

Das wollen wir dann heute und morgen mal erledigen.

Bilder gab es heute keine. Das erste mal auf unserer Reise, ein Tag ohne Bilder.-)

 


03.07.2022

 

Wir sind heute einfach stehengeblieben und haben bei sonnigstem Wetter einen entspannten Tag verbracht. Nur 50 Meter von uns entfernt fließt der „Crocodile River“.  Da saßen wir am Ufer, lasen und guckten zwischendurch auf das gemächlich dahinfließende Wasser. Dabei haben wir noch geunkt, dass das wie die Oker aussieht, aber es hier ja auch wilde Tiere gibt. Auf einmal kam eine leichte Welle an, wir wurden stutzig. Und waren sehr überrascht, als ein Hippo auftauchte. Nach leider sehr kurzer Zeit verschwand es wieder. Sehr schade, aber wir rutschten mit unseren Stühlen ein paar Meter weiter weg vom Ufer. Man weiß ja nie, ...

Und da haben wir das Stichwort: Morgen fahren wir nochmal in den Kruger National Park und übernachten in 3 verschiedenen Camps, die wir noch nicht kennen. 

 

 

 

 

 

 


04.07.2022

 

Nach Einkauf und Tanken sind wir zum Kruger Nationalpark gefahren. Auf dem Weg dahin sprang uns eine Werbung mit einem ganz besonderen Tier ins Auge. Ob wir dieses im Park entdecken? 

Wieder war das Malelane Tor unser Beginn der Kruger-Tour. Dazu überquert man den Crocodile-River und wir wurden tatsächlich von träge auf der Sandbank liegenden Krokodilen begrüßt. Unser Übernachtungsplatz war das „Crocodile Bridge Rest Camp“, welches im Südosten des Parks liegt. Dazu führte uns die Route mal näher, mal weiter entfernt am Crocodile River entlang. 

Hauptsächlich haben wir heute Elefanten beobachtet: Links des Weges war ein Wasserloch, weit oberhalb am Hang haben wir einen Elefanten entdeckt. Während wir ihn beobachten, raschelt es rechts im Busch. Man musste schon genau hinsehen, da stand dann ein mittelgroßer Elefant (kaum im Busch zu erkennen) und ließ es sich schmecken. Und wie das bei Familie Elefant so ist, man ist nicht gerne allein unterwegs. Von überallher kamen die restlichen Gruppenmitglieder und fraßen genüsslich von den Büschen. Selbst eine Elefantenkuh mit ihrem Nachwuchs war heute gemütlich unterwegs. Nur das Kleine (etwa 1 Meter hoch) versuchte sich in Drohgebärden. Darüber konnten wir nur schmunzeln.  Nach gut einer halben Stunde bewegte sich die Gruppe weiter in das Gebüsch.

Dann ging es zum Hippo-Pool. Die Aussicht über den Fluß ist einmalig schön. Als dann noch eine Elefantenkarawane den Fluss durchquerte, war es perfekt. Hippos gab es eher zu hören als zu sehen. 

Wir wollten dann eigentlich nur noch zum Camp. Aber vor uns hielten so viele Fahrzeuge am Straßenrand, da musste etwas Besonderes sein. Und so war es. Ein großer, 2 mittelgroße und 3-4 kleine Geparden liefen auf der begrünten Fläche. Leider verschwanden die kleinen in einer mit höherem Gras bewachsenen Fläche, so dass sie völlig darin verschwanden. Auch die größeren lagen lieber und waren schwer zu erkennen. Wir warteten einfach, wie alle anderen, ab. Irgendwann standen sie auf, es sind ja wirklich schöne Tiere, so elegant beim Laufen. 

Erst gegen 17 Uhr kamen wir dann beim Camp an und konnten noch die Farbenpracht des Sonnenunterganges erleben. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


05.07.2022

 

Noch vor Sonnenaufgang sind wir heute zur Pirschfahrt gestartet. Dabei waren wir überrascht, wie groß der Andrang am frühen Morgen am Eingangstor ist. Unser Camp lag direkt neben einem der Eingänge zum Krüger. Hier war eine endlos lang erscheinende Lichterkette von Autoscheinwerfern zu sehen, die alle auf dem Weg in den Krüger waren. Zum Glück ist der ja groß, da verläuft sich das dann.

Als erstes sind wir bei einem kleinen aufgestauten See hängen geblieben. Da lagen mehrere Flusspferde drin, zwei balgten sich ausgiebig und brachten das Wasser ordentlich in Bewegung. Und das um 6.30 Uhr. Dahinter ging die Sonne malerisch auf. 

Später haben wir die „alten Bekannten“, sprich Elefanten, Giraffen, Zebras und die reichlich vorhandenen Impalas gesehen. Besonders waren heute:

Zum einen eine Tüpfelhyäne, die uns auf der Straße entgegenkam. Die läuft da wohl immer. Sie lief bis kurz vor unserem Auto immer am Fahrbahnrand die Straße entlang. Bei unserem Auto schlug sie einen kleinen Bogen über den Seitenstreifen um dann hinter uns weiter auf der Straße zu laufen. Wir würden wetten, die kommt morgen um die gleiche Zeit die gleiche Strecke gelaufen.-)

Gleich danach begegneten uns Hornraben: schwarze, etwa 90 cm große Vögel mit rotem Gesicht und Kehlsack. Sie stolzierten langsam, nach Nahrung suchend, auf dem Weg und dem Gras. 

Später haben wir noch Breitmaulnashörner getroffen. Wir waren ja inzwischen der Meinung, dass es die im Krüger gar nicht gibt, da wir bisher kein einziges gesehen hatten. Dafür haben wir dann heute aber gleich sieben von ihnen gesehen. Im Gegensatz zum Hluhluwe-Park wurden ihnen hier die Hörner gekürzt, da lohnt es sich dann nicht, die Tiere für die Hörner zu töten. Auf den Nashörnern hockten dann eine Menge Rotschnabelmadenhacker. Diese nutzen die Nashörner als Futterquelle, das sieht schon beeindruckend aus und irgendwie scheinen die Nashörner auch so manches Mal genervt von den Kerlen zu sein, so wie sie sie durch Kopfschütteln verteilen wollen.

Nur noch ein paar Kilometer und wir hatten das Melalane Camp erreicht. Hier stehen wir direkt an der Umzäunung. Es gab ja immer Geschichten, dass hier am Zaun Hyänen (und auch mal andere Räuber) vorbei kommen. Das haben wir für geschicktes Marketing gehalten. Aber dann im Dunkeln passierte es wirklich, mehrmals kam eine Hyäne (glücklicherweise hinter dem Zaun) vorbei. Martina musste dann natürlich auch noch dicht zum Zaun um Bilder zu machen, typisch Fotograf halt… Die Hyäne war aber wohl doch noch satt, sodass wir dann später wieder zu zweit ins Heim gestiegen sind.

 


06.07.2022

 

Heute sind wir zu unserem letzten Camp im Kruger aufgebrochen. Das Pretoriuskop liegt 85 km entfernt, also eine recht kurze Distanz, angegebene Fahrzeit etwa 3,5 Stunden. Ein kurzer Teil der Strecke war asphaltiert, der Rest war Sandpiste, die größtenteils eine „Wellblechpiste“ ist. Da wurden wir und unser Heim so richtig durchgerüttelt. Da wir natürlich an verschiedenen Stellen angehalten haben, waren wir viel länger unterwegs.

Unser Frühstück haben wir heute am Matjulu-Wasserloch eingenommen. Bei unserem  letzten Besuch kam die große Elefantengruppe zum Trinken (siehe Eintrag vom 19.06.2022). Heute Morgen ließen sich nur 4 Zebras kurz blicken. Dafür flogen viele Vögel umher, die Gelbbauchammer streckte ihren Bauch in die Sonne. 

Dann ging es zum nächsten Wasserloch. Als wir ankamen, war nichts los. Aber Geduld wird belohnt. Ein Sattelstorch kam angeflogen, die Flügelspannweite kann bis zu 2,50 Meter betragen und er hat eine Größe von etwa 145 cm. Namensgebend ist sein gelber „Fleck“ auf dem Schnabel, der einem Sattel ähnlich sieht. Schön sind auch die grauen Beine mit rosa Knien und Füßen. Er suchte nur wenige Meter von uns entfernt am Ufer nach Nahrung und ließ sich auch von den ständig ankommenden und abfahrenden Autos nicht stören. 

Dann kam auch noch ein (männlicher) Elefant zum Trinken und marschierte weiter in die Büsche. 

Auf der Weiterfahrt konnten wir ein freudiges Grinsen nicht unterdrücken: Kleine Hyänen lagen am Straßenrand in der Sonne, blieben netterweise auch liegen und guckten interessiert. Sie wohnen in einem Rohr unter der Straße und bei Langeweile kommen sie heraus. Die Eltern sehen das ja nicht, die sind unterwegs.

Im Camp haben wir wieder einen Platz am Zaun gefunden. Eine Antilope und 3 Elefanten kamen schon dicht vorbei. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


07.07.2022

 

Am letzten Tag im Kruger Park haben wir wenig Tierarten gesichtet, dafür jedoch eine Büffelherde von unglaublichem Ausmaß. Es mögen bestimmt 150 Tiere gewesen sein. Sie verteilten sich rechts und links der Sandstraße, fraßen genüsslich von den Büschen und den trockenen Gräsern. Immer wieder querten einige den Weg, guckten sich interessiert die Autos an und gingen entspannt weiter. Wir hatten ja Zeit und konnten ihnen lange zugucken. 

Dann ging es an einen See, typischerweise ja eine sichere Stelle um in der Trockenzeit Tiere zu beobachten. Heute waren da ein paar Hippos (die wohnen halt da) und fünf Wasserböcke ruhten sich kurz am Ufer aus.  Das war schon alles, was in 3 Stunden dort passierte.

Um kurz nach 14 Uhr haben wir den Park durch das Numbi-Tor verlassen. Gestern haben wir von Streiks der Taxifahrer gehört, die sich so gegen die hohen Benzinpreise wehren wollen. Dabei war auch von Straßenblockaden die Rede. Auch unsere Strecke zum Ort Hazyview sollte davon betroffen sein. Alternativ wurde das Malelane-Tor empfohlen. Dies würde aber für uns einen riesigen Umweg bedeuten.

Am Numbi-Tor fragten wir den Ranger, ob die Straße jetzt frei ist. Mit seiner Antwort „im Moment ein bisschen“ konnten wir nicht wirklich etwas anfangen. Unterwegs haben wir dann verstanden, was er gemeint hat. 

Schon nach ein paar hundert Metern war die erste Blockade sichtbar, wir mussten durch Glasscherben fahren, wobei der linke Fahrstreifen etwas geräumt war. Bei der zweiten Stelle waren es dann Steine, wieder eine Spur frei, das ging ja. Unterwegs waren dann immer mal wieder Glasscherben und Steine im Wechsel auf der Straße, eine Spur war immer etwas geräumt. Aber einige Kilometer vor unserem Ziel wurden die Glasscherben auf der Straße dann eher zum Dauerzustand, und so richtig geräumt war da dann nix mehr, eher plattgefahren. Wir haben mal auf unsere für schlechte Wege gebauten AT und MT Reifen gezählt, war aber schon ein mulmiges Gefühl, zumal wir bei den Menschen am Straßenrand auch nicht sicher waren, ob die da zufällig waren oder auf den nächsten Krawall gewartet haben. 

Nachdem wir auf dem Caravanpark Hazyview für zwei Nächte eingecheckt hatten ergab eine erste Kontrolle keine Schäden. Sieht also erst einmal gut aus.-)

 


09.07.2022

 

Nachdem wir uns gestern einen Ruhetag gegönnt haben sind wir heute weiter auf der Panoramastraße von Hazyview über Sabie, Mashishing (Lydenburg) nach Dullstroom gefahren. Hier bleiben wir auch für 2 Nächte. Sind grad etwas übersättigt von den vielen Eindrücken und machen mal etwas langsamer.

Unterwegs änderte sich die Landschaft: Durch bewaldete Hügel ging die Straße langsam bergauf, irgendwann gab es nur noch die trockenen Gräser. Schließlich hatten wir den höchsten Punkt der Strecke mit 2150 Metern erreicht. Leider war es heute sehr diesig, so dass die spektakulären Aussichten eingeschränkt waren.

An einer Tankstelle haben wir dann noch einen 10 Liter Kanister AdBlue bekommen, der sollte jetzt erst einmal für ein paar Wochen reichen.

Wir stehen jetzt auf 2000 m Höhe an einem Forellenteich, könnten hier sogar selbst angeln.-). Zwischendurch hatten wir dann noch ein paar mal Besuch von einer Kuhherde. Die wurden zwar immer wieder vertrieben, aber Kühe halt. Nach 10 Minuten waren die dann mal wieder da und der Mann vom Platz musste wieder aktiv werden.

Der Blick vom Heim ist mal wieder ein ganz anderer, alles eher trocken, und der Teich im Hintergrund. Die Höhe merkt man sofort an den Temperaturen, wir haben hier 5 bis 16 Grad. Wobei das für Winter und 2000 Höhenmeter ja auch nicht so schlecht ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


10.07.2022

 

Heut gab es etwas später Frühstück, wir wollten zumindest 8 Grad Aussentemperatur haben, bevor wir uns rausgesetzt haben. Es war dann immer noch recht frisch, zwar schien die Sonne, aber es gab es auch einen kühlen Wind dazu.

Später sind wir nach Dullstroom gelaufen. (Wir könnten behaupten aus Neugier, aber die Wahrheit ist, da gibt es eine Brauerei…) . Der Ortsname Dullstroom setzt sich zusammen aus dem Namen des niederländischen Kaufmanns Wolterus Dull und der „Stroom“, der Krokodilfluss, entspringt nicht weit von hier. 

Dullstroom ist ein Touristenort. An der Hauptstraße entlang haben sich viele Restaurants und kleinere Läden angesiedelt. Am heutigen Sonntag war es recht belebt und viele teure PKW parkten vor den Geschäften. 

Wir sind als erstes „zufällig“ in der ortsansässigen Brauerei gelandet und haben eine kleine Bierprobe gemacht. Die 7 Biersorten wurden in Schnapsgläsern serviert, ideal zum Probieren. Von Weiß- bis Schwarzbier reichte die Skala. Uns hat am besten das India Pale Ale mit dem Namen Mjolnir geschmeckt. Das gab es dann also zweimal für uns in einer richtigen Portion. Da es in dieser Gegend zahlreiche Forellenzuchtbetriebe gibt, wählten wir dazu eine kalte Platte mit unterschiedlich zubereiteter Forelle. Es war sehr lecker, aber als Mittagessen reichte die Menge nicht ganz zum Satt werden. Der Ort bot ja noch mehr. So haben wir in einem netten Café als Nachtisch belgische Waffel mit Obstkompott und Eis verspeist.

Nicht weit von uns entfernt verläuft die Eisenbahnlinie. Mehrmals am Tag (und auch zweimal nachts) hören wir die Eisenbahn und heute Vormittag haben wir mal die Waggons gezählt: Von 4 Dieselloks wurden 75 (!) Waggons gezogen. Das ganze kommt hier recht langsam an, mit etwas über 2000 Metern hat Dullstroom den höchsten Eisenbahnhaltepunkt, und fährt dann quietschend um eine Kurve und nimmt Geschwindigkeit auf. Leider konnten wir nicht sehen, was die Waggons geladen hatten.

 


11.07.2022

 

Wir sind heute weiter in westlicher Richtung bis nach Cullinan gefahren, wollten dabei aber nicht über die Autobahn brausen, sondern die Landschaft genießen.

Gleich zu Beginn hatten wir die Eisenbahnschienen neben uns und kurze Zeit danach erblicken wir den Zug. Wieder mit 4 Dieselloks, aber nur mit 45 Waggons. Das war gut so, denn so passten sie alle aufs Bild. 

Etwas später hatten wir wieder Tiere auf der Fahrbahn. Heute mal Kühe. Die kennen die Verkehrsregeln nicht und glauben daher, dass sie immer haben Vorfahrt haben. 

Unterwegs sahen wir viele abgebrannte Felder und Wiesen, vielleicht als Vorbereitung für das Frühjahr. Zeitgleich werden noch die trockenen Maisfelder abgeerntet.

Am Nachmittag erreichten wir das Somabula Nature Reserve, das ist ein privat geführtes Naturreservat mit der Möglichkeit in Chalets zu übernachten oder auf dem Gelände zu campen. Nun stehen wir ganz allein auf einem schönen Platz, haben eine Feuerstelle (aber immer noch kein Holz) und hatten schon einen farbenfrohen Sonnenuntergang. 

Morgen wollen wir das Gelände dann mal zu Fuß erkunden. Mal gucken, ob wir die Giraffe finden, die es hier geben soll.

 


12.07.2022

 

Es kam heute tatsächlich mal so, wie wir es gestern geplant hatten: Wir haben fast das ganze Gelände zu Fuß erkundet. Die Route war wieder sehr gut ausgeschildert, an den Kreuzungen standen hölzerne Wegweiser und Steine mit Nummern, nur bei der „14“ mussten wir etwas schmunzeln. Einige Tiere (Zebras, Antilopen und Gnus) haben wir gesehen, aber wir haben ja nach der Giraffe gesucht. 

Zwischendurch haben wir einen Ranger getroffen und ihn danach gefragt. „Ja, da hinten steht sie“, war seine Antwort. Wir haben gegrinst und das nicht geglaubt. Als wir jedoch einen Hang hinauf gingen, erblickten wir gleich zwei davon, halb verborgen hinter Bäumen. Sie beäugten uns skeptisch und so verließen wir sie nach kurzem Fotoshooting auch wieder.

Nach 9 km Wanderung kamen wir an unserem Heim an. Das war mal wieder richtig toll, wir hatten auch das perfekte Wetter dazu. Was wir aber festgestellt haben, aus einem hohen Auto heraus kann man viel leichter die Tiere sehen.

Leider ist die Brandgefahr hier ziemlich hoch, das trockene Gras fängt schnell Feuer. So kam unsere „Vermieterin“ zu uns und bat, dass wir uns zur Sicherheit in die Mitte der großen Fläche stellen (bislang standen wir am Rand). Denn ein Feuer näherte sich schnell der Zaungrenze und sie waren sich nicht sicher, ob es rechtzeitig gelöscht werden konnte. Wir haben uns dann eher mit dem Gedanken des zügigen Verschwindens beschäftigt als mit der Idee bei einem Feuer ums uns Drumherum in der Mitte, auf flachem (trockenen) Gras auszuhalten. Aber nach einiger Zeit qualmte es nicht mehr.  Nachdem es Abends dann an einer anderen Stelle qualmte, haben wir dann doch noch umgeparkt.

Später konnten wir dem Vollmond beim Aufgehen zusehen, im Rücken ging zeitgleich die Sonne unter. 

 


13.07.2022

 

Heute haben wir die Diamantenmine in Cullinan besichtigt. Sir Thomas Cullinan entdeckte das „Kimberlit-Rohr“ 1902. Gegründet wurde die Mine dann 1903 und bis 1932 wurde eine „open-pit“ Methode genutzt und das Gestein bis in eine Tiefe von 189 Metern Tiefe abgebaut. Von 1932 bis zum Ende des 2. Weltkrieges war die Mine geschlossen. 1945, nachdem das Wasser aus dem Loch geholt worden war, startete dann der unterirdische Abbau. Hierbei wird das Loch nicht mehr weiter von oben vertieft, sondern man baut die Gesteinsmasse unterirdisch ab. Die „Erde“ rutsch dann von oben nach, und das Loch wird weiterhin immer tiefer.

Man hat herausgefunden, dass Diamanten bis zu einer Tiefe von 1000 Metern vorhanden sind, zur Zeit wird in einer Tiefe von 880 Metern das Kimberlit abgebaut. In dieser Gesteinsmasse befinden sich dann die Rohdiamanten. 

In der Mine wurden schon viele große Diamenten gefunden, auch ein blauer, der mit dem Gewicht von 7,03 Karat im Jahr 2009 für 9,3 Millionen Schweizer Franken bei Sothebys versteigert wurde.

Nun aber zu unserer Besichtigung: Wir wollten nicht nur von oben alles über die Mine erfahren, sondern in die Mine hinein und haben eine 4-stündige unterirdische Tour gebucht. Es fing schon prima an: Zuerst bekamen wir Overalls, Socken und Stiefel. Ein Helm und ein orangener Gürtel vervollständigte erstmal unser Outfit. Dann führte uns Edward, ein ehemaliger Minenarbeiter, zur Mine (wir waren nur zu zweit). Jeder (also auch wir), der das Gelände der Mine betritt, muss einen Alkohol- und Drogentest machen. Dazu pustet man seine Atemluft durch einen Strohhalm in ein Gerät. Ist alles in Ordnung, öffnet sich die Tür und man darf herein. Bei uns war alles ok, Edward sprach davon, dass Anfang Juni eine Truppe Russen da waren, da mussten zwei nach diesem Test draußen bleiben…

Anschließend sahen wir ein Sicherheitsvideo über ein Gerät, das uns im Notfall noch für 1 Stunde Sauerstoff gibt (man atmet durch einen „roten Beutel“). Danach wurde diese fast 2 kg schwere Box am Gürtel befestigt und wir bekamen noch eine besondere Lampe für den Helm. Diese Lampe vibirert und blinkt, wenn sich ein Fahrzeug nähert und im Fahrzeug wird auch angezeigt, dass da Menschen in der Nähe sind. Dies konnten wir später dann auch mehrfach erleben.

So ausgestattet ging es zum großen Lastenfahrstuhl und wir fuhren 763 Meter hinab (4 Meter pro Sekunde!). Unten angekommen führte uns Edward durch einen Teil der Mine, in dem heute nur noch Restarbeiten durchgeführt werden. Die Diamanten werden jetzt nur noch auf der Ebene 880 abgebaut, dieser Bereich ist aber für Besucher gesperrt. Auf der Ebene 763 konnten wir zu Fuß lang laufen und den ausführlichen Erklärungen lauschen und dabei die Reste der Abbauarbeiten auf dieser Ebene besichtigen.

Die Tour führte zum Fahrstuhl zurück, es ging wieder hinauf, diesmal zusammen mit den Bergleuten, die gerade Schichtende hatten. Draußen sahen wir den hohen Turm, in dem die abgebauten Kimberlitsteine aus den großen Behältnissen auf die Förderbänder gekippt werden.

Von oben sieht man nur die Ränder der Grube, es gibt keine Möglichkeit, bis auf den Grund zu gucken.

Die hier gewählte Art des Abbaus würde man lt. Edward heute nicht mehr so wählen. Heute baut man das Gestein Terrassenförmig von oben ab, dadurch wird verhindert, dass immer wieder Teile des Randes der Grube von oben nach rutschen.

Anschließend ging es wieder zurück, jeder musste durch eine „Röntgenschranke“, in der geprüft wurde, ob wir nicht doch einen Diamanten eingesteckt oder geschluckt haben. 

Nachdem wir die Kleidung abgegeben hatten sind wir dann noch in ein kleines Geschäft mit Diamanten gegangen, dass Edwards Schwester betreibt. Sie spricht sehr gut Deutsch, hat einige Jahre in Deutschland gelebt, aber wir haben dann doch nur geguckt. Sie hatte keinen blauen Diamanten aus der Mine. Diese sind sehr selten und es gibt sie nur in dieser Mine. Aber, hätte sie einen blauen Diamanten gehabt wäre es wohl am Geld gescheitert, so ein Diamant kostet über eine  Millionen Euro. Aber wir haben hier zumindest mal einen Rohdiamanten gesehen. Sieht übrigens wie ein undurchsichtiger weißlicher Stein aus.

Die Sicherheitsvorkehrungen in dem Laden waren übrigens beachtlich. Erst wird man durch eine Gittertür in einen Vorraum eingelassen. Dann muss man einzeln, nacheinander durch eine weitere Gittertür gehen, wenn diese geschlossen ist geht die dritte Gittertür vor einem auf, und dann ist man im Laden.

Die Straße zur Mine hin ist für Touristen sehr schön gestaltet: Viele Restaurants und nette Dekorationen. Danach ging es zu unserem nächsten Übernachtungsplatz, der in der Nähe von Pretoria liegt.

 


14.07.2022

 

Heute war dann mal der Tag der Besorgungen (so hatten wir das zumindest geplant).

Zuerst zur Apotheke, wir durften ja nur für 90 Tage Medikamente mitnehmen. Also mussten wir langsam mal nachtanken. Gedacht war, mit den von unseren deutschen Ärzten ausgefüllten Bescheinigungen unsere Tabletten zu erhalten. In der Apotheke sollte das eigentlich funktionieren. War aber nix. Man wollte eine Verschreibung vom lokalen Arzt. Also, los zum Arzt… nächster Termin um 18:15 (Apotheke schließt um 18:30). Damit war schon mal klar, das erledigen wir heute nicht wie geplant.

Weiter dann zu einer Bäckerei mit dem Namen „die Brotstube“ (wirklich so in deutsch). Da gab es dann Brot wie daheim und auch Kuchen… Volltreffer!

Weiter ging es dann zu einem Geschäft das lt. Internet Kokosfaserziegel hat (benötigen wir für unsere Toilette). Große Verwunderung, denn als wir in das Gebiet zu dem Geschäft einfahren wollten, mussten wir durch eine Kontrolle und man erfasste (mit vielen Problemen und vielen Scherzen) unsere Daten. An der angegebenen Adresse gab es dann den Laden, aber der war grad zu. Ein Sicherheitsmann bemühte sich zu helfen, aber der Inhaber war noch für drei Stunden in einem Termin. Wir sollten doch einfach per Internet bestellen, er schickt es dann.… das war also nix. Nächsten Laden suchen, dieses Mal aber vorher angerufen. Wieder 20 km fahren. Aber dann, gekriegt!

Um 18:00 waren wir dann beim lokalen Arzt. Jetzt haben wir unsere südafrikanische Verordnung und hoffen, dass wir morgen bekommen, was wir erwarten (liest sich teilweise schon etwas anders…) wir werden berichten.-)

 


15.07.2022

 

Der heutige Besuch in der Apotheke verspricht Erfolg, morgen Mittag soll alles da sein. Wir sind mal gespannt.

Wir haben dann noch einen gemütlichen Einkaufsbummel gemacht (endlich Baguette zum Auftauen und ganz viel Lakritze gefunden) und sind dann zum Nkwe Pleasure Resort gefahren. Hier haben wir den Nachmittag in der Sonne verbracht und uns endlich mal wieder lecker gegrillten Lachs mit dem tollen Brot von gestern gegönnt.

Nebensaison hat schon seine Vorteile. Wir sind hier auf dem Platzteil, auf dem wir stehen, ganz für uns alleine. Geschätzt 3000 qm, schön angelegt, nur für uns.

Abends haben uns dann noch eine Truppe Klippschliefer besucht. Man glaubt es kaum, aber das sind die nächsten lebenden Verwandten der Elefanten.

 

 

 

 

 


16.07.und 17.07.2022

 

Wir sind einfach nochmal zwei weitere Tage geblieben. Der Platz hier ist wirklich toll und wenn man die paar Meter zum Wasserfall geht, kann man den ganzen Tag die Sonne mit dem Wassertosen im Hintergrund genießen und dann zwischendurch mal den einen oder anderen beobachten, der hier von der Klippe in das doch sehr kalte Wasser springt. Wir schätzen mal, dass das fast 10 Meter von der Klippe ins Wasser sind, und sehen tut man von oben nicht, ob da Steine unter Wasser sind, dafür ist es zu trübe. 

Uns war das Wasser aber zu kalt und im Gegensatz zu den meisten, die gesprungen sind, hatten wir ja auch keinen Neoprenanzug dabei.-)

 

Die Zeit haben wir genutzt, die nächsten zwei Wochen mal in Ruhe zu planen. Mal gucken, was wir dann wirklich machen.

Abends hatten wir dann auch noch Zeit, ein paar der Vögel, die hier unterwegs waren, zu fotografieren. Der farbloseste, nur graues Gefieder, ist der Graulärmvogel, auch Geh-Weg-Vogel genannt. Erst 48 cm groß und sehr stimmgewaltig, daher auch sein Name. 

 

Und, ach ja, die Apotheke hatte dann am Samstag auch alle gewünschten Medikamente da. Der Punkt ist also auch abgehakt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


18.07.2022

 

Heute früh ging es noch einmal in die Brotstube, doch einfach zu lecker so ein Vollkornbrot. Gleich daneben gibt es Almas Schlachterei. Da konnten wir heute auch nicht draussen bleiben, obwohl wir planen, diese Woche noch nach Botswana einzureisen. Da dürfen Fleisch und Milchprodukte nicht mit über die Grenze. Es muss also alles vorher aufgegessen werden. Und, was sollen wir sagen, in der Fleischerei gab es auch Matjes (Cornichons gab es um Glück auch in der Ecke mit den deutschen Produkten). Da hat Martina schon seit Wochen davon geträumt (Stichwort: Ostfriesenkrimis). Also nochmal zurück zum Bäcker und noch Brötchen geholt.

So richtig lange ist der Matjes nicht mit uns gereist. Nach nicht einmal 2 Stunden gab es Matjesbrötchen als ein 2. Frühstück.  

Auf dem Weg raus aus Pretoria sind wir an zahlreichen Wellblechhütten vorbeigefahren. Später dann kamen wir an riesig großen grünen Feldern entlang, die ausgiebig beregnet wurden. Dann sah es aus, als würde ein Maulwurf tätig sein. Aber das ist ausgehobene Erde, in die Löcher daneben werden kleine Bäumchen gepflanzt. 

Weiter ging es dann in den erst einmal letzten Nationalpark in Südafrika, den Marakele Nationalpark. Dieser liegt in den Wasserbergen, in der Übergangszone zwischen den trockenen westlichen und feuchteren östlichen Regionen Südafrikas. Hier soll es Kapgeier, Elefanten, Leoparden, Kudus und die sonst nicht so oft gesehenen Antilopenarten wie Riedbock, Gebirgsriedbock, Eland und Tsessebe geben. Wir sind mal gespannt, was wir so sehen (erkennen) werden.

Im Marakele Nationalpark sind wir heute nur bis zum Camp gefahren, haben einen Platz am Rand mit Blick auf eine von Bäumen umsäumte Wiese. Das besondere an diesem Camp ist, dass es nicht eingezäunt ist. Nur eine Reihe Betonpfähle markiert den Randbereich der Stellplätze. So können uns durchaus Tiere des Parks besuchen kommen. Die Big 5 sind in einem anderen Bereich heimisch, so dass es nur die kleineren sein können. Rund um uns zwitschert und flattert es. Ein Rotbauchwürger war am auffälligsten. Seine gesamte Unterseite ist karminrot gefärbt, die Oberseite ist schwarz mit weißen Längsstreifen auf den Flügeln.

Obwohl wir uns immerhin noch auf 1000 Metern Höhe befinden, konnten wir heute Abend länger draußen sitzen. Und das war echt schön: Denn in der Dämmerung kam noch eine Herde Antilopen vorbei. 

Heute ist übrigens der Internationale Nelson-Mandela-Tag. Es ist ein Gedenktag, der seit 2010 am 18. Juli, dem Geburtstag des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela (1918-2013) begangen wird. Er hatte 67 Jahre seines Lebens für den Frieden und einer gerechten und freien Gesellschaft in Südafrika gekämpft. So sollen alle Menschen an diesem Tag 67 Minuten lang anderen Menschen etwas Gutes tun. 

 


19.07.2022

 

Nach einer ruhigen Nacht sind wir heute morgen zur Fahrt durch den Nationalpark aufgebrochen. Da uns unser Stellplatz so gut gefiel und wir noch zwei Nächte bleiben, haben wir unseren Tisch und die Stühle trotz der Affen stehen lassen. Die anderen Camper lassen auch ihre Möbel vor dem Wohnwagen stehen. 

Der Park teilt sich in zwei Bereiche auf. In den mit den eher harmlosen, kleinen (in dem sich auch der Campingplatz befindet) und der andere, große mit den gefährlicheren Tieren. Wir begannen also unsere Runde im kleinen Teil und fuhren zu einem Vogelbeobachtungshaus, das an einem kleinen Teich liegt. Kaum saßen wir, kamen 3 Streifengnus zum Trinken. Wenig später gab es erneut Bewegung in den Büschen, ein Kudu tauchte auf. Wir waren überrascht, das Kudu war größer als die Gnus.

Später fuhren wir durch eine Tunnelröhre in den anderen Teil. Um uns herum jedoch meterhohes Dornbüsche, keine Möglichkeit, überhaupt was sich Bewegendes zu sehen. Aber die Berge, auf die wir blicken konnten, sahen echt toll aus. Es gibt eine schmale, sogar geteerte Straße bis zum Aussichtspunkt auf 2047 Metern. Die Fahrt hinauf hatten wir allerdings schönere Aussichten als von oben. 

Da wir bis dahin in diesem Teil keine Tiere gesehen haben, sind wir eine (sehr holperige und ausgewaschene) Schleife gefahren. Erneut erfolglos. Also dann zurück zum kleinen Parkteil.

Und es gibt doch Tiere hier: Eine Giraffe mit 3 kleineren und einen männlichen Strauß haben wir kurz vor Ende gesehen. 

Am Camp angekommen, trauten wir unseren Augen nicht: Unglaublich was sich so manche Leute denken. Da war direkt neben unseren Stühlen ein Wohnwagen mit Vorzelt aufgebaut. Aber netterweise hatte man eine drei Meter breite Lücke gelassen. Damit passte unser Heim zwischen Vorzelt und unsere Stühle. Als sie ankamen, war ihre Ausrede, man weiß doch nicht, ob da wirklich jemand kommt. Wer bitte lässt gute Stühle und nen Tisch im Nationalpark zurück?

Aber der Ausblick hat dann wohl doch nicht gefallen, sie sind dann auf den Nachbarplatz umgezogen.

Auf der Wiese vor unserem Heim liefen dann noch Zebras, ein weiblicher Strauß, ein Gnu und eine ganze Truppe an Helmperlhühner herum. Ums Auto hüpfen die Gelb- und Rotschnabeltokos, zwei Rotbauchwürger und diverse kleine Vögelchen. Also doch noch Tiere!

 


20.07.2022

 

Eigentlich hatten wir geplant, heute noch einen Tag im Park hier zu verbringen. Aber, wie sagt man so schön, nach der Planung ist vor der Planung.

Auf unserer Fahrt zum Marakele Park ist zwischendurch unser Motor einfach so ausgegangen. Wir haben dann mal unser Diagnosegerät angeschlossen und die Fehler ausgelesen. Rund ein Dutzend protokollierte Probleme in der Elektronik. Die erste Vermutung war, dass das ein Folgeproblem von der verunglückten Flussdurchfahrt ist. Daher haben wir dann gestern mal den Fahrersitz demontiert und nach den Steuergeräten unter dem Sitz geguckt. Treffer. Das Steuergerät für die Abgasreinigung hatte teilweise korrodierte Kontakte. Die haben wir dann mal so gut es geht gereinigt, aber eine dauerhafte Lösung ist das wohl eher nicht.

Wir haben daher beschlossen, noch schnell in Südafrika eine Mercedeswerkstatt aufzusuchen. Nach unserem Drängeln mit dem Hinwies unser Visum läuft nächste Woche ab, haben wir für morgen einen Termin bekommen.

Wir sind jetzt mal gespannt, was da morgen raus kommt. Ein Steuergerät zur Abgasreinigung für eine Euro6 Norm werden die wohl in Afrika nicht haben.

Wir sind jetzt heute bis Johannesburg gefahren, morgen früh geht es dann in die Werkstatt.

 


21.07.2022

 

Morgens ging es erst einmal in die Mercedeswerkstatt in Johannesburg. Auch hier wieder eine unglaublich große Anzahl an Mercedes Sprinter in der großen Werkstatthalle.

Die Erfassung aller notwendigen Daten war ja noch etwas abschreckend. Gefühlt haben wir 20 Formulare unterschreiben müssen. Dann wurde der Vorarbeiter angesprochen weil „da einer mit einem komplizierten Problem“ ist. Und ab da lief das wie am Schnürchen. Er hat das Auto in die Halle gefahren (wir durften drin sitzen bleiben). Er hat dann innerhalb einer Stunde die Fehler ausgelesen, die Steuergeräte auf der linken Seite geprüft und die Kontakte mit einem Kontaktspray gereinigt (den Fahrersitz hat er auch noch aus- und eingebaut) und uns eine Dose Kontaktspray mitgegeben, falls es nochmals Probleme geben sollte. Nebenbei hat er noch auf meinen Wunsch geprüft, ob wir das AdBlue Steuergerät überhaupt brauchen. Wir haben ja für Afrika eine spezielle Motorsoftware, die ohne AdBlue läuft. Und, der Motor läuft auch ohne das Steuergerät. Sollte das also wieder rumzicken, fliegt es einfach raus, denn, wie erwartet, so ein Steuergerät gibt es in Afrika nicht. Sprinter mit AdBlue kommen hier nicht vor. Nach einer Stunde meinte er dann, er holt uns noch den Passierschein, so dass wir raus können. Auf unseren Hinweis, dass wir ja erst noch die Rechnung bezahlen müssen meinte er, nur für so ein bißchen gucken berechnen sie nichts… Für die Kaffeekasse wollte er auch nichts… War ein günstiger Termin.

Dann ging es weiter Richtung Grenze Botswana über die zeitweise fünfspurige Autobahn bei Johannesburg. Wir sind dann bis Groot Marico gefahren. Sieben km abseits der N4 haben wir eine Übernachtungsmöglichkeit direkt am Fluss Groot Marico gefunden. Rob und Lynn haben uns herzlich begrüßt, sie vermieten Häuschen und haben auch einen schönen Platz für zwei Camper, den wir alleine bevölkern. Wir könnten eine kleine Küche mit einer schönen Sitzmöglichkeit benutzen und wurden eingeladen, uns doch auf der kleine Plantage mit Zitrusfürchten selbst zu bedienen. Nachmittags gab es dann lecker Orange und Grapefruit frisch vom Baum. Eine Feuerstelle gibt es auch und da wir vor einigen Tagen Feuerholz gekauft haben, gab es heute Abend endlich mal ein eigenes Lagerfeuer. 

Morgen soll es dann nach Botswana gehen. 

 


Weiter geht es dann in unserem Botswana Blog

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